Direktlink:
http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm
Also ich bin echt sauer. Habe es mal angelesen und überflogen, hat mir schon gereicht.
Edit selfmademan: Funktionierender Wayback-Link - http://web.archive.org/web/20121105082611/http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm
Der Link funktioniert nicht mehr. Wir könnten ja die wieder zum Verkauf stehende Seite unter diesem Link rückkaufen und nach eigenen Vorstellungen anpassen :zunge:
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Ich krame diesen Uraltthread mal wieder hervor. Zum einen finde ich da meine eigene Entwicklung zu meiner heutigen Einstellung interessant, zum anderen gab es schon damals wissenschaftliche Erkenntnisse zu BIID, die ich damals noch nicht kannte. Kein geringerer als Prof. Dr. Dick Swaab hat darüber berichtet.
Danke für die abgelichteten Seiten aus Swaabs Buch. Vielleicht sollten wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal anschauen, was Swaab Dir persönlich dazu geschrieben hat.
Manchmal kommt man erst auf die entscheidenden Dinge, wenn man immer und immer wieder über und durch dieselben Texte geht und das eigene Gefühl bezüglich des eigenen innerlich abgelehnten Genitals damit abgleicht.
Wenn mein unteres Genital nicht auf der primär sensorischen Rinde ähnlich repräsentiert ist wie zum Beispiel die benachbarte Bauchhaut, dann stelle ich mir die Frage: Wie ist es dann dann repräsentiert? Fange ich an, mir von oben nach unten über den Bauch zu streichen, so löse ich etwas auf der primären sensorischen Rinde aus. Aber irgendwann, wenn ich tiefer gehe, gibt es einen Sprung. Wenn ich es berühre, von oben nach unten wandernd, kommt irgendwann der "Sprung in der Schüssel". Von da ab sagt mir irgend etwas bei Berührung, dass das Teil nicht das ist, was es vorgibt zu sein.
Bei meiner Beschneidung so um 2005 empfand ich eine merkwürdige Befreiung, die mich an das erinnert, was Du hier über BIID aus Swaabs Buch abgelichtet hast. Ähnlich würde es mir wohl ergehen, wenn ich mehr von diesem unerwünschten Organ verstümmeln würde.
Wo ist die Penishaut sensorisch repräsentiert. "Leuchtet" es dann wo auf der Hirnrinde, wenn ich versuche, zwei Nadeln mit zunehmenden Abstand voneinander experimentell als "zwei Hautpunkte" zu diskriminieren?
Ich glaube eher, das die Repräsentation "als was" gestört ist. Mein Penis fühlt sich nicht wie ein Penis an, obwohl ich aufgrund des visuellen Eindruckes
weiss, dass es ein Penis sein
muss. Ich glaube, diese Diskrepanz zwischen
einordnendem Fühlen versus
einordnendem Sehen macht unseren Leidensdruck beim NIBD aus.
Es geht hier wieder mal um die Körperlandkarte im primär sensorischen und motorischen Rindenfeld. Da wurde halt was nicht abgespeichert.
Hier schlage ich eine alternative Theorie vor, nach welcher das Problem nicht in der primären sensorischen Rinde liegt, sondern in einem eher sekundären oder tertiären Zentrum in deren Nähe. Demnach brauchen wir uns über das motorische Rindenfeld keine Gedanken zu machen, da hier nur quergestreifte Muskulatur repräsentiert ist: Das heisst bei mir weniger der Penis als mehr etwas vom Beckenboden.
Entsprechend der Untersuchungsergebnisse sind BIID-Patienten nicht psychotisch, sie können gar nicht anders. Der Vergleich zur Transsexualität zumindest im Hinblick auf die Körperlandkarte im Gehirn liegt nahe. Daß Swaab hier wieder von Genderidentität spricht nervt mich, denn es geht hier ja nicht ums Rollenverständnis sondern um die geschlechtlich körperliche Anatomie --> Sexus.
Was hälst Du davon, wenn man berücksichtigt, dass der Sexus sehr wohl
auch Einfluss auf das Rollenempfinden hat, aber
nicht umgekehrt? Der Implikationspfeil geht von der Transsexualität auch zu einem gestörten Rollenverständnis. Aber umgekehrt funktioniert es nicht. Trotzdem wäre es natürlich treffender, wenn Swaab gleich die Ursache beschreiben würde, nämlich den gestörten Sexus, d.h. die
gestörte Interpretation unseres Sexualorgans als etwas, was es real ja vor der GaOP noch nicht ist. Und diese Interpretation "als was" findet nicht in der primären sensorischen Rinde, sondern in etwas höher gelegenen Zentren statt, wie z.B. der sekundären oder tertiären sensorischen Rinde.
Edit selfmademan: Waybacklink zusätzlich eingefügt.