Transsexualität-NIBD
Wissenschaft, Veröffentlichungen, Medien & Co => Transsexualität in den Medien => Thema gestartet von: ~*Bennet*~ am 05.Dez 2010, 23:57
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Habt Ihr auch den Bericht auf VOX gesehen in dem sich so ein paar Freaks sich wünschen im Rollstuhl zu sitzen?
Aber die Frechheit das auch noch mit Transsexualität zu vergleichen, ich bin so stinksauer.
Ich werde mir überlegen wie ich gegen den Sender VOX vorgehen kann, evtl. auch mit rechtlichen Schritten. Wegen so ein paar Kloppis.
Ich bin so sauer, mir fehlen die Worte...
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Dann geh nicht gegen VOX vor, sondern gegen die allgemeine medizinische Meinung. Die Idee mit dem Vergleich hatte nämlich nicht VOX:
http://de.wikipedia.org/wiki/BIID
Edit: ...und solange Du die Leute als "Freaks" bezeichnest, musst Du Dich nicht wundern, wenn das andere auch bei Dir tun.
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Die BIID-Leute gleich als Kloppis zu bezeichnen, ist aber wohl doch dasselbe in grün wie uns als Kloppis zu bezeichnen, nicht wahr?
Unabhängig davon zeigen diese Vergleiche doch, dass zumindest einige Mediziner bei uns den Wunsch nach körperlicher Verstümmelung wahrnehmen und unser Anliegen auf körperliche Veränderung reduzieren.
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Nein, also jetzt mal ehrlich, sich die Beine abmachen zu lassen oder aus einem Penis eine Vagina, das ist ja wohl ein Unterschied. Dann müsste ja jede Frau die sich Implantate machen lässt oder an sich rummschnippeln auch gestört sein. Also eine Identitätsstörung haben.
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Beides ist ein Missverhältnis von geistiger Wahrnehmung und körperlichem Status. Von daher ist deren Vergleich nicht verkehrt. Völlig ungeachtet dessen, dass es nicht die gleichen Ursachen haben muss. Aber im Grunde lassen wir auch etwas gesundes operieren und nehmen Medikamente, obwohl wir - im Verständnis der deutschen medizin - keine körperliche Krankheit haben.
Abgesehen davon machst Du gerade den Fehler, den viele Leute machen, die uns transsexuelle zu Freaks machen: Du verstehst etwas nicht, weil Du es FÜR DICH nicht nachvollziehen kannst, verurteilst es deswegen und stellst die Leute als bekloppt hin. Nichts anderes machen Leute, die uns für bekloppt halten.
Denk mal darüber nach....
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Ich finde den Vergleich nicht gut. BIID wollen eine Behinderung herbeiführen, TS wollen sie loswerden, weil sie den falschen Körper als Behinderung empfinden.
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"Gut finden" ist hier auch nicht die Sache. Es gibt ihn und er wird wohl medizinisch von einigen so vertreten.
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Aber im Grunde lassen wir auch etwas gesundes operieren und nehmen Medikamente,
Weil wir nicht anders können. Durchaus auch in dieser Gesellschaft, in der die körperliche Annäherung ja durchaus Vorbedingung für zumindest näherungsweise Akzeptanz ist. Dabei st genau die körperliche Veränderung nicht zwangsläufig - es gibt/gab Gesellschaften, in denen andere Formen des Umgangs mit Transsexualität möglich waren.
Ich hätte übrigens liebend gern einen vollständig funktionierenden weiblichen Körper, und meine OP empfinde ich als "Umbau", nicht als "Entfernen von etwas störendem". Letzteres, also die klassische Hijra-OP, käme für mich nur im Notfall in Frage (ok, ganz ehrlich war ich da nicht - ich wollte ja die Hoden tatsächlich loswerden, weil sie schmerzten, und ich hab dafür sogar Geld ausgegeben).
