... Ich sagte ja bereits, Toleranz dort, wo sie angebracht ist! Nicht blinde Toleranz, davon halte ich selber auch nichts!
Das ist für mich Toleranz. Was kann der arme Mann denn dazu, dass er ein perverser Paarhufer ist? Was können Pedophile denn schon für ihre Neigung? Und für die meisten da draußen ist "trans" nunmal sowas ähnliches wie eine Mischung aus pedophilem Kinderficker und frauenimmitierenden Axtmörder...
In meinem Post steht es doch schon, Gollum. Toleranz dort, wo sie angebracht ist. Wo ist sie denn angebracht? Bei Kinderfickern oder Axtmördern? Wohl kaum! Dein Beispiel erörtert zum wiederholten Male nur die blinde Toleranz für alles und jeden, von der ich mich bereits ganz klar distanziert habe, und weicht zum wiederholten Male damit unsachlich vom Thema ab. Anderen wirfst du häufig vor, sie wollten dich nicht verstehen. Gerade frage ich mich, ob du mich hier verstehen willst. Du weißt, ich will dir nix Böses, aber das musst du dich nun doch einmal fragen lassen.
Schau mal, es ist doch nun wirklich einfach! Wenn ein Mensch beschließt, sein Leben zu gestalten, auf die eine oder andere Weise, dann ist doch per Gesetz alles konform, was keinem anderen an Gesundheit und Leben schadet.
Dein Vater/Stiefvater/Freund der Mutter-Schwein hat dir aber offensichtlich und auch unrechtmäßig (also gegen das Gesetz) an der Gesundheit geschadet. Wir sind uns hier sicherlich alle darüber einig, dass es für solche Leute keine (blinde) Toleranz geben darf! Das steht also außer Frage! Aber sowas von völlig! (Eigentlich will ich dir ja nur irgendwie vermitteln, dass deine Vergleiche hinken, bzw. unangebracht sind.)
Aber ein schwangerer Transmann, der sich möglicherweise einen innigen Kinderwunsch erfüllt hat, wo schadet der dir denn z.B. an deiner Gesundheit oder wo bedroht er dein Leben? Wo bedroht eine daher gelaufene Lorielle dein Leben? Ernsthaft jetzt!
Toleranz heißt nicht mögen oder toll finden. Toleranz heißt lediglich, dass auch, wenn man selbst nicht unbedingt ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen oder bestimmte Entscheidungen genauso treffen würde, es trotzdem in Ordnung findet, dass da eben jemand ist, der diesen Weg geht, weil er es als Erfüllung seiner (gesetzlich zugesicherten) Selbstbestimmung ansieht.
Weißt du, wenn man solche Personen wie z.B. Lorielle nicht mag, ist ja ok, aber da steht man doch einfach drüber. Ist mir doch egal, wie Lorielle rumläuft. Denn ICH bin nicht wie sie und du bist es auch nicht. Was juckt es uns also? Lass sie doch da rumspringen und der schrille Paradiesvogel sein, wenn's ihr Spaß macht.
Sie stellt doch nun wirklich keine Gefahr für deine Gesundheit oder dein Leben dar. Also darf man hier ruhig ein kleines bisschen tolerant sein und die anderen ihr Leben leben lassen, SOLANGE sie niemandes Gesundheit oder Leben bedrohen. Du musst diese Leute deswegen nicht mögen, du musst dich nicht mit ihnen abgeben. Aber warum fällt es dir sooo schwer zu sagen: "Ja, gut, die Lorielle, die macht ihr Ding. Meins ist es nicht. Aber ist ok, soll sie mal machen und ihr Leben genießen." ? Du nimmst dir doch für dich auch das (absolut legitime) Recht heraus, dein Leben zu führen, wie du es magst. Gut, Lorielle ist eben eine extrovertierte Persönlichkeit und du eben nicht. Aber was soll's? Letzten Endes ist sie ein Mensch genauso wie du mit Wünschen, Träumen, Zielen, Ängsten und Bedürfnissen.
Wo soll denn deine hardcore Forderung nach Normalität bei TS aufhören? Dort wo DU es willst? Da wo DU dich nicht mehr peinlich berührt fühlst? Ich könnte mich den ganzen Tag für einen Haufen Leute fremdschämen und die müssen dafür nicht mal TS sein.
Aber was juckt es mich? Ich grenze mich ab. Ich bin ich und niemand würde auf die Idee kommen, ich sei wie einer von denen, einfach weil ich es gar nicht (durch mein Verhalten) zulasse! Aber deswegen muss ich nicht unbedingt intolerant sein.
Ich hoffe, du verstehst endlich, was ich meine, wovon ich spreche. Es gibt ein gutes altes, deutsches Sprichwort: "Was stört es die alte Eiche, wenn die Sau sich an ihr kratzt."
Solange also niemandem ernstlich etwas passiert, kann es uns doch kackegal sein, was andere aus ihrem Leben machen. Warum machst du dein Glück oder Unglück von dem Verhalten anderer Menschen abhängig? Das verstehe ich nun wiederum nicht. Ich verstehe es wirklich nicht.
Aber OK, ich muss nicht alles verstehen, und das meine ich ernst, und nicht irgendwie abwertend, ok?
...Wer es "verdient" hat, als Frau angesprochen zu werden, hängt nicht von der OP da unten ab, sondern vom Passing. Und "verdient" definiert sich darüber, als dass niemand was merkt, nicht darüber, wegsehen zu fordern...
