Hormonwerte
Norm- und Referenzbereiche
Was sind Normalwerte, was ist der Referenzbereich?
Die Bezeichnungen "Normalwert" und "Referenzbereich" haben fast die gleiche Bedeutung.
Als normal werden solche Ergebnisse bezeichnet, die bei rund 96 Prozent aller gesunden Untersuchten gefunden werden.
Es gibt nicht einen einzelnen Normalwert, sondern einen bestimmten Schwankungsbereich, innerhalb dessen alle Werte als normal gelten. Diesen Bereich nennt man den Referenz- oder Normalbereich.
Es gibt auch einen Referenz- oder Normalbereich für Kranke. Dieser liegt deutlich höher als beim Gesunden. So ist z.B. der Normalwert für Blutzucker 60-100 mg/dl. Ein Blutzuckerkranker mit 130 mg/dl weist demzufolge Laborwerte auf, die zwar höher als die der Normalbevölkerung ausfallen, für seine Erkrankung liegen sie aber noch im Referenzbereich.
Generell sollten Werte, welche die Grenzen über- bzw. unterschreiten, sorgfältig kontrolliert werden. Fehlende Therapie-Erfolge können so rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Referenz- / Normalwerte | |
Einheiten | Erklärung |
g/dl - Gramm | 1 Gramm pro 100 ml |
mg/dl - Milligramm | 1 Tausendstel Gramm pro 100 ml |
µg/dl - Mikrogramm | 1 Millionstel Gramm pro 100 ml |
ng/ml - Nanogramm; | 1 Milliardstel Gramm pro ml |
mval/l - Milligrammäquivalent | 1 Tausendstel der Stoffmenge, die einem Referenzatom (Wasserstoff) gleichgesetzt ist. |
In den folgenden Tabellen findest du einige Richtwerte für Hormonwerte im Blut. Je nach Labor können Abweichungen von den hiesigen Werten normal sein.
Testosteron wird aus dem Blut (hier: aus dem Serum) bestimmt.
Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon (Androgen). Es wird hauptsächlich im Hoden gebildet.
Bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron.
Produktion und Ausschüttung des Testosterons werden durch ein Hormon des Gehirns, das luteinisierenden Hormon, gesteuert.
Testosteron wird durch Enzyme ab- und umgebaut. Dabei entstehen unter anderem Androstendion, Androsteron, Androstandion und Dihydrotestosteron, das wirksamer als Testosteron ist
Referenz- / Normalwerte | |||
alte Einheit | SI-Einheit | ng/l | |
Männer | 2,7-10,7 µg/l | 9,4 - 37 nmol/l | 2,40 - 8,30 ng/ml |
Frauen | bis 0.86 µg/l | bis 3 nmol/l | 0,14 - 0,77 ng/l |
Neugeborene Jungen | bis 7,4 µg/l * | bis 25,5 nmol/l | k.A. ng/l |
Neugeborene Mädchen | bis 0,23 µg/l | bis 0,8 nmol/l | k.A. ng/l |
* Bei den Jungen fallen nach 70 Tagen die hohen Werte wieder ab und bleiben bis zur Pubertät unter ca. 0,3 µg/l. |
Referenz- / Normalwerte | |||
alte Einheit | SI-Einheit | ng/l | |
Männer | 2,7-10,7 µg/l | 9,4 - 37 nmol/l | 10 - 45 ng/l |
Frauen | bis 0.86 µg/l | bis 3 nmol/l | 0,2 - 3,0 ng/l |
Neugeborene Jungen | bis 7,4 µg/l * | bis 25,5 nmol/l | k.A. ng/l |
Neugeborene Mädchen | bis 0,23 µg/l | bis 0,8 nmol/l | k.A. ng/l |
Östrogene und Progesteron sind die weiblichen Geschlechtshormone. Östrogene werden vor allem in den Eierstöcken gebildet und außerdem in der Plazenta (dem Mutterkuchen), der Nebennierenrinde und in geringer Menge auch im männlichen Hoden.
Das wichtigste Östrogen ist das Östradiol.
Referenz- / Normalwerte
|
||
; | Einheit | |
Frauen | Östradiol | 10-320 pg/ml (abh. von der Zyklusphase) |
Östron | 50-80 pg/ml> | |
Östriol | 1,3-20,3 pg/ml (abh. von der Schwangerschaftswoche) | |
Männer | Östradiol | 15-40 pg/ml |
Säuglinge männlich
|
Östradiol | 5-35 pg/ml> |
Säuglinge weiblich
|
Östradiol | 5-55 pg/ml |
Progesteron ist wie Östrogen ein weibliches Geschlechtshormon. Progesteron wird vorwiegend im Gelbkörper (Corpus luteum) und im Mutterkuchen (Plazenta) gebildet. Bei Erwachsenen beiderlei Geschlechts werden nur geringe Progesteronmengen in der Nebennierenrinde produziert.
Aus Progesteron werden chemisch viele andere Hormone gebildet, wie z. B. Testosteron, Östrogen, Aldosteron und Cortisol.
Referenz- / Normalwerte | |
Einheiten | |
Frauen (je nach Zyklusphase) | < 0,1 bis > 12 ng/ml |
Männer | 0,02 - 1,6 ng/ml |
Weiter gehts:
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