Transsexualität-NIBD

Autor Thema: wie jetzt weiter?  (Gelesen 2330 mal)

Offline jophi

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wie jetzt weiter?
« am: 18.Apr 2011, 15:28 »
Ich bin die Mutter eines kleine dreijährigen Jungen, dachte ich...
Mein Kind verkleidet sich seit er ca. anderthalb Jahre alt ist als Mädchen, was für ihn kein Problem war, da ich einen Kostümverleih besitze und aktiv in einer Kindertanzgruppe mitwirke. Ich hatte bisher auch keinerlei Probleme damit, da ich ihm von Anfang an nicht geschlechtsspezifisch erzogen habe und er immer sowohl Jungsspielzeug, als auch Mädchenspielsachen hatte...
von sich aus wollte er fast immer nur Puppen und seine Kleider. Vor einiger Zeit hat er mir aber beim schlafen gehen erzäht, dass eine Fee kommen soll und ihn in ein Mädchen verwandeln soll! Das hat mich sehr erschreckt, da sein verkleiden und mit Puppen spielen nur für eine Phase gehalten habe und er bereits seit einem Jahr mit nem Rock in den Kindergarten geht, ohen das ich mir etwas dabei gedacht habe...
Nun weißich nicht, wie ich mich verhalten soll...???
Ich sage ihm immer dass ich ihn liebe und dass er ein wunderbares Kind sei, aber wie geht es jetztweiter?
Kann mir jemand helfen oder einen Rat geben?
LG Jophi

Offline Kira69

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #1 am: 18.Apr 2011, 22:23 »
Hallo Jophi,

sicherlich ist es eine Erziehungssache, ich persönlich wurde schon sehr konservativ erzogen.
Ich weißnicht, ob Kinder im Alter von 3 Jahren wirklich eine Geschlechtszugehörigkeit an sich beurteilen können.
Sicherlich gibt es Empfindungen in welchem Umfeld sie sich wohler fühlen, ob beim Spielen mit Jungs oder mit Mädchen.
Ich selber habe auch seit meiner Kindergartenzeit lieber mit Mädchen gespielt, ich wurde aber auch als "Junge" nicht von den Mädchen abgelehnt, so dass ich mir hätte wünschen müssen ein Mädchen zu sein, ummit ihnen spielen zu dürfen.
Vielleicht ist ähnliches bei deinem Kind passiert?

Bei mir persönlich war es mit 7 Jahren, ich wusste lediglich, dass es einen Pipimann und eine Pipilotta gibt, ohne zu wissen was man da sonst noch so mit anstellen kann, wollte ich in jedem Fall lieber eine Pipilotta.  :D

LG Kira


Offline Sandra26

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #2 am: 19.Apr 2011, 12:27 »
Hi Jophi

Du dachtest, du hättest einen 3 Jährigen Jungen.
Genauso denken viele Eltern und die wissen nicht, dass sie falsch denken.
Das Geschlecht lässt sich nicht immer am Körper ablesen.
Das Geschlecht stellt sich später heraus und nicht wenn es gerade auf die Welt kommt.
Ich glaube, du sollst dein Kind erst mal längerer Zeit beobachten.
Mit 3 Jahren also in dem Alter ist dein Kind jetzt, wusste ich schon, dass mit mir etwas nicht stimmte.
Im diesem Alter bekommt man schon sehr viel mit.

Zwinge dein Kind nicht irgendwelche Klamotten anzuziehen.
Damit machst du sonst einen großen fehler.
Dein kind sollte für sich selbsterscheinen dürfen, was es gerne anziehen möchte und wie es gerne die Haare haben möchte.
Die Pupertät fängt erst mit etwa 10 - 12 Jahren an vielleicht auch früher oder später.
Sollte dein Kind ein Mädchen sein, muss du vor diesem Alter schnell handeln.
Denn eine falsche Pupertät wie ich sie hatte, macht eine Weibliche Seele kaputt und der Körper entwickelt sich männlich.

Ich gebe dir ein Tipp:
Frag dein Kind, ob es ein junge ist.
Wenn dein Kind sagt, ich bin kein Junge.
Ist dass schon für mich schon deutlich.