Insgesamt jedoch möchte etwas haben, im Positiven. Die BIID-Betroffenen wollen etwas loswerden, das sie nicht als zu sich gehörend empfinden. Manche wollen auch tatsächlich behindert und abhängig sein - es gibt ja auch den Fall, dass BIID-Betroffene sich eine Querschnittslähmung ab dem 7. Halswirbel wünschen.
Und da ist der Grad meines Entgegenkommens ihnen gegenüber überschritten; denn er macht die Betroffenen abhängig von der Verfügbarkeit von Pflegepersonen, zwingt die Gesellschaft mehr oder weniger dazu. Das halte ich für ethisch nicht mehr vertretbar. M.E. sollte die Grenze dort liegen, wo die Betroffenen noch eigenständig leben können.
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Danke Bea, so in etwa ging auch mein Gedankengang. Wir wollen etwas haben um die Behinderung loszuwerden aber BIID wollen etwas loswerden um eine Behinderung zu haben.
Kleiner aber feiner Unterschied.
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Ihr wisst schon, dass das nicht meine Meinung ist, sondern der Versuch von der anderen Seite zu erklären, wieso sie das eine mit dem anderen in Verbindung bringen? ;)
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Ihr wisst schon, dass das nicht meine Meinung ist, sondern der Versuch von der anderen Seite zu erklären, wieso sie das eine mit dem anderen in Verbindung bringen? ;)
Dann sag das doch gleich. Ich bin auch nur ein Mann und nicht fähig, codierte Botschaften der Frauen zu entschlüsseln. 8)
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Das muss ich gar nicht sagen. Manchmal ist es gar nicht schlecht, eine Gegenmeinung zu haben, um die Diskussion auch fruchtend werden zu lassen.
Nicht jeder Standpunkt, den ich vertrete muss auch mein eigener sein. Aber er ermöglicht mir über den Horizont zu blicken und ermöglicht den anderen die Sache auch aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Zudem: Man muss eine Sache nicht gut finden, um sie trotzdem zu verstehen. ;)
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Hier ist eine Betroffenenseite (http://transabled.org/). Aus TS-Sicht ist sie erschreckend.
Ziel dieser BIIDler ist es, sich an die Behandlung von Transsexuellen anzuhängen und sich damit zu vergleichen, um auf diesem Wege die Möglichkeit einer Behandlung in ihrem Sinne zu erreichen.
Tatsächlich gibt es einige äußere Ähnlichkeiten zwischen TS und BIID, z. B.wenn man das Auftreten gewisser Wünsche im Lebensalter betrachtet. Beides ist eine Störung, wo der Körper nicht so ist, wie die Betroffenen ihn gerne hätten, und ich denke, daraus resultieren die Ähnlichkeiten. Die Ursache kann aber nicht gleich sein, denn z. B. Geschlechtshormone (egal ob genetisch bedingt oder durch einen Effekt während der Schwangerschaft) können sicher TS beeinflussen, nicht aber BIID. Daher sollte man bei Vergleichen sehr zurückhaltend sein.
Auch möchten wir, wie Beate schon sagte, unseren Körper umgestalten zu einem möglichst guten Körper des anderen Geschlechts. Wir wollen ihn nicht schädigen und nehmen Schädigungen oder Einschränkungen nur dann in Kauf, wenn es medizinisch nicht anders machbar ist. Verstümmelungswünsche, z. B. Penis ab aber keine Vagina wollen, gilt aus Ausschlusskriterium, d. h. dann ist es keine TS (gute medizinische Gründe mal ausgenommen).
Das Ganze braucht uns natürlich nicht zu hindern, Verständnis für BIIDler zu zeigen.
Der Wikipedia-Artikel zu BIID ist übrigens richtig schlecht. Neutralität fehlt, und er ist stark von der Ansicht der BIIDler mit obiger Motivation gefärbt. Wissenschaftlich haltbar sind die Aussagen des Artikels nicht, ganz einfach deswegen, weil es keine Forschung zu BIID gibt.
