Hallo zusammen,
ich bin durch eine Bekannte auf dieses Forum hingewiesen worden (da es sehr viele Hilfreiche Informationen bietet) und wollte mich mal kurz vorstellen:
Ich heiße Steffi (Stefanie) und komme aus Bayern (nähe Ulm), bin 23 Jahre alt und bin Transfrau.
Ich lebe nun seid ca. 1/2 Jahr als Frau und beginne voraussichtlich in den nächsten 2 Wochen mit meiner Hormonbehandlung, habe also gerade meine "Test-Phase" beendet.
Ich mache aktuell eine Ausbildung zur Fachinformatikerin (Fachrichtung: Anwendungsentwicklung).
Meine Hobbies sind: Gameing, Metal (Konzerte, Festivals), Anime/Manga, Zeichnen, Lesen, Feiern
(Vorweg gesagt ich weiß seid ich 16 bin recht sicher das ich Trans bin).
Nachdem ich meinen Schulabschluss in der Tasche hatte, bin ich 2 Jahre daheim rum gesessen und habe versucht das scheiß Gefühl das ich mit mir und meinem Leben hatte (kennt ja jede Person die betroffen ist) mit Gaming zu unterdrücken. Das hat soweit auch geklappt, ich lebte Tag für Tag in meiner eigenen Welt und habe alles vernachlässigt was wichtig wäre (Soziale Kontakte, Familie, Körperpflege, einfach alles außer Gameing).
Allerdings wurde das Gefühl das ich hatte wenn ich gerade mal gegessen, geschlafen oder ähnliches habe immer schlimmer (gerade wenn ich mit meinem Köper in irgend einer weiße in Berührung gekommen bin).
Das führte soweit das ich in meiner Depression bereit war Selbstmord zu begehen, ich sah zu dieser Zeit keine Möglichkeit jemals Glücklich leben zu können.
Zum Glück habe ich den Versuch überlebt und habe mich um eine Arbeitsstelle bemüht um überhaupt auf die Beine kommen zu können. Ich habe wieder angefangen Sozial Kontakte zu knüpfen. Das entschiedenste Ereignis passierte aber an Karneval, da ich seid ich 18 bin meine Haare wachsen lasse (Ich bin Metalhead durch und durch) hatte meine Freundin die nicht ernst gemeinte Idee ich könnte ja als Mädchen gehen. All meinen Mut zusammen genommen habe ich ihr gesagt das es lustig klingt und ob sie mir dabei helfen würde. Gesagt getan, sie borgte mir ein paar Klamotten (ich bin extrem schlank, Damengröße S) und schminkte mich. Ich war in meinem ganzen Leben nicht so aufgeregt wie an diesem Tag, aber auch noch nie so frei und glücklich.
Wir sind wie sich das so gehört Feiern gegangen und ich kam bei allen ziemlich gut an (Da ich äußerlich jetzt nicht gerade ein "typischer" Mann war, sah es gar nicht so übel aus). Allerdings war ich in einem Regelrechten Glücklichkeitsrausch und wollte diesen Tag so intensiv genießen wie es nur ging. Leider endete das alle darin das ich gegen 22:00 Uhr so betrunken war das ich mich an nichts weiteres an diesem Abend erinnern kann, mir wurde aber gesagt das ich extrem happy und "drauf" war.
Meine Freundin hat mich dann einige Tag später darauf angesprochen und ziemlich direkt gefragt ob ich Trans bin, ich hatte dann mein coming out bei ihr.
In den folgenden Wochen hat sie mich soweit aufgebaut das ich zu einem Psychologen gehen konnte und meinen Weg in eine neues Leben beginnen. Etliche Enttäuschungen und Ablehnungen folgten, jeder der diesen Weg geht weiß wie schwer dies sein kann. Die konstanten Blicke aller Menschen die sich durch einen bohren können gerade am Anfang sehr zermürbend sein.
Nach ca. 3 Monaten beschloss ich dann mich nicht in die "Gesellschaft einzugliedern" und ein perfektes passing zu haben, sondern aus ihr herauszustehen in dem ich einfach bin wer ich bin!! Ich färbte meine Haar Rot/Pink und fing an meine Leidenschaft für meine Hobbys auch einfach nach außen zu zeigen (Gaming-Shirts, Teil weiße Gothic angehauchte Kleidung, Anime-Shirts, sehr bunte und verspielte Kleidung: Richtung Lolita).
Ab diesem Zeitpunkt erregte ich noch viel größre Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, aber dieses mal war es mir völlig egal da ich einfach nur ich war und Spaß daran habe ich zu sein.
Ein halbes Jahr später nachdem ich Angefangen habe kann ich nun sagen das ich doch eine recht Glückliche Frau bin die noch einen langen und steinigen Weg vor sich hat, aber nicht mehr jeden Tag daran denkt wie sie sich das Leben nehmen kann. Ich versuche immer so gut wie es möglich ist das zu tun was ich möchte.
Aktuell sind noch folgende extrem nervige Faktoren in meinem Leben die ich gern noch los werden möchte: Bart (jeden morgen Rasieren ist echt nicht lustig), Penis (muss man glaub ich nicht viel dazu sagen..), Stimme (Leider immer noch zu deutlich Männlich, aber Stimmtraining dauert halt seine Zeit).
Soweit der kurze Auszug aus meinem Leben, ich freue mich auf nette Kontakte mit Menschen die den gleichen scheiß mit machen müssen wie ich (Ob nun MtF oder FtM, wir sitzen alle im gleichen Boot) und was für nützliche Informationen ich hier so finden kann die mir bei den nächsten anstehenden Entscheidungen helfen können.
MFG
Steffi