Ich muss es ja wissen. Ich war auch in diesem Alter. +_+
Ich wusste nicht was transexuell ist, dass kann man als kleines Kind noch nicht wissen.
Ich wusste aber, dass mit mir etwas nicht stimmte und dass ich kein Junge bin.
In diesem Alter war ich auch schon im Kindergarten gewesen und ich weigerte mich, Jungen Klamotten anzuziehen.
Mein Vater schrie mich an usw warum ich dass nicht anziehe usw.
Es war eine sehr schlimme Zeit.

Die Kindergarten betreuer/innen sagst du einfach, es ist mein Kind und wir wissen noch nicht, was es ist ob männlich oder weiblich. So einfach würde ich es erklähren.

LG Sandra

@Kira69

Kinder wissen in diesem Alter sehr gut, welche Geschlechtszugehörigkeit es hat.
Ich bin das beste beispiel dafür.

LG Sandra
Die Natur gab ein Mädchen wie mich den falschen Körper bzw. das falsche Genital.

Offline Kira69

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #3 am: 19.Apr 2011, 23:59 »

Das Geschlecht stellt sich später heraus und nicht wenn es gerade auf die Welt kommt.

Ich muss es ja wissen. Ich war auch in diesem Alter. +_+


Kinder wissen in diesem Alter sehr gut, welche Geschlechtszugehörigkeit es hat.
Ich bin das beste beispiel dafür.

LG Sandra

Das Geschlecht (auch das Gehirngeschlecht) entwickelt sich bereits vor der Geburt.

Sorry Sandra, mit deinem "Ich muss es wissen,... ich bin das beste Beispiel..." hängst Du dich ziemlich weit aus dem Fenster.

Genauso könnte ich sagen: "Ich bin das beste Beispiel, dass es nicht so ist"
Ich kann mich lediglich an eine Sache erinnern als ich 3 war und das ist ein Krankenhausaufenthalt.

Transsexualismus ist ein sehr sensibles und individuelles Thema, da kann man nicht pauschal sagen: "So ist es, war bei mir auch so"
Mit einigen deiner Aussagen, kannst Du nämlich Eltern auch dahin treiben, ihr Kind als TS anzusehen, und es genau in die falsche Richtung drängen, die Transsexualität aufdrängen.

Es ist vergleichbar mit dem Hype, der vor 10 - 15 Jahren aufkam, da musste jedes Kind auf einmal Hochbegabt sein oder AD(H)S haben. Wieviele Kinder sind da absolut überfordert oder falsch behandelt worden.

Also immer obacht mit vorschnellen Ferndiagnosen.

LG Kira

Offline Kati

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #4 am: 20.Apr 2011, 22:23 »
Hallo Jophi! Mein Kind ist jetzt 5 Jahre alt...als Junge geboren, fühlt er sich ( derzeit) den Mädchen zugehörig. Bei uns hat es auch mit 3 Jahren mit Kostümen angefangen, wenn die nicht da waren, Tücher und Decken. Mit 4,5 Jahren hat er versucht, den Puller ab zu schneiden oder wollte ihn abreißen. Auf die Frage, warum, antwortete er : " Ich möchte ein Mädchen mit Scheide sein". Er ging davon aus, wenn der Puller ab ist, hätte er automatisch eine Scheide. Er hat nun Mädchensachen und Spielzeug, aber auch neutrale Kleidung und Jungenspielzeug ( auch wenn letzteres verstaubt). Als der Wunsch nach der Fee ( also wie bei Euch) immer drängender wurde, habe ich auf Anraten einer Psychologin gesagt, dass die nicht kommen wird. Er kann Mädchenkleidung und Spielzeug schön finden und haben, der Puller bleibt ( vorerst). Unser Kind kann jetzt erstmal ganz gut damit leben, er steht zu dem was er schön findet und wird akzeptiert. Es sind noch so viele Jahre Zeit, bis es eine endgültige Entscheidung gibt, wie er / sie leben will. Wir als Eltern versuchen es so lange wie möglich offen zu sehen,um unser Kind auch nicht in eine Richtung zu drängen. Er benutzt auch manchmal einen Mädchennamen. So lange er aber nicht so fordernd wird, dass es DAS Kind ( egal ob Junge oder Mädchen) nicht mehr gibt, nehmen wir es eher spielerisch. Es ist keine normale Phase ( jedenfalls nicht mehr in Mikas Alter), aber es ist auch nicht mit Sicherheit endgültig. Wenn du Fragen hast, kannst du mir auch eine PN schreiben. Vielleicht habt ihr ja auch Interesse an dem Eltern - Kind Treffen im August. Gruß Kati

Offline jophi

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #5 am: 21.Apr 2011, 16:43 »
Mein eigentliches Problem ist auch nicht er, sondern eher das Umfeld.
Sein vater ist der Meinung, ich hätte ihm das anerzogen und nun möchte er ihm den Rock über den Sommer abgewöhnen...

