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Neurointersexualität - Brief an Birgit Kelle

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Brief an Birgit Kelle

Am 19.02.23 schickte ich folgende Mail an Frau Birgit Kelle:

 

Sehr geehrte Frau Kelle,

 

mein Name ist "Selfmademan“ und ich erfreue mich über jeden, der öffentlich dieses ganze „Gender-Gaga“ (so auch der Titel Ihres Buches) anspricht und anprangert. Es ist eine Schande wie sehr Mann und Frau durch die Genderideologie bespuckt und besudelt werden. Sicherlich werden Sie sich nun wundern warum ich Sie anschreibe, wo doch meine Mailadresse explizit was von „Transsexualität“ verlautbaren läßt.

 

Nun, ich bin Inhaber der Seite www.transsexualitaet-ngs.de (Das NGS steht hier für „Neurogenitales Syndrom“) und möchte Sie höflich fragen ob Sie schon etwas von originärer Transsexualität resp. Neurogenitales Syndrom gehört oder gelesen haben. Gerade Betroffene unserer Phänomenlage leiden massivst unter der Genderideologie welche im 20. Jahrhundert durch den „Gendervater“ Dr. John Money begründet wurde und sich für das fatale Experiment an den Reimer-Zwillingen verantwortlich zeichnet. Als Phänomen einer Sexus-Sexus-Diskrepanz (der Sexus des Gehirns entwickelte sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel gegensätzlich zum Sexus der Genitalien/Gonaden welche sich in der 8. Schwangerschaftswoche differenzieren) werden wir gegen unseren Willen in den Topf der Lifestylevarianten reingeworfen. Wir werden verleumdet, verlacht, versteckt und mundtot gemacht. Mit nie enden wollendem Ehrgeiz werden uns Begriffe wie „Transgender“ oder „trans*“ übergestülpt und behauptet, es sei doch eh alles das gleiche. Nein, ist es eben nicht! Wir NGS-Betroffenen distanzieren uns massiv von der Genderideologie und wollen damit nichts zu tun haben, wir wollen auch nicht mit Lifestylevarianten verglichen oder verwechselt werden.

 

NGS ist angeboren und wird durch die Transition überwunden, Ich z. B. lebe stealth, weder in meinem Wohnumfeld noch beruflich weiß irgendwer von mir bescheid. Das soll auch so bleiben, denn ich habe die Transition komplett hinter mich gebracht, ich kann in die Sauna gehen ohne aufzufallen. Es war ein langer schwieriger Weg für mich, gepflastert mit fiesesten Hürden, Mobbing, Diskriminierung, Ablehnung, „rumschnibbeln“ an den empfindlichsten Körperteilen, diese Männernormalität zu erreichen. Um es auf gut deutsch zu sagen, ich habe gelitten wie ein Hund und erst der Abschluß meiner Transition hat mein Leiden beendet.

Davon betroffen zu sein ist alles andere als ein Spaß, es ist die schiere Hölle auf Erden, eine Schmach, ganz zu schweigen vom "Übergang" wo Sie Diskriminierungen, Ablehnung und Mobbing ausgesetzt sind, das sucht sich keiner freiwillig aus und die Erlösung erfolgt erst durch die medizinischen Maßnahmen. Von NGS betroffen zu sein ist offen gesagt, verzeihen Sie mir den Ausdruck, die "A….karte des Lebens". Wenn Sie nicht schon Glück in sehr jungen Jahren hatten, mit Eltern die ergebnisoffen hingeschaut haben und dann gleich die richtige Pubertät gemäß des Hirnsexus eingeleitet wird, fehlt Ihnen die Sozialisation, vor allem im wichtigen Jugendalter, im angelegten Gehirnsexus, wertvolle Erfahrungen gehen damit verloren, die Sie nur bis zu einem gewissen Grade nachholen und kompensieren können, aber eben nicht auf ganzer Länge.

Wie gern hätte ich als Jugendlicher männliche Erfahrungen gemacht, die ersten Mädels, das erste flirten, gucken wie man als Kerl bei den Mädels ankommt, sich mit anderen Jungs messen, der erste Kuss mit einem Mädel, verliebt sein etc. pp. Stattdessen entwickelte ich mich optisch, dank der falschen Gonaden, in die falsche Richtung und mir blieb nichts anderes übrig als in die innere Immigration zu gehen. Die Jugend rauschte wie im Koma an mir vorbei. Ich habe alles ausgeblendet und verdrängt, es war keine schöne Zeit.