Also diesen Anspruch finde ich auch arg überzogen und du offenbarst hier in der Tat eine Art Intoleranz, die ich als äußerst bedenklich empfinde, gerade aus dem Mund einer TF. Und ich sage dir warum. Ich kämpfe seit Monaten für uns Transsexuelle, betreibe Aufklärung im kleinen Stil, (ohne dass das hier irgend jemand mitbekommt, mich jemand dafür rühmen muss oder dass ich dafür bezahlt würde), und versuche den Leuten klar zu machen, dass Identität (und damit das Recht als Mann, bzw, Frau) angesprochen zu werden NICHT vom Äußeren abhängt. Und jetzt kommst du und schlägst mir mit deiner intoleranten Aussage mitten in das schwer Erarbeitete rein.
Du wirst es kaum glauben, aber ich konnte es einigen Leuten bereits verständlich machen, dass Identität nichts mit dem Äußeren zu tun hat. Es hat Nerven und Geduld gekostet, aber sie haben es kapiert! Ich konnte ihnen ein positives Bild über uns TS vermitteln. Und jetzt sagt da eine Transfrau aus eigenem Mund, nur wer auch so aussieht, darf sich Mann, bzw, Frau nennen. Gollum, ganz ehrlich, da muss ich doch schon schlucken und habe etwas Bauchweh, ob du mit dieser Haltung den TS nicht viel mehr schadest, als es Lorielle und schwangere Transmänner jemals könnten. Ich sage das echt nicht gerne, aber ich finde, das muss jetzt einfach mal so auf den Punkt gebracht werden, jetzt ohne Scheiß und in aller Freundschaft! Aber diese Aussage geht sowas von gar nicht!
Dann noch eine letzte Anmerkung, um auch mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kehren. (Ja, ich weiß, ist schon wieder so lang, sorry...
)
Ihr sagt immer, ein Transmann solle VOR seiner Transition ein Kind in die Welt setzen. Es gibt auch einige, die das so gemacht haben, wenn auch nicht unbedingt absichtlich!
Aber ist euch eigentlich mal in den Sinn gekommen, dass die Situation VOR der Angleichung für einen Transmann, der BEWUSST Kinder in die Welt setzen will und es nicht nur auf einen Unfall ankommen lässt/gelassen hat, einfach nicht gegeben war, um genau dieses zu tun?
Wer Kinder in die Welt setzt, trägt große Verantwortung. VOR der Transition sind wir teilweise in solch desolatem Zustand, dass wir überhaupt nicht in der Lage wären, diesen Anforderungen gerecht zu werden. (Depressionen, Auto-Aggressionen, suizidales Verhalten, etc.) Ein Kind in die Welt zu setzen ist nicht einfach mal eben wie zum "Züchter" fahren und sich ein kleines, knuddeliges Hündchen anzuschaffen, das nach 6-10 Jahren eh wieder stirbt und welches man auch bequem im Tierheim abgeben kann, wenn es einem den Teppich vollkackt.
Könnte es nicht sein, dass einige Transmänner, die (eigenen!) Kinderwunsch haben, überhaupt erst in der Lage sind, diesen umzusetzen, wenn sie nun endlich mit ihrem Körper soweit im Reinen sind, wenn sie nun endlich, nach all den Jahren der Seelenqualen, Freude in ihrem Leben empfinden und vielleicht jetzt erst den/die richtige Partner/in für solch ein Vorhaben gefunden haben? Das erste Mal spielt sich ihr Leben "normal" ab und da kann ein weiterer Wunsch nach "Normalität" sich auch ausdrücken in einem Kinderwunsch.
Wisst ihr, ich habe einfach manchmal das Gefühl, wenn ich einige Posts hier lese, dass manche nicht soweit bis zum Horizont sehen können, und nur in ihrer kleinen Welt leben, bei der alles strikt auf eine gewisse, und vor allem genaue Weise geregelt sein muss. Da gibt es kein Links und Rechts, da gibt es kein über den Tellerrand schauen. Stattdessen hängt man sich an Begrifflichkeiten auf, und vergisst dabei scheinbar (ich hoffe, nicht anscheinend
) völlig, dass es hier einfach mal um Menschen geht, die ihre Bedürfnisse UND ein Recht auf die Dinge haben, die der restlichen Gesellschaft ebenfalls zustehen. Und diese Menschen haben, wie alle anderen auch, nur EIN Leben, in dem sie sich entfalten können. Die meisten TS haben doch sowieso ihr halbes Leben schon im "falschen Körper verplempert", dann lasst ihnen doch um himmels Willen die paar Freuden, die ihnen noch bleiben!
Zwar heißt es, "ja wir lassen sie ja machen, sollen sie doch". Aber dann wird wieder darüber abgelästert und gefordert, sie sollen es doch bitte VOR der Transition tun. Es werden wieder Bedingungen gestellt, die einfach vor dem Gesetz nicht wirklich gerechtfertig werden können.
So, das soll jetzt mal der letzte Versuch gewesen sein, hier eine Lanze für andere Lebenskonzepte zu brechen, auch wenn ich selber nicht den Weg gehen würde, wie der Transmann, um den es hier geht. Aber ich halte es mit Descartes und würde Gott verdammt mein Leben dafür geben, dass er sein Leben leben darf, wie es ihm gefällt.
Liebe Grüße,
Berengar
P.S.: So, wenn ihr's jetzt nicht versteht, watt ich will, macht doch watt ihr wollt... machta ja eh!
P.P.S.: Wennze weißt, watte wills, musse gucken, dasse hinkommst... Jo, ich bin schon da, kommt wer nach?