Wie war das bei euch?
Was habt ihr für Lösungen in KITA und öffentlichkeit?
Wie nehmen es die Väter auf?

Offline Kati

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #6 am: 21.Apr 2011, 20:17 »
@Jophi...mehr per persönlicher Nachricht erfolgt. Gruß Kati

Offline Sandra26

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #7 am: 23.Apr 2011, 15:46 »
@ Jophi

Die Ärzte im Krankenhaus und die Hebammen sagen sofort es ist ein Junge.
Das Geschlecht wird einfach bestimmt, ohne zu wissen, was es wirklich ist.
Immer wird unten geguckt Penis oder Vagina.
So etwas regt mich wieder auf.
Hormone im Mutterleib können sich plötzlich verändern, bevor das Genital wächst.
Das Gehirn ist dabei schon ausgewachsen.
Das Gehirn ist das Geschlecht.
Die Seele ist im diesen zeitpunkt zeitglich im Körper.
Durch die Hormonänderung wächst statt einer Vagina einen Penis und andersrum genauso.
Der Penis entstamd durch die hohen Antieg von männlichen Hormonen oder die Weiblichen Hormone wurden so schwach, dass der Anteil männliche Hormone ausreichte, um einen Penis zu formen.
Mich erschreckt es, dass es viele Eltern nicht wissen.

Zu deinen 3 Fragen:

2 davon kann ich nur beantworten:

2.In der Kita und der Öffentlichkeit muss dein Kind selber entscheiden, was es anziehen möchte.
Zwinge deinen Kind auf keinen fall irgendwelche Klamotten anzuziehen.
Das wurde bei mir auch gemacht, mir wurden Jungen Klamotten angezogen.
Obwohl ich ein Mädchen bin und bin auch so geboren wurden.
Man kann Kinder auch nicht umformen, wie man es gerne haben möchte.
Dass Kind weiß, was es ist.

3. Jeder Vater reagiert unterschiedlich. Ich finde, dass beider Elternteile damit klar kommen müssen. Ob man es will oder nicht. Wenn man schon Kinder bekommt, muss man sich auch  kümmern können. Nicht einfach Kinder auf die Welt setzen und nachher sein Kind im stich zu lassen, weil es zum beispiel im falschen Körper hineingeboren wurde

LG Sandra

@ Kira69

Bestimmt bringe ich niemanden in eine falsche Richtung.
Ich möchte dazu beitragen, dass die Eltern ihre Kinder helfen.
Sein Kind als "männlich" einfach anzusehen ist ein großer fehler.
Dass entspricht nicht der Realität.
Js, es gibt auch kinder die falsch behandelt wurden sind.
Selbst wenn du ein Junge versuchen würdest, zu einem Mädchen zu machen mit Kleidung usw.
Wird es nichts nutzen
Es weisst, was es ist.

LG Sandra
Die Natur gab ein Mädchen wie mich den falschen Körper bzw. das falsche Genital.

Offline samira

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #8 am: 04.Mai 2011, 20:33 »
du darfst dich nicht verschlissen ,sei offen dafüf das kann nur helfen .
ich sage dir es so meine mutter sagte das ich vom teufel bin und nicht ihr kind bin
hilf ihm .
ich fände es schön das du fragst ,du würdest ihm so helfen .erspar ihm den leidensweg den wir haben

Offline bea

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Re: wie jetzt weiter?
« Antwort #9 am: 05.Mai 2011, 09:42 »
Immer wird unten geguckt Penis oder Vagina.
So etwas regt mich wieder auf.

Es ist aber doch naheliegend und sogar in den allermeisten Fällen richtig. So weit finde ich das noch in Ordnung.

Das Problem ist doch weniger diese erste Einschätzung als das Festklammern an ihr, wenn sich Abweichungen herausstellen. Wenn man sich da öffnet, werden die Probleme sehr viel geringer.

@Jophi: ich habe das Gefühl, dass Du sehr gut mit der Situation umgehst. Auch ich hatte das Glück - meine Eltern haben mir den winzigen Freiraum gelassen, den unsere Gesellschaft damals in den 60er Jahren zuließ.
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi