Hallo Mike,
Ich denke Du solltest das machen. Ich war in der gleichen Situation wie Du, mein bester Freund wusste Bescheid, ich bin aber fast durchgedreht, weil ich so nicht mehr weiterkonnte... Rest kennst Du wahrscheinlich viel zu gut selbst. Dann habe ich mich aber mit meinem besten Freund und meiner Therapeutin (war da wegen Depressionen) zusammengesetzt und habe das ganze dann mal angegangen. Ich hatte so Angst vorher, aber es war letztendlich total harmlos. Es kamen ohne Ende Fragen, aber weder in der Schule noch in meiner Familie gab es negative Reaktionen, das einzige war, dass mir in der Schule mal jemand meinen alten Namen hinterhergerufen hat, aber sonst gar nix. Deshalb würde ich dir empfehlen das durchzuziehen, du hast was von Suizidgedanken erwähnt, also, was hast du zu verlieren? Ich bin jetzt hinterher meine Depressionen so gut wie los und einfach viel glücklicher und befreiter, also mach das, das hilft dir weiter!
Wichtug ist, dass Du Deine Eltern in einer ruhigen Phase ansprichst, damit ihr genug Zeit habt, da in Ruhe noch drüber zu sprechen. Wenn du deinen Eltern das sagst solltest du vier Aspekte auf jeden Fall erwähnen. Erstens ist das, dass das schon IMMER so war, sag ihnen, dass das keine phase ist, dass du halt mit einem geburtsfehler auf die welt gekommen bist.
Als zweites solltest du den damit verbundenen Leidensdruck aufbringen, wenn du sie nicht mit den Suizidgedanken konfrontieren willst (solltest du nicht macheb) dann erzähl ihnen von dieinen Depressionen und gib ihnen ein paar Beispiele für Situationen im Alltag, die dich konkret stören, damit sie eine Vorstellung bekommen, am besten sind denke ich so Formulierungen wie "nicht als der Mensch erkannt werden, der man ist" und ähnliches. Als drittes solltest du ihnen versichern,dass du ihr Kind bleibst, aber dadurch einfach glücklich wirst, dass du vom Charakter her gleich bleibst, aber der Mensch, der du weißt, der du wirklich bist. Als letztes solltest du ihnen noch beschreiben, wie du weiter vorgehen wirst, wenn du noch nicht sicher weißt, welche Schritte du gehen wirst, erkläre ihnen einfach die Möglichkeiten die es da gibt, wichtig ist, dass du sicher bist und auch so wirkst, dass du weißt was geht und was du willst, dass dir das ernst ist.
Danach solltest Du Deinen Eltern genug Zeit geben um das erstmal zu verdauen und fragen zu stellen. Bleibe ruhig, wenn Deine Eltern Dir vorwürfe machen, das ist nur der erste Schock, gehe freundlich darauf ein und erkläre ihnen danm, warum du z.B. nicht früher was gesagt hast.
Ja das klingt jetzt total schwer und viel, ist es aber nicht, also wie gehst du das an?
Du sagtest, dass Deine Freundinnen das schon wissen, das ist sehr gut, falls Du Hilfe brauchst, wende dich an sie, sie sind in Deinem Alter und kennen Dich sehr gut, falls Du dich nicht alleine vor Deine Eltern stellen möchtest frage vorher eine derjenigen, den Du am meisten vertraust, dass sie mitkommt, Dir zur Seite steht und gegebenenfalls mal aus ihrer Perspektive erzählt. Wichtig ist, dass Du vorher gut vorbereitet bist, suche gutes Infomaterial aus dem Internet heraus, dass Deine Eltern schon mal das nötige Grundwissen haben. Was auch hilft ist, dass Du Dir Deine Freundinnen schnappst und sie fragst, was sie denn so fragen würden, wenn Du Dich vor Ihnen Outen würdest, dann machst Du eineListe mit den 30 wichtigsten Fragen und denke Dir Antworten aus, dann bist Du vorbereitet, sprich außerdem mal mit einer deiner Freundinnen über deine Ängste und versuche das, was Du deinen Eltern erzählen willst mal erst jemandem anders ein paar mal, damit du dich nicht schämst darüber zu sprechen.
In der Zeit danach musst Du dann nachsichtig mit Deinen Eltern sein, das ist ja eine totale Umstellung für die, aber es lohnt sich echt.
Viel Glück Ben