Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Aufklärung, Aufklärung und ... noch mehr Aufklärung  (Gelesen 1328 mal)

Offline Cenzo

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Gut, erst einmal: Hi alle zusammen!  :kichern:
Der Betreff klingt wohl erstmal schlimmer als er eigentlich ist, keine Sorge also.
Das Wort hat in dem Post hier eigentlich weniger mit den Bienchen und Blümchen-Erklärungsversuchen von Eltern, noch mit Kants wunderbarer Definition der Aufklärung (von der ich im Übrigen absoluter Verfechter bin) zu tun. Es geht mir um die Aufklärung von Außenstehenden über das Thema "Transsexualität/Transgender/Transvestitismus".

Sei es auf der Straße, in der Schule, im Büro, bei Freunden, in der Familie, in Vereinen oder im Internet. Überall in den Köpfen existieren Worte wie "Homosexualität", "Bisexualität" und auch "Transsexualität". Nun ist es jedoch so, dass viele Menschen schon relativ gut über Homo- und/oder Bisexualität etc. informiert sind. Allerdings fehlt es vielen Außenstehende an Infos über Transsexuelle. Manche verwechseln den Begriff mit Transvestit oder können damit so gar nichts anfangen. Einige Leute aus meiner Stufe haben ein wenig mit mir über die Sache geredet. Dabei fiel mir auf, wie wenig auch unter Jugendlichen über das Thema bekannt ist. Manche meiner Mitschüler dachten, ich hätte mich plötzlich dafür entschieden transsexuell zu "werden".
Es hat mich schockiert zu hören, dass manche glauben, man würde transsexuell "werden", nachdem etwas "Schlimmes" im Leben vorgefallen ist. Viele verwechseln da ebenfalls das "sich fühlen" und "sich mit identifizieren".

Was mich zu dem eigentlich Kernpunkt des Beitrags bringt: Es muss mehr Aufklärung geben!
Mehr Bücher, meinetwegen mehr Filme und "seriöse (!)" Dokumentationen. Viele Dokus werden von Außenstehenden inszeniert, die den Zuschauern desöfteren ebenfalls falsche Tatsachen vermitteln. Es sollte meiner Meinung nach eine Doku von Transsexuellen über Transsexuelle geben. Da kämen weniger die unzuverlässigen Recherchen bei raus, und viel mehr das selbst Empfundene und Erlebte.

Aber was meint ihr dazu? Seht ihr das nicht so drastisch? Oder denkt ihr, dass unsere Gesellschaft, was das Thema betrifft, bereits gut genug aufgeklärt ist? Wär 'n Traum eure Meinung dazu zu lesen!

LG Cenzo  :friends:
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Offline Yvi-Nasti

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Re: Aufklärung, Aufklärung und ... noch mehr Aufklärung
« Antwort #1 am: 11.Jan 2015, 11:08 »
HI Cenzo.
Ja, ich denke auch, dass es eine veränderte, bessere Aufklärung geben sollte.

Ich selbst hatte mich bis 2010 auch da schon einmal mit Einspannen lassen, Sieht man heute noch auf Youtube.

Das dumme ist leider, die meisten, welche Aufklärung Betreiben sind die sogenannten Transgender oder auch Transvestiten.
Und sobald die in so einer Aufklärungskampagne mit mischen, Setzen sie auch ganz Klipp und Klar ihr Verständnis des ganzen durch, daß war damals zumindest meine Erfahrung. Ich war damals das Junge Gesicht des ganzen, weil ich mit mitte, ende 20 damals halb so alt wie fast alle anderen in der SHG war. Und dazu dienen sollte die Jüngeren ab mitte 20 und darunter zu erreichen.
Wir hatten damals eine Eigene Radiosendung, Ein paar Videos, den Versuch einer Zeitschrift, sowie Auftritte auf dem Marktplatz bei öffentlichen Veranstaltungen.

Also, Wie Gesagt ich wäre dafür. Aber persönlich möchte ich heutzutage  auch nicht mehr dass öffentliche Gesicht sein. Denn dass schließt ein Normales, ruhiges Leben fast  völlig aus.
Im Hintergrund würde ich mich aber schon wieder beteiligen.

Offline Yvi-Nasti

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Re: Aufklärung, Aufklärung und ... noch mehr Aufklärung
« Antwort #2 am: 11.Jan 2015, 12:44 »
Jep, Genau.
Wie Gesagt, damals habe ich mich halt aufgrund dass ich noch Jung und Naiv war. Von den anderen vor den Karren Spannen lassen.
Aber das hatte zur folge dass ich mit einemmal in den Augen der anderen für sachen Stand, mit denen ich rein gar nichts gemein habe.
Und ganz wichtig ist du kannst immer nur über die Sparte aufklären, welche dich persönlich betrifft. Also in meinem Fall Transsexualität (und dies in erster Linie als Frau, der Männerpart ist euer) denn von Transgendertum oder Transvestismus habe ich persönlich keinen schimmer, ebend weil dies mich nicht betrifft.
Ich kann mich nur von denen in der Aufklärung abgrenzen, aber nicht über diese Personengruppen aufklären. Und dass macht das ganze echt schwierig. Den viele erheben aufklärungshoheit auch für und über die anderen gruppen.

Aber mal davon ab.
Wie Stellst du dir diese Doku oder Aufklärung allgemein denn vor?
Als Film, von Betroffenen, für die Öffentlichkeit?

Als Gestellte Begleitung, wie die meisten dass tun, streng nach einem bestimmten Schema. Oder einfach mit der Kamera im Alltag hinterher? Vielleicht als Interview, wenn ja, als Geführtes, Leitfragengestütztes, oder Narratives (der interviewpartner erzählt einfach frei heraus, ohne zwischenfragen).
Vielleicht als Radiosendung? kann man bei den sogenannten Bürgerradios machen. Gibt es in fast jeder Größeren Stadt. Oder vllt. Internetradio. Hat den Vorteil, man kennt nicht dein Gesicht, höchstens deine Stimme.
Oder bei Großen und kleinen öffentlichen Veranstaltungen mit informationsständen oder Bühnen.
Das sind mal so ad hock Ideen/Vorstellungen welche mir einfallen.
LG Yvi

Offline Cenzo

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Re: Aufklärung, Aufklärung und ... noch mehr Aufklärung
« Antwort #3 am: 11.Jan 2015, 14:13 »
Wichtige Leitfragen müssen geklärt werden.
Die Öffentlichkeit wird nach den Dokus, die ich so gesehen habe
immer noch im Dunkeln stehen gelassen oder ist noch mehr verwirrt.
Man muss die Leute für das Thema sensibilisieren, man muss ihnen die Angst und
die Gehirngespinste darüber nehmen. Es muss irgendwie zu den Leuten vordringen.
Man muss Trans*Menschen aller Alters- und Interessengruppen befragen. Das Schwarz-Weiß-Denken
sollte aus dem Weg geräumt werden.

Ich stelle mir da sowas vor wie mehrere Videos, in denen wichtige Fragen geklärt werden,
Gefühle zum Ausdruck kommen und Trans*Menschen auf ihrem Weg begleitet werden, vielleicht
sogar über den Ganzen. Aber ganz wichtig ist, wie gesagt, das Ansprechen einer großen Masse von Leuten, überall, und Missverständnisse zu klären.
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