Dieser anschließende "Sozialisierungslernprozeß" nach Beendigung der Transition, der trotz angeborener Verhaltensweisen auf Basis des Gehirnsexus stattfindet und stattfinden muß, hat es so dermaßen in sich, daß es ziemlich kräftezehrend ist. Es ist wie mit Sprachen lernen, je später ich damit anfange, umso schwieriger wird es, wenn auch nicht unmöglich. – Und dennoch gehen wir originär transsexuell Betroffene (NGS) immer wieder diesen Weg und ertragen die negativen Effekte des "Überganges" und die schwierige Resozialisation. Wir sind nicht stolz auf diese Diagnose, ganz und gar nicht, aber wir sind unendlich stolz wenn wir diese Diagnose endlich überwunden haben. Wir leben MANNSEIN und FRAUSEIN mit Stolz und genau das passt der Genderideologie nicht ins Konzept, da sie ja Männlein und Weiblein abschaffen wollen. Wir belegen die Angeborenheit von Geschlecht im Sinne von Sexus und das passt denen noch weniger.

Und dann kommen diese Genderideologen daher, protzen mit ihrem Lifestyle, mit ihrer Spaßkultur, können nicht einmal ansatzweise das Leid nachempfinden welches wir originär transsexuell Betroffene haben und behaupten dann noch dreist, daß wir ja alle das gleiche seien und die Operationen überbewertet werden. Ich kann gar nicht so viel essen….

Die Sexualität ist die WESENSintegrität des Menschen (ich meine hier nicht das aktive Ausleben irgendwelcher Bettgeschichten), die Sexualität ist "göttlich", sie ist der Kerntrieb allen Lebens, der Kern des menschlichen Wesens und genau daher ist die Genital-OP von so immens wichtiger Bedeutung, denn erst diese schafft die endgültige und vollständige Einheit mit sich selbst als menschliches und ja auch als sexuelles Wesen. Die sexuelle Integrität kann erst NACH der Genital-OP entstehen, nicht vorher. Die Genital-OP selber ist schon ehrlich gesagt ein "blutiges Gemetzel" und kein Mensch läßt sich freiwillig an seinen empfindlichsten Körperteilen herumschnibbeln, es ist schierer Leidensdruck und Verzweiflung der einen dazu bringt eine derartige OP vornehmen zu lassen. – Sie sehen wie sehr sich unser Leben von denen der Gender-Spaßkultur unterscheidet. Bei uns ist es tiefgreifend, tiefgründig und alles andere als oberflächlich, es geht im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte. Sowas macht man nicht zum Spaß oder mal eben aus einer Laune heraus.

Es gibt indes mittlerweile genügend Studien, die belegen, daß originäre Transsexualität (leider wird auch hier nur noch von „Transgendern“ gesprochen und damit in Perfektion Begriffsverwaschung betrieben) angeboren ist und sich niemand aussucht „transsexuell zu sein“. Eine kleine Sammlung der Studien ist hier zu finden mitsamt Quelllink: http://www.transsexualitaet-ngs.de/?Das_neurogenitale_Syndrom___Studien – Diese Sammlung wird in den nächsten Tagen und Wochen noch erweitert werden.

 

Seit einigen Tagen pflege ich eine wunderbare Konversation mit Pater Wernersbach. Er mußte einen „Shitstorm“ über sich ergehen lassen, als er sich in seiner Predigt im Dezember 2022 negativ zu Transgender und der Genderideologie geäußert hatte. Von unserer sich völlig unterscheidenden Phänomenlage wußte er gar nichts. Er kannte nur das, was die Medien gebetsmühlenartig immer wieder wiederholen. Unsere Form der Betroffenheit findet mittlerweile kein Gehör mehr, warum auch, bestätigen wir doch mit unserem Dasein die Angeborenheit von Geschlecht (Sexus) und damit von Mann und Frau. Nein, noch schlimmer, wir erdreisten uns, unser Mann- und Frausein nach Abschluß der Transition auch noch mit Stolz zu leben und die entsprechende soziale Geschlechterrolle auch noch mit vollster Überzeugung auszuüben und uns darin wohlzufühlen.

