Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Outing meines Sohnes  (Gelesen 1887 mal)

Offline Daenerys

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Outing meines Sohnes
« am: 14.Jul 2015, 18:10 »
Hallo, ich bin ganz neu hier,
Ich habe vor zwei Tagen erfahren, dass sich mein 26 jähriger Sohn zu einer Frau umwandeln lassen will. Für mich kommt das völlig überraschend, für ihn ist das wohl schon seit 10 Jahren ein Thema.
Ich bin ein toleranter Mensch und mein Verstand sagt mir ich muss ihn unterstützen, ihm beistehen, es akzeptieren.
Meine Gefühle aber gehen mit mir durch. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Sohn verlieren werde. Ich könnte zwischen zeitlich nur noch heulen, denn es fühlt sich ein bisschen an wie wenn er sterben wird. Ich kann meinen Verstand steuern, aber meine Gefühle nicht. Ich will, aber ich weiß nicht, ob ich meine Tochter auch Lieben kann. Vielleicht werde ich immer meinen Sohn vermissen, den ich geboren habe und groß gezogen.
Ich will für mein Kind da sein, aber ich habe Angst es nicht zu schaffen. Ich dachte wir hätten ein gutes Verhältnis miteinander, aber warum hat er dann nie was gesagt? Oder hätte ich es merken müssen?
Ich weiß, dass es ihm besser gehen wird, wenn er eine Frau ist. Das ändert aber nichts daran, dass ich ihn jetzt schon schrecklich vermisse.
Ich habe den Wunsch permanent darüber zu reden, aber die wenigsten können verstehen wie ich mich gerade fühle.

Offline Daenerys

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Re: Outing meines Sohnes
« Antwort #1 am: 15.Jul 2015, 15:30 »
Hallo Gollum,

Danke, für deine schnelle Antwort. Mein Kind ist schon seit er 16 ist immer wieder in psychologischer Behandlung gewesen und befindet sich auch im Moment bei einem Psychiater.

Er hat sich schon ab etwa 16 ausprobiert mit diversen Frisuren und schminken, war lang in der Gothic Szene unterwegs und sagt heute er findet gut, dass ich das alles toleriert habe.
Er dachte wohl auch er wäre schwul und hat sich auch da ausprobiert, ich glaube wirklich er beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und seit seinem Outing kommt er mir entspannter vor. Er hat sich gut informiert und schon entsprechende Kontakte zu Psychologen und Kliniken geknüpft. Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass es ihm Ernst damit ist. Aber das was du beschreibst mit dem Heulen bei Dir ist auch gestern im Gespräch mit ihm passiert. Er hat ein 7 Monate altes Kind und seine Frau weiß auch seit Sonntag Bescheid. Aber er hat auch ein schlechtes Gewissen, dass er alle Menschen um ihn herum verletzt. Er sagt er braucht Hilfe, aber ich sitze hier 600 km weit entfernt und bin selber hilflos. Ich habe ihm angeboten wir telefonieren täglich, aber reicht das?
Er hat sich gestern gewünscht, dass ich da bin wenn er aus seiner irgendwann mal anstehenden OP aufwacht und das hat mich sehr berührt. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, wir stehen das durch. Er hat auch noch zwei jüngere Brüder (17 und 19) die damit auch konfontiert sind und unterschiedlich reagieren. Für die muss ich natürlich auch da sein, aber ich kann es ja selber kaum verstehen. Wir reden viel und das ist denke ich auch gut so.

Offline Susanne35

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Re: Outing meines Sohnes
« Antwort #2 am: 16.Jul 2015, 16:56 »
Willkommen auch von mir :)
finde gut , das Du zu deinem Sohn / Tochter stehst.
ja es ist nicht einfach , aber es Lohnt sich für Euch beide ;)
LG Susanne :)

Offline Daenerys

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Re: Outing meines Sohnes
« Antwort #3 am: 16.Jul 2015, 18:12 »
Was mich wirklich interessiert, wie fühlt man sich bei der Hormontherapie? Ich bin ja schon etwas älter und hätte Angst meine Eierstöcke zu entfernen, weil das alles durcheinander bringt. Meine Gebärmutter habe ich ohne Probleme hergegeben.
Manche Frauen drehen ja in den Wechseljahren schon durch, wenn die Hormongabe nicht stimmt. Aber bei der Transition bekommt man doch bestimmt eine hohe Dosis?
Ist man für seine Umwelt noch zu ertragen??
Mach ich noch eine Pubertät mit meinem Kind durch?
Die erste war schon anstrengend, aber ich bin inzwischen geübter.
Oder war die erste so anstrengend, weil es in die falsche Richtung ging?
Das würde so manches erklären.
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