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*määähhhh*, scho wieda Englisch. Nö, les ich nich.
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Auf Deutsch gibt es aber keine vergleichbaren Seiten. Dazu ist BIID zu selten.
Auf Deutsch kannst du aber Forenbeiträge eines Betroffenen lesen:
http://www.med1.de/Forum/Psychologie/190865/
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Direktlink:
http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm (http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm)
Also ich bin echt sauer. Habe es mal angelesen und überflogen, hat mir schon gereicht. >:(
Edit selfmademan: Funktionierender Wayback-Link - http://web.archive.org/web/20121105082611/http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm (http://web.archive.org/web/20121105082611/http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm)
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Ich krame diesen Uraltthread mal wieder hervor. Zum einen finde ich da meine eigene Entwicklung zu meiner heutigen Einstellung interessant, zum anderen gab es schon damals wissenschaftliche Erkenntnisse zu BIID, die ich damals noch nicht kannte. Kein geringerer als Prof. Dr. Dick Swaab hat darüber berichtet.
Es geht hier wieder mal um die Körperlandkarte im primär sensorischen und motorischen Rindenfeld. Da wurde halt was nicht abgespeichert.
Ich habe mir erlaubt, mal die entsprechenden Seiten abzulichten. Denn ich gebe nichts von mir wieder was ich nicht mit seriösen Quellen belegen kann.
Entsprechend der Untersuchungsergebnisse sind BIID-Patienten nicht psychotisch, sie können gar nicht anders. Der Vergleich zur Transsexualität zumindest im Hinblick auf die Körperlandkarte im Gehirn liegt nahe. Daß Swaab hier wieder von Genderidentität spricht nervt mich, denn es geht hier ja nicht ums Rollenverständnis sondern um die geschlechtlich körperliche Anatomie --> Sexus.
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Direktlink:
http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm (http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm)
Also ich bin echt sauer. Habe es mal angelesen und überflogen, hat mir schon gereicht. >:(
Edit selfmademan: Funktionierender Wayback-Link - http://web.archive.org/web/20121105082611/http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm (http://web.archive.org/web/20121105082611/http://transabled.org/thoughts/a-comparison-between-transsexuality-and-transableism.htm)
Der Link funktioniert nicht mehr. Wir könnten ja die wieder zum Verkauf stehende Seite unter diesem Link rückkaufen und nach eigenen Vorstellungen anpassen :zunge: :redface: .
Ich krame diesen Uraltthread mal wieder hervor. Zum einen finde ich da meine eigene Entwicklung zu meiner heutigen Einstellung interessant, zum anderen gab es schon damals wissenschaftliche Erkenntnisse zu BIID, die ich damals noch nicht kannte. Kein geringerer als Prof. Dr. Dick Swaab hat darüber berichtet.
Danke für die abgelichteten Seiten aus Swaabs Buch. Vielleicht sollten wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal anschauen, was Swaab Dir persönlich dazu geschrieben hat.
Manchmal kommt man erst auf die entscheidenden Dinge, wenn man immer und immer wieder über und durch dieselben Texte geht und das eigene Gefühl bezüglich des eigenen innerlich abgelehnten Genitals damit abgleicht.
Wenn mein unteres Genital nicht auf der primär sensorischen Rinde ähnlich repräsentiert ist wie zum Beispiel die benachbarte Bauchhaut, dann stelle ich mir die Frage: Wie ist es dann dann repräsentiert? Fange ich an, mir von oben nach unten über den Bauch zu streichen, so löse ich etwas auf der primären sensorischen Rinde aus. Aber irgendwann, wenn ich tiefer gehe, gibt es einen Sprung. Wenn ich es berühre, von oben nach unten wandernd, kommt irgendwann der "Sprung in der Schüssel". Von da ab sagt mir irgend etwas bei Berührung, dass das Teil nicht das ist, was es vorgibt zu sein.
