Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Komplexitäten aus Sicht des Vaters  (Gelesen 3282 mal)

Offline Bengabor

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Re: Komplexitäten aus Sicht des Vaters
« Antwort #15 am: 26.Jan 2016, 00:24 »
Danke Gollum, da waren ein paar Kernsätze die so in etwa erfassen, was ich unter dem titel "Komplexität" versucht habe anklingen zu lassen.

"...kann also auch heißen aufzupassen, dass sich da niemand blind verrennt, sich das alles gut überlegt und sich vorher die richtigen Fragen stellt"

Im Moment ist so eine Phase des Überlegens eingetreten, fühlbar für alle Beteiligten, Kind, Mutter und ich ... - hat so alles seine Richtigkeit :-)
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Offline Bengabor

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Re: Komplexitäten aus Sicht des Vaters
« Antwort #17 am: 26.Mär 2016, 12:52 »
danke der Nachfrage ... - naja, ist halt schon ein Dauerthema, das irgendwie so in der Kleinfamilie (Mutter-Sohn/Tochter-Vater) rollt.
Übereinstimmend ist es so, dass gegen außen und in die weitere Familie hinein noch nichts kommuniziert wurde/wird.

Inzwischen beginnt Sohn/Tochter Körper-Haarentfernung (Laser) und Stimmtraining.
Mutter hat irgendwie mehr Probleme damit der ganzen Umwandlung als ich, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, mich mehr damit auseinanderzusetzen.

Für mich selber habe ich gemerkt, dass es meine eigene Sexualität beeinflusst. Ich bin irgendwie wie "abgeschaltet", lustlos ... - habe Mühe mit Körperkontakt weil ich merke zutiefst verunsichert zu sein mit welchem Körper, mit welcher Identität ich denn eigentlich Berührung habe. Wer ist mein Sexpartner wirklich, so ich denn mich auf jemanden einlassen würde?
Das ist eine dramatische Änderung gegenüber "Vorher", also vor dem outing meines Kindes.

Also, wie geht es mir/uns?
Soweit ok, weil wir unser Kind unterstützen, resp. nicht behindern. Anderseits sind wir "durch den Wind" ....

Frohe Ostern,
Beng. 
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Offline selfmademan

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Re: Komplexitäten aus Sicht des Vaters
« Antwort #18 am: 26.Mär 2016, 14:04 »
Hallo Benga,

projiziere die Sache Deines Kindes nicht auf die Umwelt. Ein schwuler Mann, der mit Stolz Mann ist und stolz auf seinen Körper ist, der hat keine Probleme damit, mit Dir Sex zu haben. Der versteckt sich nicht, ist stolz auf seinen erigierten Puller. Der druckst nicht rum. Eine Frau benimmt sich anders beim Sex und Vorspiel als ein Mann. Ein transsexueller Mensch würde nach der Selbsterkenntnis kaum Intimkontakt in der angeborenen Optik pflegen wollen. Was mich betrifft, ich spüre es einfach, ob ich einen Mann vor mir habe oder eine Transfrau vor der Hormonbehandlung. Die Transfrau wirkt und benimmt sich anders. Davon ab, ein Mann würde niemals auch nur versuchen, an weibliches Passing zu kommen.

Mach Dir also keinen Kopf. Du hast nach Deinem Coming-Out bisher auch nur mit Männern geschlafen und glaube mir, auch vor dem Outing Deines Kindes hättest Du schnell gemerkt wenn da irgendwas nicht "schwul-rund" gelaufen wäre. Frauen sind anders als Männer. Transfrauen sind hirntechnisch Frauen.

LG und laß Dir Dein Sexleben nicht von Deinen Ängsten nehmen.

Offline Bengabor

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Re: Komplexitäten aus Sicht des Vaters
« Antwort #19 am: 26.Mär 2016, 15:24 »
Hallo Gollum

ist ja effektiv die Psyche, nicht der Rest.
Denke eher, dass angesichts der Thematik eben der Umgang mit der Physe beeinträchtigt wird durch die Psyche und irgendwo ist das auch ok so ... - Teil der Sache ...

LG,
Beng
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