 

Um den Rahmen dieser Mail hier nicht noch mehr überzubeanspruchen belasse ich es nun bei diesen Worten und verbleibe.

 

Mit freundlichen Grüßen

Selfmademan

www.transsexualitaet-ngs.de


Ihr Rückantwort am 28.02.23 lautete:

Zitat:

[...]ich habe schon immer geschrieben, dass jene, die wirklich ein Problem haben leider durch diese Debatte eher Schaden nehmen, als dass ihnen geholfen wird.- Zitatende

 

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Letzte Bearbeitung: 11.02.2024, 19:54

News

 

12.04.24: Erweiterung der Inhalte zur körperlichen Transition

Wir haben uns nun die Mühe gemacht und den Bereich der körperlichen Transition um die Hormonbehandlung erweitert.

 

25.01.23: Neue Grafiken... / New graphics...


...sind nun online. Zu sehen hier und hier.


...are online now. See here and here.

 

24.09.23: Filme und NIBD-Stammtisch

Jetzt bieten wir auch die Möglichkeit, sich gute Filme bei uns zum Thema NIBD anschauen zu können. Hier. Viel Spaß beim gucken und Popkorn futtern. wink

Eine Userin war so freundlich und hat für uns via Zoom einen virtuellen NIBD-Stammtisch aufgebaut. So können wir locker flockig miteinander plauschen und uns dabei sehen. Die Zugangsdaten gibt es nur für registrierte User denen wir vertrauen können.

 

21.07.23: Chat

Nachdem ich heute den ganzen Tag gebastelt habe, steht nun unser eigener Chat. Immer hereinspaziert in die gute Stube. Kaffee und Kuchen stehen bereit. Hier entlang.

 

18.07.23: Zertifikat

Seit heute den 18.07.23 ist unsere Webseite mit einem SSL-Zertifikat versehen. Das berühmte "Schloß" ist nun nicht mehr durchgestrichen.


Neurointersexualität / Neurointersexuelle Körperdiskrepanz (NIBD)
Eine Zusatz-Bezeichnung, die gerne von manchen originär transsexuellen Menschen benutzt wird, um sich von der inflationären Benutzung des Begriffes "Transsexualität", welche durch die genderorientierte Trans*-Community, aber auch durch die Medien getätigt wird, abzugrenzen. NIBD-Betroffene wollen einfach nicht mit anderen Phänomenlagen, die entweder nur ein Lifestyle, Rollenproblem oder sexueller Fetisch sind, verwechselt und/oder in einen Topf geworfen werden. Die Bezeichnung NIBD bezieht sich auf die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Haupt.

 


Neurointersexuality / Neurointersexual Body Discrepancy (NIBD)
An additional term which is often used by originally transsexual people to differentiate themselves from the inflationary use of the term "transsexuality" by the gender-oriented trans* community, but also by the media. NIBD patients simply do not want to be confused and/or lumped together with other phenomena that are either just a lifestyle, role problem or sexual fetish. The term NIBD refers to the scientific work of Dr. Haupt.

 

 

 

 


Transgender - Transidentität
Transgender hadern hauptsächlich mit der sozialen Geschlechterrolle (gender), die ihnen seitens der Gesellschaft und kulturellen Konventionen aufgedrückt wird. Einen körperlichen Leidensdruck, wie ihn originär transsexuelle Menschen (NIBD) verspüren, ist bei ihnen nicht gegeben. Gerne und immer wieder wird, auch von Fachleuten, Transgenderismus mit originärer Transsexualität verwechselt.
Transidente hadern mit ihrer Identität als Mann oder Frau. Dieses Problem ist rein psychisch bedingt, einen körperlichen Leidensdruck, wie ihn originär transsexuelle Menschen (NIBD) verspüren, ist bei ihnen ebenfalls nicht gegeben. Auch hier wird das Phänomen gerne mit originärer Transsexualität verwechselt.

 


Transgender - Transidentity
Transgender people mainly struggle with the social gender role (gender) that is imposed on them by society and cultural conventions. They do not experience the kind of physical distress felt by originally transsexual people (NIBD). Transgenderism is often and repeatedly confused with original transsexuality, even by experts.
Transident people struggle with their identity as a man or a woman. This problem is purely psychological; they do not experience the kind of physical suffering that original transsexual people (NIBD) do. Here too, the phenomenon is often confused with original transsexuality.

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