Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Wenn die Vergangenheit einen langsam einholt!  (Gelesen 2878 mal)

Offline eclipse92

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So, habe mich ja nicht grundlos hier angemeldet!

Wie in meiner Vorstellung gesagt lebe ich mit meinem 'Vater' - jetzt meiner 'Tante' zusammen in einer Art... Wohngemeinschaft.

Die Operation ist jetzt auch schon ein Weilchen her. Habe mich nach meinem Abschluss von einigen Leuten abgewendet, man verliert sich eben aus den Augen... Diese Leute haben die Verwandlung damals eben auch mitverfolgt, wissen also das meine "Tante" eigentlich mein Vater ist.

Mein Problem ist, meinen Freund lernte ich vor ca 4 Jahren kennen. Die gesamte Verwandlung war zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen und da ich keine Lust mehr hatte jedem diese Geschichte zu erzählen war mein Vater ab jetzt meine "Tante". Für mich war das auch irgendwie ein Akt des Respekts, es muss ja nicht jeder wissen, was denn mal war...  und mein Freund hat das auch ohne große Fragen Akzeptiert. Die Frage "wo ist dein Vater" wurde mit "ich hab keinen Kontakt" ganz schnell abgespeist.

Nun zum Problem:
So nach und nach trifft man sich wieder mit den Alten Hasen, die eben alles wissen. Und so manch einem Hasen rutscht es eben doch dann noch durch, wie es denn meinem DAD geht. Ich weiß eigentlich selbst nicht was ich groß befürchte, aber ich hadere seit Wochen mit mir selbst. Soll ich meinem Freund denn erzählen, das meine Tante eigentlich mein Vater ist? Oder es einfach weiter für mich behalten? Wir ziehen bald zusammen und angenommen mein Freund erfährt es irgendwo zwischen Tür und Angel von irgendeinem Bekannten von früher...

Ich hoffe auf gute Ratschläge und Danke euch schon jetzt für euere Zeit!

Liebe Grüße,

Eclipse

Offline selfmademan

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Re: Wenn die Vergangenheit einen langsam einholt!
« Antwort #1 am: 09.Dez 2015, 18:19 »
Gerade bei solch einem Thema ist Ehrlichkeit immens wichtig. Rede mit Deinem Freund und sage ihm genau das, was Du hier gerade auch geschrieben hast, daß Du das Trans-Thema einfach mal abschließen und vergessen wolltest und daß Du auch nichts erzählt hast, weil Du Angst vor der Reaktion Deines Freundes hattest. Nur ehrlich, traust Du Deinem Freund ein derart negatives Vethalten zu?

Offline Sternennacht

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Re: Wenn die Vergangenheit einen langsam einholt!
« Antwort #2 am: 21.Mai 2021, 15:50 »
Auch wenn dieser Fall veraltet ist, so muß ich leider allgemeiner anmerken, die Strategie, sich solche Verlegenheitskonstrukte aus den Fingern zu saugen, finde ich nicht wirklich gut :( Familie ist keine WG, und Eltern sind keine Onkel und Tanten, etc. etc. :(

Ich weiß, daß es darüber Diskussionen gab, aber warum hier nicht Mutter? Vor allem, wenn das Verhältnis dementsprechend wäre?

Mir selbst kam entgegen, daß ich keine Alteingesessene war, also kein großes soziales Netzwerk von Leuten, die einem kennen. Dazu bin ich im echten Leben nicht sehr gesprächig, und ziemlich distanziert. Da fragte man mich nicht gerade viel nach meinem Privatleben.

In Bezug auf Familienangehörige würde ich tatsächlich striktestes "Stealth" praktizieren.