Yep, vor allem, was Bea sagt, die Sache steht und fällt mit der Auswahl des richtigen Therapeuten, und das stimmt sicher um so mehr, so jünger der Patient ist. Das größte Problem ist an der ganzen Sache mit der Transsexualität nämlich noch immer, dass es keine Diagnose-Sicherheit wie DNA-Test oder Gewebeprobe gibt, sondern (bildlich gesprochen) nur einen Psychologen, der an das körperlich männliche oder weibliche Kind seine Wünschelrute für gegengeschlechtliche Aura / Denkweise anlegt, und entweder das Teil schlägt aus oder nicht. Und es gibt auch unter Psychologen leider viele, die Transsexualität nach wie vor für Spinnerei halten, obwohl es bereits sehr wohl Hinweise für DNA-Merkmale und andere Gehirnanatomie gibt, aber leider eben keinen Test.
Wichtigster Tipp, den ich geben kann : Suche einen Psycho, der sich damit auskennt, also wen, der schon mehrere Trans-Patienten da sitzen hatte. Irgendwo auf dieser Seite ist eine Liste mit Namen, ich bin da fündig geworden und der Typ versteht die Sache, sonst wäre Katastrophe (alleine schon, weil "mal eben einen anderen Psycho suchen" real bedeutet "noch mal 3-6 Monate Wartezeit für den nächsten Versuch"). Ich denke mal, keiner der Namen stünde auf dieser Website, wenn es da noch nie einen Erfahrungsbericht gegeben hätte oder der wäre "dummes Aas" gewesen... Warte lieber länger auf einen Termin, alleine schon, weil "schon 3 wussten nicht, was ich erzähle" sicher frustrierend ist.
Das allerschlimmste Problem dabei ist, dass ALLE bei Kindern sehr sehr vorsichtig sein werden und sicher viel länger Therapie machen, als bei Erwachsenen. Das Problem hier drin ist eben, dass Kinder allenfalls pubertär sind (falls nicht noch jünger), und das ist auch unter den cis-Leuten schon Orientierunsphase. Viele haben in dem Alter keine genaue Peilung, was sie sind und was sie wollen, und schon viele haben da mal Rumknuddeln mit Gleichgeschlechtlichen probiert und sind hinterher so rein gar nicht schwul oder lesbisch.
Das perverse an dem Problem ist, wenn man ein Kind in dem Alter in Richtung trans behandelt, und es war falsch und das Kind orientiert sich dann doch in Richtung "normale" (also dem körperlichen Geschlecht entsprechende) Orientierung, dann ist Katastrophe. War es richtig und wer ist trans, man wartet aber mit der Behandlung, bis der Erwachsene einem sagt "ich bin aber immer noch trans und war es schon immer", dann hast du zwar größt mögliche Diagnose-Sicherheit (noch immer nicht volle Sicherheit), aber wenn die Pubertät erst mal durch ist, dann ist der Körper mehr oder weniger in Richtung falsches Geschlecht "entstellt". Ja ich weiß, über die Wortwahl regen sich bestimmt wieder welche auf, aber es ist einfach so, wenn du erstmal 1,90 groß und breit wie ein Bär bist, hast du eine männliche Altlast, die nur schwer zu kaschieren ist. Als Kind (bis 16,17,18, ab da ist die Pubertät im Wesentlichen durch und der Körper ist erwachsen, egal, was das Wahlrecht sagt) hilft vor allem, möglichst schnell zum Psycho zu gehen. Dann hat der in Idealfall schon jahrelange Therapie und Diagnose in seinen Notizen und damit genug Sicherheit, dass gehandelt werden kann, wenn die Pubertät beginnt und nur dann wirst du wen finden, der da schon Hormone befürwortet, damit die Sache körperlich nicht erst schief geht, bevor geändert wird.