Bei meiner Beschneidung so um 2005 empfand ich eine merkwürdige Befreiung, die mich an das erinnert, was Du hier über BIID aus Swaabs Buch abgelichtet hast. Ähnlich würde es mir wohl ergehen, wenn ich mehr von diesem unerwünschten Organ verstümmeln würde.
Wo ist die Penishaut sensorisch repräsentiert. "Leuchtet" es dann wo auf der Hirnrinde, wenn ich versuche, zwei Nadeln mit zunehmenden Abstand voneinander experimentell als "zwei Hautpunkte" zu diskriminieren?
Ich glaube eher, das die Repräsentation "als was" gestört ist. Mein Penis fühlt sich nicht wie ein Penis an, obwohl ich aufgrund des visuellen Eindruckes weiss, dass es ein Penis sein muss. Ich glaube, diese Diskrepanz zwischen einordnendem Fühlen versus einordnendem Sehen macht unseren Leidensdruck beim NIBD aus.
Es geht hier wieder mal um die Körperlandkarte im primär sensorischen und motorischen Rindenfeld. Da wurde halt was nicht abgespeichert.
Hier schlage ich eine alternative Theorie vor, nach welcher das Problem nicht in der primären sensorischen Rinde liegt, sondern in einem eher sekundären oder tertiären Zentrum in deren Nähe. Demnach brauchen wir uns über das motorische Rindenfeld keine Gedanken zu machen, da hier nur quergestreifte Muskulatur repräsentiert ist: Das heisst bei mir weniger der Penis als mehr etwas vom Beckenboden.
Entsprechend der Untersuchungsergebnisse sind BIID-Patienten nicht psychotisch, sie können gar nicht anders. Der Vergleich zur Transsexualität zumindest im Hinblick auf die Körperlandkarte im Gehirn liegt nahe. Daß Swaab hier wieder von Genderidentität spricht nervt mich, denn es geht hier ja nicht ums Rollenverständnis sondern um die geschlechtlich körperliche Anatomie --> Sexus.
Was hälst Du davon, wenn man berücksichtigt, dass der Sexus sehr wohl auch Einfluss auf das Rollenempfinden hat, aber nicht umgekehrt? Der Implikationspfeil geht von der Transsexualität auch zu einem gestörten Rollenverständnis. Aber umgekehrt funktioniert es nicht. Trotzdem wäre es natürlich treffender, wenn Swaab gleich die Ursache beschreiben würde, nämlich den gestörten Sexus, d.h. die gestörte Interpretation unseres Sexualorgans als etwas, was es real ja vor der GaOP noch nicht ist. Und diese Interpretation "als was" findet nicht in der primären sensorischen Rinde, sondern in etwas höher gelegenen Zentren statt, wie z.B. der sekundären oder tertiären sensorischen Rinde.
Edit selfmademan: Waybacklink zusätzlich eingefügt.
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Ich habe mal den Wayback-Link noch nachträglich in meinen und deinen Post eingefügt. Werde das jetzt immer so machen, sofern ein Link in der Wayback-Maschine konserviert ist. Das erhält die Transparenz.
"Sprung in der Schüssel".
Sorry aber :smile: :smile: :smile:
Bei meiner Beschneidung so um 2005 empfand ich eine merkwürdige Befreiung, die mich an das erinnert, was Du hier über BIID aus Swaabs Buch abgelichtet hast. Ähnlich würde es mir wohl ergehen, wenn ich mehr von diesem unerwünschten Organ verstümmeln würde.
Du verstümmelst ja nicht in dem Sinne sondern führst es zu einem funktionierenden Äquivalent des gebürtigen weiblichen Genitals über. Das meiste wird ja quasi nur etwas bearbeitet und dann umgeschichtet.
zu diskriminieren?
Diskriminieren? Du meinst wohl eher "unterscheiden" oder?
Ich glaube eher, das die Repräsentation "als was" gestört ist. Mein Penis fühlt sich nicht wie ein Penis an, obwohl ich aufgrund des visuellen Eindruckes weiss, dass es ein Penis sein muss. Ich glaube, diese Diskrepanz zwischen einordnendem Fühlen versus einordnendem Sehen macht unseren Leidensdruck beim NIBD aus.
