Es gibt Kinder die sagen ganz klar, dass sie Jungen sind die das eine oder andere mögen. Denen muss man dann sagen, dass sie das auch als JUNGEN dürfen. Und es gibt eben die anderen...die warten ftmals auf etwas, auf Vezauberung, auf jemanden der hilft, oder auf das Ende ihres Lebens, damit es nicht mehr so doof ist...
Ein sehr schöner Satz.
Er wollte nie kleider anziehen will er auch heute nicht aber alles andere ist halt ein Mädchen und kein Junge.
Wenn man dann schon durcheinander mit seinem Geschlecht ist, und dann merkt man noch, daß man ja auch Dinge mag, die zum genitalen Geschlecht passen, dann kommt man vielleicht noch mehr durcheinander. Nicht alle Mädchen mögen Kleider. Ich dafür, beispielsweise, ich wollte schon Kleider, dafür aber auch mit Autos, Bauklötzern, Modelleisenbahn spielen, was ja eher Jungs machen. Meine Psychologin hat mal berichtet, daß sie als Kind gern mit eben so einer Modelleisenbahn gespielt hätte, es aber mit der Begründung nicht durfte, daß das Mädchen nicht machen. Sie hätte sich fast aus Trotz für ein technisches Studium entschieden. Es ist halt auch so, daß man erst lernen muß, daß man auch ein Mädchen sein kann, wenn man nicht alle Mädchen-Clichés erfüllt (gilt umgekehrt natürlich auch).
Und es stand hier ja schon: als Mädchen (oder Frau bei mir) ist das Leben viel einfacher. Irgendwie klappt es mit den anderen Menschen besser. Und ich zum Beispiel bin auch viel seltener wütend als früher und kann das auch ganz anders ausdrücken. Ich hatte immer den Eindruck, daß die Leute irgendwie mißtrauisch sind, solange ich als Mann herumgelaufen bin. Jetzt habe ich den Eindruck nicht mehr. Das macht 'was aus. Die Leute merken den Widerspruch im Kopf, und daß man eine Rolle vorspielt, die man nicht in die Wiege gelegt bekommen hat.
Wenn ich daran denke, wo ich das erste mal in weiblicher Erscheinung unter die Leute gegangen bin (mich hatte da ein Profi geschminkt), ich habe mich immer vor Menschenmengen gefürchtet, und dann stand ich dort unverhofft in einer solchen Menge (ich wußte vorher nicht, daß dort gerade Stadtfest war), und die übliche Angst kam irgendwie nicht...
Nicole, ich wünsche Dir, daß Du ein gutes Gespräch mit Deinem Kind hast, daß ihr einen Gesprächsfaden findet, daß sich Dein Kind traut, zu erzählen. Diese Empfindungen sind sehr persönlich. Die sind gar nicht so einfach zu erzählen (und meine Mutter ist immer wieder erschüttert, wenn sie jetzt erfährt, was sie damals nicht erfahren hat).
Mihi