Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Intersexualität und Transsexualität im Sport  (Gelesen 2312 mal)

Offline bea

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Intersexualität und Transsexualität im Sport
« am: 20.Sep 2009, 22:59 »
Aus gegebenem Anlass (der unseligen Diskussion um Caster Semenya) möchte ich einfach mal die Regeln der IAAF wiedergeben:

Aus den  Regeln der IAAF hinsichtlich Gender Tests:

Zitat
6. Conditions that should be allowed:

(a). Those conditions that accord no advantage over other females:

- Androgen insensitivity syndrome (Complete or almost complete -
previously called testicular feminization);

- Gonadal dysgenesis (gonads should be removed surgically to avoid
malignancy);

- Turner’s syndrome.

Regeln zu erhöhten natürlichen Serumwerten bei Testosteron finden sich nicht, dafür aber die Kriterien, denen zu Folge Frauen mit TS-Hintergrund zugelassen werden, Männer mit TS-Hintergrund allerdings faktisch ausgeschlossen werden.

Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi

Offline Bärbel

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #1 am: 21.Sep 2009, 00:15 »
Hallo Beate,

wir wissen doch alle noch gar nicht, wie es denn um die Gute steht.
Und wem helfen Spekulationen. Was sich alle Transsexuelle immer
nur klar machen müssen ist eine Kleinigkeit:

Wenn wir bei den Frauen starten, dann nicht als Frau unter Frauen,
sondern als Transsexuelle unter Frauen. Und dieses Zwangsouting
würde ich persönlich nie wollen.

Und warum sind Transsexuelle Männer ausgeschlossen? Ich dachte
immer Bastian könnte jetzt bei den Hochspringern mitmachen?

Liebe Grüße
Bärbel

Offline bea

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #2 am: 21.Sep 2009, 01:06 »
Hallo Bärbel, über Caster Semenya möchte ich auch gar nicht spekulieren, zumindest hier nicht. Die gegenwärtige Diskussion ist wirklich nur Anlass. Das Thema TS und auch IS im Leistungssport halte ich aber generell für wesentlich, weil derartige Diskussionen immer wieder aufkommen. Du erinnerst Dich sicherlich auch an das eine oder andere Mal andernorts.

Auch wenn wir als Frauen unter Frauen auftreten, so würde unsere Vergangenheit ab dem Leistungsniveau, ab dem Dopingkontrollen einsetzen, wohl nicht mehr zu verschleiern sein. Spätestens dann, wenn die Leistungen wirklich gut sind, werden auch entsprechende Fragen aufkommen, besonders von seiten der Konkurrenz. Zumindest war das in der Vergangenheit trotz an sich klarer Regularien so.

Hochsprung:
Du meinst Balian Buschbaum? Nein, dazu müsste er das Testosteron absetzen bzw. hätte nie welches nehmen dürfen.
Das gehört zu den Regeln, die ich für überzogen halte; denn einen eventuellen Missbrauch über das männliche Normalmaß hinaus kann man ja einigermaßen sicher kontrollieren. Aber wir beeinflussen das ja nicht.
Für Biomänner gilt das wohl in gleichem Ausmaß, nur dass es halt recht selten vorkommt, dass Männer in jüngeren Jahren ihre Hoden verlieren und Testosteron substituieren müssen und dann wieder so weit auf den Damm kommen, dass sie Leistungssport betreiben können. Lance Armstrong beispielsweise hat nur noch einen Hoden. Er müsste eigentlich Testosteron substituieren, darf das allerdings nicht, solange er Leistungssport treibt.


