Thema: Fragen......

[numb]

Hallo.....ich bin ganz frisch hier im Forum und hoffe, daß ich das hier in den richtigen Bereich schreibe....
Hilfe...ja, ich brauche Hilfe...ich weiß nicht wie und in welcher Form....aber mir geistern viele...sehr viele Fragen in meinem Kopf herum....

Wo fang ich an?
Wie geht man damit um, wenn man von dem Menschen, den man über alles liebt, mit dem man über 5 Jahre zusammen ist und lebt, den man vor einen guten halben Jahr geheiratet hat, hört, daß er lieber als Frau leben möchte?
Warum tut einem das so weh, was dem anderen so gut tut und er sich nichts anderes sehnlichster wünscht?
Schafft man es, wenn der Druck von außen so stark ist, auch wenn man sich so sehr liebt, sich so zu kennen scheint, den Satz des anderen beendet, die gleichen Flausen im Kopf hat, die gleichen Dinge mag?

Warum macht mich das alles so unendlich traurig? 

[SvenjaBerlin]

Hallo
 Am Besten ihr besucht mal einen erfahrenen Psychologen.
Ich habt und werdet euch sicher sehr geliebt haben. Es ist natürlich nicht "die feine Englische" damit nach
der Hochzeit rauszurücken. Sind ein bißchen wenig Informationen: Wichtig wäre, wie lange "sie"(ich spreche
über dein/e Partner/in mal in weibl. Form) das Gefühl hat, eine Frau zu sein.  Möchte sie es 24/7 sein oder "nur"
mal am WE oder zuhause?
 Das solltet ihr erstmal klären. Und wenn eure Liebe sooo stark ist, dann schafft ihr es. Glaubt mir, ihr seid
keine Einzelfälle.

[numb]

Hallo Svenja,

danke für deine Antwort und die Mut machenden letzten Sätze *seufzt*

Es ist eben noch alles neu und es enden die meisten Gespräche immer in vielen Tränen und Zusammenbrüchen, aber auch damit, daß wir uns dann beide in den Armen halten.
Ja, wir lieben und verstehen uns so, wie wir niemand anderen verstehen und verstanden haben.
Wir haben auch drüber gesprochen, warum sie ................. mir fällt es wirklich sehr schwer "sie" zu schreiben ......... mir es nicht schon viel früher gesagt hat : aus Angst vor meiner Reaktion, aus Angst vor Verlust, weil sie sich vlt auch selbst noch nicht so sicher war... irgendwie etwas von allem...
Zur Psychologin ist sie zum Anfang ohne mein Wissen gefahren. Dort wurde ihr aber auch Mut gemacht, mir alles zu erzählen. Auch die Hormontherapie hat sie begonnen, ohne daß ein Arzt ohne ich davon wußten. Es gab Veränderung, ja, aber auf meine Fragen hin kamen immer nur Ausflüchte und Lügen. Ich habe, aufgrund privater Erfahrungen und Erlebnisse in meiner Kindheit nicht so viele Erfahrungen mit Männern gehabt, als wir uns kennenlernten. Aber wir haben uns von Anfang an so gut verstanden und uns immer gut beim dem anderen aufgehoben gefühlt. Für mich brach dann eine Welt zusammen, als wir das erste Mal drüber sprachen. Ich konnte es einfach nicht glauben, wollte es nicht wahrhaben...

Ich war auch schon einmal mit zur Therapiesitzung und ich werde in 2 Wochen ein weiteres Mal mitgehen. Ich weiß jetzt, daß sie nicht mehr länger als Mann leben kann, es am Besten laut in die Welt hinausschreien möchte, was ich auch zum Teil verstehen kann...auf der anderen Seite schmerzt es so und meine Gefühle geraten so dermaßen durcheinander, daß ich nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll und ob ich die Kraft und den Mut habe, den Weg bis zum Ende zu gehen

[Anonym02]

Hallo numb

Es ist natürlich nicht fair nach der Hochzeit damit rauszurücken. Es mag jetzt etwas zynisch klingen aber besser jetzt als in 10 Jahren, nicht nur für ihn ? sondern auch für dich. Klingt blöd aber ich erklärs dir. Ich war über 10 Jahre verheiratet, wir haben auch 2 Kinder. Hab die TS brutal unterdrückt und führte ein Doppelleben, keiner wusste was los ist. Meine Ex glaubte lange ich wär schwul. Folge war ein deftiges Drogenproblem. Da litt die ganze Familie drunter, meine damalige Frau, die Kinder und ich. Da waren alle betroffen und solche Folgen sind nicht selten, wir hätten uns viel sparen können aber hinterher ist man halt immer klüger.

Ihr müsst euch natürlich überlegen bzw. herausfinden ob er ? TS also eigentlich eine sie ist, dann wird er bzw. sie das nicht ein Leben lang unterdrücken können. Du musst für dich herausfinden ob du dein Leben mit einer Frau verbringen kannst oder nicht da du unfreiwillig in einer lesbischen Beziehung wärst. Mensch bleibts natürlich der selbe, ändern tun wir nur die körperliche Optik mit Hormonen, Operationen etc. Falls er ? Crossdresser z.b. wär lässt sich das in die Beziehung leichter einbauen wenn er ? nur am Wochenende Frau ist und sonst seinen Mann steht, nur so als Beispiel. Das wär alles Vereinbarung. Ihr müsst herausfinden ob er ? nun wirklich er ? oder eine Frau mit männlichem Körper ist und den Weg irgendwann geht oder einfach "nur" zeitweilig mal die Rolle wechselt. Und natürlich wie ihr beide am besten damit umgeht.

LG Anonym02

[numb]

Hallo Anja, auch dir danke ich für deine Worte.

Ja, besser jetzt, als in 10 oder 15 Jahren. Da hast du wohl Recht. Es tut mir leid, daß du und deine Familie sowas durchmachen mußtet. Das ist echt hart

Die TS wurde bestätigt und im Moment läuft die Epilation. Sie benutzt, jetzt unter ärztlicher Aufsicht Gel, Pflaster und Tabletten. Und vor dem, was noch kommt, hab ich Angst
Sie sagt mir auch immer wieder, daß sie sich als Mensch ja nicht verändert. Daß sie ja der "Mensch" ist, in dem ich mich vor Jahren verliebt habe. Aber das ist ja nicht so einfach. Ich habe mich in das "Gesamtpaket Mann" verliebt und jetzt merke ich immer mehr, wie dieser Mensch sich so verändert. Ich kann auf starke Arme verzichten und auf den Bart . Aber nicht auf den Menschen, den ich so sehr liebe. Mir tut es weh zu sehen, daß jemand im falschen Körper aufwächst und sich so durchs Leben schlagen muß und dann alles auf sich nimmt, um diesen einen großen Wunsch zu erfüllen....

Mich hier anzumelden ist auch ein Versuch mit der ganzen Situation besser fertig zu werden. Eine Möglichkeit meine Gedanken loszuwerden, die mir so unter der Schädeldecke herumsausen, die mich beschäftigen. Weil es eben in unserem privaten/familiären Umfeld noch keiner weiß. Und das belastet uns beide.
Also bin ich ihrem Beispiel gefolgt und habe mich hier angemeldet. 

[Melanie Tamara]

Ich muss dazu sagen, dass ich überrascht, aber auch froh darum bin, dass du dich hier meldest
Es handelt sich bei numb um meine liebe Frau, der ich tatsächlich geraten habe, sich hier zu melden, um Feedback zu bekommen, welches ich ihr vielleicht nicht geben kann.

Und es bleibt dabei, ich bleibe der Mensch, in den du dich verliebt hast mein Schatz, mit all den Eigenschaften die dir an mir wichtig sind und in die du dich auch verliebt hast und von denen keine männlich ist

Danke, dass ihr sie so lieb aufgenommen habt

[SvenjaBerlin]

Im Großen und Ganzem bin ich auch der Mensch geblieben, bevor ich mich geoutet habe.
Doch jetzt, wo ich "Fulltime"-Frau bin, verhalte ich mich z.B. gegenüber Kollegen, beim Einkaufen
oder bei Partys doch anders. Schaue auch mal nach Männer, was vorher undenkbar war.
Der Endokrinologe, welcher die HRT begleitet, bzw schon vorher der Psychologe, werden sicherlich
aufklärend drauf hingewiesen haben, daß sich die Libido durch die Testoblocker und Hormone verändern
kann. Auch möglich, daß sich so ihre "Neigung" zum Partner ändern kann.

Möchte dir da keine Angst machen, aber ihr solltet unbedingt offen darüber sprechen.

[BlackRose]

@numb
Mit eine große Rolle wird deine sexuelle Orientierung sein, liebe numb.
Solltest Du Bi-Sexuell veranlagt sein, funktioniert vieles einfacher. Bei heterosexueller Veranlagung
wird es sehr problematisch werden.
Viele von uns hatten bis zum grossen "Finale" intakte Ehen. Doch gibt es gewisse Grenzen , über deren Schatten niemand springen kann.
Viel Glück und Verständnis euch zwei 

[numb]

@Svenja:
Ja, wir haben schon mehrfach drüber gesprochen, aber wir lieben uns und mir wurde in den vielen Gesprächen klar, daß wir in all den Jahren nie so das typische "Mann-Frau"-Paar waren.

@Blackrose:
Dieser Gedanke ist mir auch schon oft gekommen. Ich habe immer gedacht, daß ich hetero bin und hätte nie gedacht, daß ich eines Tages eine Frau lieben werde.....Bin ich jetzt lesbisch? Ich weiß es nicht.
Ich habe mich in einen Mann verliebt, ihn geheiratet und jetzt liebe ich den Menschen, der eigentlich eine Frau ist. Vlt gibt es nicht immer nur schwarz und weiß.....es gibt so viele Grautöne und vlt bin ich dann eben bi
Danke für deine lieben Worte.

