Orale Testoeinnahme
Die orale Testosteron-Ersatztherapie mittels Testosteron-Undecanoat (z.B. Andriol®) hat sicherlich einen Vorteil in Hinblick auf eine angenehme Darreichungsform.
Das oral eingenommene Testosteron wird jedoch sehr rasch im Gastrointestinaltrakt absorbiert und über den portalen Kreislauf zur Leber gebracht, wo es vor dem Erreichen der systemischen Blutzirkulation metabolisiert wird.
Durch diesen sog. »first-pass-effect« kann lediglich ein geringfügiger Anteil des im Andriol enthaltenen Wirkstoff Testosteronundecanoat die Synthese- und Abbauleistung der Leber übertreffen (wird über die Lymphe resorbiert und so an der Leber vorbeigeschleust), wodurch auch im peripheren Blut Testosteron nachweisbar wird.
Doch letztendlich führt der rasche Metabolismus (Meta|bolismus - 1) Veränderung, Umwandlung, Metamorphose. 2) engl.: metabolism der Stoffwechsel, i.e.S. die Stoffwechselvorgänge zwischen Anabolismus u. Katabolismus [Roche Lexikon Medizin]) in der Leber zu subphysiologischen Testosteronmengen in der peripheren Blutbahn und zu einer Ansammlung von Testosteronmetaboliten (Metaboliten sind Produkte der biochemischen Umwandlungen (Stoffwechselreaktionen) im Organismus) in der Leber.
Orale Testosteronsubstitution erreicht auch bei dreimaliger Gabe weder das zirkadiane Freisetzungsmuster von nativem Testosteron, noch physiologische Spiegel von Dihydrotestosteron oder Östradiol.

Andriol®, Inhaltsstoffe
Andriol® Kapseln
Zus.: 1 Kps. enth.: Testosteronundecanoat 40 mg.
Weit. Bestandteile: Ethyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz 0,40 mg, Propyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz 0,20 mg (Parabene) als Konservierungsmittel Ölsäure, Glycerol 85%, Karion 83, Titandioxid, Eisen(III)-oxid rot (E 172), Gelatine.
Der Hormonspiegel unter Testosteron-Undecanoat
Die Skizze bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.
Der Testosteronspiegel unterliegt starken signifikanten Schwankungen.
Fazit
Die orale Testosteronsubstitution stellt keine wirkliche Alternative dar.
Wegen der relativ hohen Therapiekosten, der unzureichenden Wirkung und dem potenziellen Risiko der Lebertoxizität sollten orale Androgene nicht für die Androgensubstitutionstherapie bei NIBD-Männern angewendet werden.
Weitere Nachteile der oralen Gabe sind die kurze Halbwertszeit und stark schwankende Testosteron-Serumspiegel.
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