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Offline Johanna

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #3 am: 21.Sep 2009, 09:46 »
Das gehört zu den Regeln, die ich für überzogen halte; denn einen eventuellen Missbrauch über das männliche Normalmaß hinaus kann man ja einigermaßen sicher kontrollieren. Aber wir beeinflussen das ja nicht.
Für Biomänner gilt das wohl in gleichem Ausmaß, ... Er müsste eigentlich Testosteron substituieren, darf das allerdings nicht, solange er Leistungssport treibt.
Das Verbot von Testosteron halte ich, außer bei Transmännern, die ja als Gruppe klar abgrenzbar wären, schon für richtig. Erst kommen die mit fehlendem Hoden, dann die mit nachweisbaren Defekten am Hoden, dann die mit natürlich niedrigem Testosteronspiegel, und zum Schluss müssen alle mit dem Zeug herumspielen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Nein danke, dazu ist es viel zu gefährlich.

Offline Bärbel

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #4 am: 21.Sep 2009, 12:54 »
...Lance Armstrong beispielsweise hat nur noch einen Hoden. Er müsste eigentlich Testosteron substituieren, darf das allerdings nicht, solange er Leistungssport treibt.
Aber für Behinderte gibt es doch die Paralympics. Ob ein Bein, ein Arm oder ein Hoden fehlt, spielt doch keine Rolle. Unterschenkel kann man auch mit Protesen wieder herstellen, damit ist abe rein Mitlaufen bei den "normalen" nciht erlaubt.

Aber vielleicht bin ich manchmal etwas hart in meiner Meinung.

Liebe Grüße
Bärbel

Offline bea

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #5 am: 21.Sep 2009, 14:00 »
Das Verbot von Testosteron halte ich, außer bei Transmännern, die ja als Gruppe klar abgrenzbar wären, schon für richtig.
Um Missverständnissen vorzubeugen: ich auch. Aber eben ganz klar mit der Einschränkung, dass man für Transmänner Regelungen finden müsste, die die Substitution auf das Normalmaß zulassen.

Zitat
und zum Schluss müssen alle mit dem Zeug herumspielen,
Das scheint wohl bereits in größerem Maß zu geschehen. Gestern habe ich im Netz gefunden, dass es wohl möglich zu sein scheint, einige Stunden vor dem Wettkampf ein Testosteronpflaster für ein paar Stunden an den Hodensack zu kleben und rechtzeitig vorher wieder abzumachen. Das führt dann bereits zu dem gewünschten Kick, hebt den Testosteronspiegel aber nur so wenig über das Normalmaß an, dass es kaum nachweisbar ist.
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Offline Johanna

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #6 am: 21.Sep 2009, 15:33 »
Das [Behandeln mit Testosteron] scheint wohl bereits in größerem Maß zu geschehen.
Früher waren die 100m in 10,0 Sekunden eine Traumzeit, die den Weltrekord brachte, und heute läuft ein Jamaikaner 9,58 Sejunden, und ein paar unterlegene Gegner bleiben ebenfalls unter 10 Sekunden. Das kann nicht nur an besseren Trainingsmethoden und besserem Schuhwerk liegen.

Vielleicht hätte man besser bei Pierre de Coubertins Ideal vom reinen Amateursport bleiben sollen. Oder man macht es wie beim Wrestling, wo es für alle erkennbare Show ist. Am besten man spart sich die Zeit vor dem Fernseher und geht mit den Kindern spielen oder macht eine Radtour.

Offline Marion

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #7 am: 17.Dez 2009, 22:33 »
Ich überlege, ob ich hier mitmache:

Gay Games 2010 Cologne

Offline bea

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #8 am: 18.Dez 2009, 00:44 »
cool. Gibts denn da keine Probleme wegen der HRT?
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Offline tanjuscha

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Re: Intersexualität und Transsexualität im Sport
« Antwort #9 am: 18.Dez 2009, 19:45 »
Nein, HRT ist hier kein Problem. Im Gegenteil: wenn man mindestens 2 Jahre HRT macht aber trotzdem noch keine Papiere im Zielgeschlecht hat, kann man durch Nachweis der HRT trotzdem im Zielgeschlecht starten.

Für mehr Details siehe: http://www.games-cologne.de/de/mitmachen/transgender-politik  .