Ich habe meine letzten Messergebnisse erhalten (nach zugegeben zwei Jahren HRT):
Ich habe bisher ausschließlich Östradiol-Gel genommen und noch
nie Androcur genommen, und jetzt das:
| 17-β-Östradiol (E2) | 202 ng/l | Kommentar: Hohe Östradiolkonzentration - wie periovulatorisch |
| Testosteron gesamt | 0,12 μg/l | Weiblicher Referenzbereich: 0,10 - ,70 |
Wenn das so weiter geht, muss ich noch Testosteron zufügen
Soviel zu der Notwendigkeit von Androcur. Absolut überflüssig, das Zeug.
Die Transsexuellen, die ihren Weg erfolgreich beschreiten oder beschritten haben, stellen alles wie eine "Qual" hin, Warnungen über Warnungen - Wollt Ihr Euch damit "einmalig" machen? und junge "Neutranssexuelle" abschrecken? Ihr habt doch alle auch das "Teufelszeug Hormone" genommen und nehmt es noch.
Ich gehöre ja auch zu den "Geschädigten"
1). Ich wollte damals auch möglichst zügig Hormone, weil ich von den ganzen tollen Wirkungen gelesen habe, und habe sie auch frühzeitig erhalten. Aber die Ergebnisse waren doch, zumindest als Unterstützung für den Alltagstest, eher mau. Nach einem halben Jahr hat der Muskelabbau an den Armen das Passing leicht unterstützt, und nach einem Jahr konnte man dann auch mal etwas Kleidung mit etwas mehr Ausschnitt tragen, aber das war's dann schon. Alles weitere, wie Haut und Geruch, wäre nur bei intimem Kontakt für das Passing von Bedeutung gewesen, aber dazu war ich im ersten Jahr ohnehin nicht weit genug. Nach zwei, drei Jahren wird das Gesamterscheinungsbild femininer, aber mal ehrlich, für die 1 1/2 Jahre Alltagstest bringen die Hormone doch fast nichts für das Passing, und ob man sie ein Jahr früher oder später nimmt, ist, wenn man seine Pubertät schon hinter sich hat, doch auch ziemlich Banane.
Das einzige, was bleibt, ist, dass Hormone die einzige reversible Möglichkeit sind, schon frühzeitig zu testen, ob man die körperlichen Veränderungen begrüßt oder ob man damit Probleme hat, und ob man psychische Veränderungen begrüßt. Lehnt man die Veränderungen ab, muss man sich rechtzeitig nach einem anderen Lebensentwurf umschauen. Aber die meisten "Neutranssexuellen" wollen die Hormone nicht deshalb, sondern für das Passing, möglichst vor dem ersten Ausgang, und da machen sie sich einfach falsche Hoffnungen.
Ich bin jetzt nicht prinzipiell gegen eine frühzeitige Gabe von Hormonen, aber ich bin dagegen, dass falsche Erwartungen geweckt werden, wie das u. a. auch in Gertis Eingangsbeitrag geschehen ist.
(Für Frau-zu-Mann gilt das nicht, da dort die Hormone deutlich anders wirken.)
1)OK, nicht wirklich geschädigt, da sich die Hormone als richtige Maßnahme erwiesen haben. Aber das wusste man damals ja noch nicht.