Hier möchte ich noch die haptische Rückmeldung durch die Hände hinzufügen. Die fühlen einen Penis, aber der Kopf kommt damit nicht klar, auch wenn es die Augen sogar noch bestätigen.
Es geht hier wieder mal um die Körperlandkarte im primär sensorischen und motorischen Rindenfeld. Da wurde halt was nicht abgespeichert.
Hier schlage ich eine alternative Theorie vor, nach welcher das Problem nicht in der primären sensorischen Rinde liegt, sondern in einem eher sekundären oder tertiären Zentrum in deren Nähe. Demnach brauchen wir uns über das motorische Rindenfeld keine Gedanken zu machen, da hier nur quergestreifte Muskulatur repräsentiert ist: Das heisst bei mir weniger der Penis als mehr etwas vom Beckenboden.
Klingt logisch.
Entsprechend der Untersuchungsergebnisse sind BIID-Patienten nicht psychotisch, sie können gar nicht anders. Der Vergleich zur Transsexualität zumindest im Hinblick auf die Körperlandkarte im Gehirn liegt nahe. Daß Swaab hier wieder von Genderidentität spricht nervt mich, denn es geht hier ja nicht ums Rollenverständnis sondern um die geschlechtlich körperliche Anatomie --> Sexus.
Was hälst Du davon, wenn man berücksichtigt, dass der Sexus sehr wohl auch Einfluss auf das Rollenempfinden hat, aber nicht umgekehrt? Der Implikationspfeil geht von der Transsexualität auch zu einem gestörten Rollenverständnis. Aber umgekehrt funktioniert es nicht. Trotzdem wäre es natürlich treffender, wenn Swaab gleich die Ursache beschreiben würde, nämlich den gestörten Sexus, d.h. die gestörte Interpretation unseres Sexualorgans als etwas, was es real ja vor der GaOP noch nicht ist. Und diese Interpretation "als was" findet nicht in der primären sensorischen Rinde, sondern in etwas höher gelegenen Zentren statt, wie z.B. der sekundären oder tertiären sensorischen Rinde.
Ja, du erklärst das was ich immer empfunden habe. Einerseits haben mich die Rollen nie interessiert, sie waren mir wurscht. Ich bin wie ich bin und Punkt. Andererseits kam ich nie mit dieser "weiblichen Erwartungshaltung" klar, so war ich nicht, das entsprach mir nicht. Man könnte es so ausdrücken: Sexus --> Gender ist eine Einbahnstraße, in umgekehrter Richtung funktioniert es nicht.
Ich habe mich immer wegen des "primär" gewundert, aber von "sekundär" oder gar "tertiar" ist mir noch nie was über den Weg gelaufen. Das lese ich jetzt von dir das erste mal.
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Du verstümmelst ja nicht in dem Sinne sondern führst es zu einem funktionierenden Äquivalent des gebürtigen weiblichen Genitals über. Das meiste wird ja quasi nur etwas bearbeitet und dann umgeschichtet.
Ich bin davon überzeugt, dass allein die Verstümmelung schon erhebliche Erleichterung bringen würde.
Diskriminieren? Du meinst wohl eher "unterscheiden" oder?
Ich meinte die ursprüngliche lateinische Bedeutung von discriminare, welche auch "unterscheiden" einschließt, aber daneben auch noch "erhellen", "absondern" und "trennen". Das Wort Diskrepanz kommt übrigens auch daher.
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Diskriminieren? Du meinst wohl eher "unterscheiden" oder?
Ich meinte die ursprüngliche lateinische Bedeutung von discriminare, welche auch "unterscheiden" einschließt, aber daneben auch noch "erhellen", "absondern" und "trennen". Das Wort Diskrepanz kommt übrigens auch daher.
Ok, wieder was gelernt. :daumenhoch2: