Dein Satz bestätigt die Vermutung in uns, dass es nach einer Umwandlung wohl auch kein echtes Glück gibt. Heißt, das Problem der Andersartigkeit bleibt weiterhin bestehen.
Ich klinke mich auch mal zu dem Thema Glück ein, wenn es gestattet ist.
Ich bin Transmann und damit ist es eh ganz anders, aber ich denke es kommt viel auf das soziale Umfeld an. Ich habe ein rein positives Umfeld (bis auf ein paar wenige, die aber nichts machen, weil sie einfach in der Unterzahl sind) und bin teils geoutet, teils nicht. In der Schule wussten es alle, einfach weil dort mein Weg begonnen hat und da habe ich gemerkt, dass ich zwar als Junge wahrgenommen werde und auch im groben so behandelt, aber richtig dabei war ich bei den Jungs nicht. Das kam erst mit der Zeit, als ich Hormone bekommen habe. Trotzdem war ich glücklich damit, denn es war ein Anfang. In der Uni wissen es jetzt nach einem Semester 6 Leute. Grund dafür ist, dass ich am Anfang nicht damit zurecht kam, dass keiner bescheid weiß und ich das Gefühl hatte mich zu verstecken, das hat mich nicht glücklich gemacht. Nachdem ich es ein paar erzählt habe, viel eine Last von mir runter und ich komme viel besser damit zurecht. Mitlerweile erzähle ich es keinem mehr. Was aber interessant war, dass keiner von ihnen mich durch das wissen jetzt anders behandelt und es ist im Alltag auch nicht wichtig, wer es von ihnen weiß und wer nicht. So habe ich aber die möglichkeit mich an jemanden zu wenden der bescheid weiß, wenn etwas ist in der Uni. Momentan bin ich sehr glücklich und gelassen freue mich über jeden Tag. Und das ist echtes Glück, die Freude am Leben zu haben und die habe ich erst jetzt wieder bekommen. Natürlich liegt noch einiges vor mir, was den Weg angeht und ich weiß nicht wie es enden wird, aber ich merke, dass der Weg mir nur gut tut und mir hilft mein Glück zu finden.
Es spielen natürlich viele Faktoren in diese Sache rein und nicht jeder kann es gut haben, aber ich sehe nicht so das Problem in der Akzeptanz, wie Gollum es zB immer schildert. Ob es daran liegt, dass ich TM bin und nicht TF? Das weiß ich nicht. Ich kann aber aus meiner Erfahrung sprechen, dass wenn man offen, ehrlich und selbstbewusst mit dem Thema umgeht viele merken, dass es für einen der richtige Weg ist. Das musste neulich auch mein Vater sich eingestehen, der Anfangs immer von einer "Verstümmelung eines gesunden Körpers" sprach. Jetzt nach 2 Jahren, wo Hormone und die erste Op ihre arbeit geleistet haben, merkt er wie glücklich ich damit geworden bin, bzw wie unglücklich ich vorher war, obwohl ich immer versucht habe die glückliche Tochter zu spielen.
Im Prinzip möchte ich damit sagen, dass
1. für jeden Menschen Glück anders definiert ist und durch verschiedenes eintritt
2. nicht für alle ein Problem durch die "Andersartigkeit" besteht
und zum Schluss möchte ich euch noch fragen, was denn für ein echtes Glück ist, bzw. was ich unechtes Glück? Woran macht ihr euer Glück fest?
Für mich gibt es Glück und gespieltes Glück. Jetzt bin bzw. werde ich immer glücklicher und vorher habe ich mein Glück nur vorgespielt.