@Peg, Viola:
Ich hatte einen lockereren Umgang mit den existierenden Papieren gemeint (insbesondere Namen, Personenstand), nicht die Einführung eines dritten Geschlechtes. An letzterem liegt mir rein persönlich nichts, ich hätte aber auch keine Probleme damit, solange es mir weiterhin gestattet würde, mich eindeutig als Frau einzuordnen und entsprechend anerkannt zu werden.
Ich kann nur befürworten das Wartezeiten Gutachten und so weiter Pflicht sind, sonst würde die Welle von Ffehlgeleitenden die KK überrennen und TS in wahre Bedrohung bringen.
Im Prinzip hast du recht, allerdings ist das um medizinische Frage, die nicht mit der rechtlichen vermengt werden sollte. Vor irreversiblen medizinischen Schritten sollte eine gute Diagnose, die auch einen Alltagstest umfassen könnte, stehen, ein paar falsche Papiere ließen sich hingegen mit relativ geringem Aufwand wieder rückgängig machen. Daher halte ich ein Laissez-Faire bei den Papieren für möglich.
Ich möchte wirklich nochmal sagen...dadurch das Leute unter den Transsexuellen, immer wieder Extra Würste wollen, trägt nicht gerade dazu bei das wir mehr Fuß fassen in der Gesellschaft.
Es geht nicht um Extrawürste, sondern es geht um den Anspruch auf ein menschenwürdiges, glückliches Leben, einen Anspruch, den jeder andere auch hat. Um mehr nicht.
Du bist jung und ungebunden. Vermutlich haben sich sogar deine Eltern mit deiner TS abgefunden. Daher kannst du einfach deinen Weg gehen, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen, und damit reichen dir die heute bestehenden rechtlichen Möglichkeiten.
Wenn aber eine Frau und Kinder, die man nicht verlieren wird, sieht es anders aus. Kompromisse in der Ehe können an Begrenzungen der rechtlichen Möglichkeiten scheitern. Daher freut mich auch, dass die PÄ ohne OP möglich ist - für einige bietet das endlich die Möglichkeit, ihren Kompromiss leben zu können. Mir persönlich bringt das zwar nichts - aber an anderen Stellen im Gesetzeswerk würde ich mich sehr über Erleichterungen und weitere Möglichkeiten freuen.
Es gibt nur relativ wenige Menschen, die ziemlich in der Mitte zwischen den Geschlechtern stehen. Aber es gibt sie. Wir gehören dazu. Sowohl vor als auch nach der OP.
Nein, *wir* schonmal gar nicht. IS, die sich als zweigeschlechtlich, weder-noch oder mal so mal so empfinden, sind in der Tat in der Mitte.[...] - Aber ein TS befindet sich nicht in der Mitte. Ein TS definiert sich ganz klar entweder als Mann oder als Frau,
So war das nicht gemeint.
Ich meinte das ganze Paket, inklusive Körper, Aussehen, Vergangenheit, Sozialisierung, nicht nur die Selbstdefinition. Und zumindest bei Körper (z. B. Chromosomen), Vergangenheit und meistens Sozialisierung weichen wir so stark von der Norm ab, dass wir zwischen den Geschlechtern stehen (nicht genau in der Mitte, schon näher an eine Seite).
Ich empfehle, die Sache locker zu sehen. Wenn wir das akzeptieren, fällt es uns auch leichter, im Charakter Eigenschaften unseres Geburtsgeschlechtes zu akzeptieren. Ich muss die Frau sein, die ich wirklich bin. Ich tue mir keinen Gefallen damit, so weiblich wie möglich zu sein, dann wäre es doch wieder gespielt - wie die männliche Rolle früher. Wir brauchen niemandem etwas zu beweisen.