Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Schwimmbadbesuch  (Gelesen 2152 mal)

Offline Rienchen

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Schwimmbadbesuch
« am: 10.Jul 2014, 15:10 »
Meine 13 jährige Tochter, lebt ihr Leben schon immer wie ein Junge...

nun haben wir ein Bekleidungsproblem im Schwimmbad...Badeanzug oder Tankinioberteil wird abgelehnt.

Badeshirt (Surfshirt) ist in den örtlichen Schwimmbädern verboten.

So eines ist es


Was kann mein Kind obenrum tragen?

MFG
Rienchen

Offline mihi

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #1 am: 10.Jul 2014, 16:34 »
Wenn sie als Junge leben will, irgendwann ist doch da nun wirklich etwas nicht mehr zu übersehen, oder verstehe ich das falsch? Will er/sie das? Die Frage stelle ich so komisch, weil es natürlich schieriger ist, etwas zu entfernen als es gar nicht erst wachsen zu lassen. Es gibt da durchaus Möglichkeiten, die Pubertät mit Medikamenten zu blockieren. Natürlich setzt das zunächst einmal eine Diagnosefindung voraus. Ansonsten kommt das Kind aber nicht umhin, sich irgendwie zumindest halbwegs mit den körperlichen Gegebenheiten anzufreunden oder eben nicht ins Schwimmbad zu gehen, wie ich es getan habe.

Mihi

Offline Patrick Atréju

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #2 am: 10.Jul 2014, 20:35 »
Hallo Rienchen,

vielleicht wäre so ein Neopren-Shorty (oder ein ähnliches Modell) geeignet und auch erlaubt.
Trage ich auch zum Schwimmen (mit Binder drunter) und ist bei uns im Hallen/Freibad kein Problem.

http://www.sportscheck.com/aqua-sphere-shorty-kids-stingray-neoprenshorty-kinder-groesse-m-p159601008-F007/blauschwarz/?WKZ=94&IWL=851&ns_mchannel=sea&ns_source=030106&ns_linkname=&ns_fee=1&com-Kinder_Ausr%C3%BCstung=&ia-pkpmtrack=100-2343136313236323131303-242-101-101

LG,

Paddy




22.05.2012 Beginn therapeutischer Begleitung wegen TS
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Offline Donnerblume

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #3 am: 11.Jul 2014, 02:14 »
Nur zum Verständnis:
Dein Kind war und ist ein Junge im Herzen, du sahst das, dennoch wurden keine Schritte eingeleitet, um sie vor der Pubertätshölle mit Frauenbrüsten und später der Periode zu schützen?
Das ist keine Kritik an dich, aber ich find es doch schon traurig, dass das Kind jetzt trotz offenbar frühen Zeichen dennoch den Weg vieler Transmänner gehen muss, nämlich den der Binder und Masektomie :/

Ich würde sagen, holt so schnell wie möglich Hormonblocker, damit die Brüste so klein wie möglich bleiben (allein schon, weil man diese besser binden kann und sie leichter zu operieren sind). Wegen schwimmen...

EIGENTLICH müssen Schwimmbäder Schwimmkleidung akzeptieren, AUCH Shirts, wenn diese dafür hergestellt wurden. Wenn sie euch damit nicht reinlassen, dann ist das Diskrimminierung und kann so auch angeprangert werden.
Falls die Bäder aber uneinsichtig sind und du keine Lust/kein Geld für nen Rechtsstreit bezüglich dieser Sache zu haben, dann wird dein Kind wohl oder übel lernen müssen, dass es im Winter entweder als Mädchen oder gar nicht schwimmt.
Alternativ: wenn es WIRKLICH gerne schwimmt, vielleicht kann man dann ja in größerer Entfernung nach möglichen Bädern schauen. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland dein Kind lebt, aber viele bieten Karten an, wo man für ca. 30 bis 90€ im Monat so viel herumfahren kann wie man will. Damit könnte dein kind dann vielleicht zum Schwimmen in die Nachbargebiete wo es mit dem Shirt schwimmen darf, wenn es das wirklich so sehr will.

Nur wie gesagt:
Vor alle dem würde ich sagen: Holt euch Blocker.
Es ist schön und gut wenn ihr morgen mit dem Shirt schwimmen könnt ohne das das Geschlecht auffällt und dann dreimal so tragisch, wenn sie dann mit 14/15 ein C-Körbchen hat, dass sich nur noch mit strengem Abbinden verstecken lässt (welches ihr im Schlimmstfall die Luft soweit abbindet, dass sie damit keinen Sport treiben kann).
Ich mein, wenn auf der Stirn des Kindes ein Tumor wachsen würde, dann würde man auch erstmal versuchen, den Tumor zu behandeln bevor man nach einem passenden Hut sucht
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Offline Elsker

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #4 am: 11.Jul 2014, 12:16 »
Zitat

Kind ist 13, das ist bei Mädels mehr als "1 vor 12".

Da hatte ich bereits deutlich sichtbare Brüste sowie eine absolut deutlich erkennbare weibliche Figur und die lästige Periode hat mich ab da fortan knapp 10 Jahre durch mein Leben gequält.

Gibt da auch Spätzünder wie mich. Bei mir fing es erst langsam mit 12 an. Aber auch wirklich sehr langsam. Die Periode kam sogar erst mit 14. Von daher könnte es sein, dass das Kind (im Falle vonTranssexualität) noch Glück haben kann.
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Offline Donnerblume

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #5 am: 11.Jul 2014, 17:37 »
Ich hatte schon mit 11 meinen ersten BH und mit 14 hatte ich die "tolle" Erkenntnis, dass es für mich nur aufwärts gehen wird, weil mit 14 hatte ich schon ein großes D.
Pokern ist da wirklich ganz falsch.