[Jeanne Rising]

Es gibt da so eine gewisse Logik, die sich schon bei Transfrauen mit Selbstzweifeln oder ähnlichem meist gut anwenden lässt: Wenn eine Transfrau rätselt, ob sie wirklich Trans* ist, dann ist das nicht verwunderlich, da die Gesellschaft / die Umgebung einem oftmals über Jahrzehnte das Gegenteil vermittelt hat...hingegen wäre es - wäre sie ein Vollblut-Mann - eher ungewöhnlich, sich zu fragen, ob sie eine Frau ist, da die Gesellschaft das ja eher nicht fördert.

Vielleicht kann man das mit Abstrichen auch auf deine Situation anwenden...wärst du absolut Vollblut Hetero, so gäbe es wenig, was die Gesellschaft oder das Umfeld an Anstrengungen auf sich nehmen würde, dich zu überzeugen, dass du Bi sein könntest...umgekehrt aber sind Zweifel daran, dass du Bi sein könntest durch die Gesellschaft ja schon noch ein wenig...der Normzustand (auch wenn sich das bzgl. sexueller Orientierung phasenweise schon etwas weniger extrem darstellen mag)...wenn du also so offen und reflektierend und mit "vlt bin ich dann eben bi" auf diese Fragestellung reagieren kannst, dann sagt vielleicht auch das schon etwas aus, denn ein Hardcore-Hetero-Vollblut würde sich diese Option nach Jahrzehnten in unserer Gesellschaft vermutlich gar nicht einräumen...

Nur so eine Überlegung ^^

[Anonym02]

Hi

Und wenn du bi bist ? Macht doch nix, du bzw. ihr müsst glücklich sein nicht die anderen. Die Wissenschaft hat übrigens herausgefunden dass die wenigsten wirklich rein hetero sind, Bisexualität ist häufiger als viele allgemein annehmen. Nur viele gebens halt nicht zu bzw. stehen nicht dazu. Bin übrigens selber bi, hätte mir früher nie vorstellen können etwas mit einem Mann zu haben, jetzt schon. Bin zwar überwiegend lesbisch mit einem Heteroanteil. Kommt in meinem Falle durch die Hormonbehandlung, finds auch nicht schlimm. Also mach dir keinen Kopf ob du bi bist oder nicht, wenn ihr glücklich seid ist es ok egal was andere sagen.

LG Anonym02

[BlackRose]

Wat nu Ann Lie? Bi - Sexuell würde bei Dir einfach reichen , oder der Nicolaus ist ein Eichhörnchen ?
Das musste jetzt einfach raus.
Nächstes Jahr biste sonst noch schwanger.
Wer hetersexuell ist , wird immer das andere Geschlecht  sexuell  auswählen, Punkt.

[Anonym02]

Weiß zwar jetzt net was an der Aussage so schlimm ist aber egal. Bezeichne mich ja auch als bi, nur das ich mich halt mehr zu anderen Frauen hingezogen fühle. Das is alles. Mit der Schwangerschaft wird's schwierig werden da mir die Gebärmutter fehlt, einen Eierstock hab ich aber, behaupten die zumindest. Bin nämlich Inter, hab also auch körperlich Merkmale von beiden Geschlechtern.

LG Anonym02

[BlackRose]

@ Ann Lie
Dann wird wohl jemand anderst (zusätzlich) der / die Papsi von deinen Kindern sein.
Eierstöcke = Östrogen = Gegenspieler vom Testosteron = unfruchtbar ( siehe Verhütung )
Lt deinen vergangenen Aussagen hast du ja mehrere Kinder gezeugt.
Meine Samen konnten erst reifen , nachdem mir die Eierstöcke entfernt wurden, hmmm.

[Yvi-Nasti]

@BlackRose und Ann Lie
Wer hier inter ist und wer nicht, spielt in diesem Thread keine Rolle.
Ann Lie hat sich hier öffentlich als Inter-person zu erkennen gegeben, das ist so vollkommen in Ordnung.
BlackRose, du sagst dies nun auch von dir, ist mir bis dato nie aufgefallen. Und ja, du hast einerseits recht, wenn alle Gonaden Ausgereift sind, würde dies wahrscheinlich Unfruchtbarkeit bedeuten. Ebenso wenn alle Gonaden nicht Voll ausgereift sind, oft aber ist es so, dass nur eine Richtung voll und die andere nur teilausgereift ist, dann ist eine Fruchtbarkeit durchaus möglich. Ich weiß das nur zu gut.
Also lass die Unterstellungen unterhalb der Gürtellinie.
Ich behalte mir vor, diesen Thread abzuspalten, sollte hier nicht sofort ruhe einkehren.
Also back to Topic. Danke
Yvi-Nasti
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