Wenn das Kind EIGENTLICH nur androgyn sein will oder vielleicht transident ist oder irgendwas, ok. Aber wenn es wirklich transexuell ist und schon die Brüste sprießen, dann bist du an sich schon zu spät. Der Wagen ist schon in den Baum gekracht, die Frage bleibt nur, ob du den Feuerlöscher holst und versuchst, noch wenigstens was zu retten oder ob du daneben stehen bleibst und dem Wagen beim Abbrennen zusiehst.


Versteh das nicht falsch, keiner hier will dir oder deinem Kind was böses.
Aber es wirkt gerade auf die Transmänner hier einfach nur sehr grausam, dass dein Junge da gerade den Horror erleben muss, den wir alle hatten, und du fragst nach Schwimmbekleidung, obwohl du vorher oder wenigstens jetzt dem Kind helfen könntest.

Ursachenbekämpfung, weißt du? Wenn das Aquarium ein Loch hat, dann stopf das Loch, den Boden wischen kannst du auch später. Hilf deinem Kind bei den Brüsten, nicht bei der Suche nach Schwimmkleidung.
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Offline Elsker

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #6 am: 11.Jul 2014, 17:46 »
 :daumenhoch: :daumenhoch:

Schön auf den Punkt gebracht.
Das fällt mir meistens eher schwer, aber ich würde deinen Post genauso wie er ist unterschreiben!
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Offline Elsker

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #7 am: 14.Jul 2014, 18:35 »
Das kann natürlich sein und ist hoffentlich auch so, aber sie schrieb, dass ihr Kind schon seit der Geburt als Junge lebt.
Für mich war das ganz klar ein Zeichen, dass ihr die Problematik schon lange bekannt ist und damit schon vor dem Beginn der Pupertät die Hormonblocker hätten gegeben werden können und damit gar nicht das Schwimmbadproblem aufgetauchen worden wäre.
Wobei dann sich die Frage ergibt, ob sie die Tatsache das ihr Kind schon immer als Junge lebt jetzt nicht rückwirkend, nach der Erkentnis herausgestellt hat. Wenn das der fall wäre, dann wäre dein Gedankengang wohl der richtige.

Ui so viel Konjungtiv  ;D
Ich entschuldige mich schonmal, wenn das jetzt schwer verständlich war.

Elsker
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Offline Donnerblume

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #8 am: 14.Jul 2014, 20:10 »
Sagen wirs so, im Begrüßungsthread klang es so, als wenn noch nicht viel gemacht wird (auch, weil teils von "sie" gesprochen wurde)
Im Zweifel für die Angeklagte, aber auf mich wirkte es nicht so als wär schon was am Laufen  :think:
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Offline Aurora85

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #9 am: 14.Jul 2014, 21:50 »
Ich kann zwar verstehen, dass bei euch Jungs die Alarmglocken gehen, aber ihr geht so ganz ohne weitere Infos irgendwie zu weit. Wir wissen außer ein paar allgemeinen Infos absolut gar nichts über die Situation. Rienchen implizit vorzuwerfen, mit der Situation nachlässig und halbherzig umzugehen, ist etwas fehl am Platz. Die Aufgabe der Eltern eines womöglich transsexuellen Kindes ist es, ihr Kind positiv zu begleiten. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Es ist gut und richtig, wenn Eltern mit ihrem Kind über dessen Gefühle reden und Wege, Möglichkeiten und auch die daraus jeweils resultierenden Konsequenzen aufzeigen. Den Leidensdruck und damit den unbedingten Willen zur Transition muss das Kind aber selbst haben. Ein 13-Jähriger ist durchaus schon in der Lage, über seine Identität und seinen Körper nachzudenken. Und wenn er noch nicht so weit ist, dann muss man das akzeptieren, trotz aller Konsequenzen.

Liebe Grüße
Isa

Offline Nicole0601

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Re: Schwimmbadbesuch
« Antwort #10 am: 15.Jul 2014, 22:18 »
Hallo Rienchen,

Was die Blocker angeht kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen.
Ich habe selbst einen gebürtigen Jungen der seit Januar komplett als Mädchen lebt und auch schwimmen geht im Badeanzug mit Badeshorts.

Die meisten Bäder tolerieren es jedoch kenne ich von meinem grossen Sohn ein Bad wo er sogar diese hässliche Badehose tragen musste weil eine Shorts zuviel Wasser aufsaugt und bei jedem Schwimmer wären da wohl Literweise verschwendet.

Ist aber auch von Bad zu Bad verschieden.

Meine Tochter ist 9 und ich merke es schon langsam und wir haben jetzt im September den Termin beim lalala Endokrinologen ( schweres Wort) der die Hormonblocker verschreibt ;-)

Hier meint es wirklich keiner böse oder verurteilt Dein Handeln.
Die Leute hier sind alle durch die gleich Hölle gegangen und wolles es Deinem Kind nur ersparen.
Ich wurde auch so manches mal zurecht gerückt Zum Glück :-)

Ich wünsche Dir alles Gute  :winke:
Nicole
Glücklich ist, wer sein Schicksal nie als Schlag empfindet,
sondern als Chance, sein Leben zu gestalten.
So manches im Leben zwang mich
auf die Knie und riss mich zu boden.
So manches im Leben vergesse ich wohl nie.
Doch eines lehrte mich das Leben immer wieder neu,
es ist nicht wichtig, ob Dich etwas zu Boden drückt.
Wichtig ist, dass Du immer wieder neu das Aufstehen lernst.
Aufrecht gehen werde ich, wenn mir auch Tränen übers Gesicht laufen,
denn Tränen sind kein Zeichen von Schwäche.
Im Gegenteil - Es ist ein Zeichen von Mut, den Anderen zu zeigen, was man fühlt...