Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Artikel im Hamburger Abendblatt  (Gelesen 13556 mal)

Offline Haribo

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #15 am: 14.Sep 2013, 17:43 »
Hallo,

2. es gibt durchaus auch cismänner, die gerne kinder austragen würden, wenn sie nur könnten.
Da zeige mir mal erstens nur EINEN von und zweitens ist das dann per Defi schon kein cis-Mann.
Ich habe einen guten Freund, der gerne schwanger sein würde, aber sich ansonsten ganz wohl mit seinem Körper fühlt.

Von welcher feststehenden "Definition" redest du denn? Da bin ich mal gespannt.

Die andere Frage ist, was das Ereignis für Auswirkungen darauf hat, wie die Öffentlichkeit uns bzw. Transsexuelle allgemein sieht. Da kann es schon nachteilige Auswirkungen geben.
Ja, das kann sein. Nur: Will man den einzelnen Leuten, die auffallen oder ein außergewöhnliches Leben führen die Schuld für unsere intolerante Gesellschaft geben? Das Problem ist doch das ein Großteil der Gesellschaft kein Interesse daran hat, sich mit dem Thema Transsexualität auseinander zusetzen. Die verstehen es nicht und damit es sie nicht verunsichert, werten sie es ab!

Und genau dieses Abwerten, was sonst die übrige Gesellschaft gegenüber Transsexuellen an den Tag legt, wird hier von einigen Leuten gegenüber diesem Trans-Mann an den Tag gelegt. Und das finde ich nicht in Ordnung. Wir kennen die Situation dieses Mannes nicht und wir wissen auch nicht, was da genau mit den Medien gelaufen ist. Also lasst doch bitte dieses Fernverurteilen sein oder ihr seid kein bisschen besser, als die Leute, die euch mit Füßen treten.

Ansonsten stimme ich dem Rest, den Mihi geschrieben hat zu.

Liebe Grüße,

Hannah

Offline Mia87

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #16 am: 14.Sep 2013, 18:51 »
@Mihi:
Was mich daran aufregt ist, dass die beiden so tun, als ob das Geld auf der Straße liegt, was aber nicht stimmt.

Ich persönlich lebe auf alleruntersten Niveau, spare überall, sogar bei den Lebenswichtigen Dingen, versuche an Geld zu kommen, wo es nur geht, ich verkaufe dabei meinen Haushalt meiner eh schon spartanisch wirkenden Wohnung, wo ich eine Wohnung für eine Frau daraus machen wollte und werde von nichts und niemanden unterstützt und ich kann mir gar nichts leisten.
Meist schlafe ich Zuhause, weil ich mir nichts leisten kann!

Und von den den 180.-€ die am Monatsende übrig bleiben und die ich zur Seite lege, wegen GEZ und jährlichen Kosten, geht das meiste wegen Reparaturen für mein Auto drauf, das bald auch seinen Geist aufgibt und wo ich mir ein neues Auto nicht leisten kann.
Ich bin aber auf das Auto angewiesen.

Ich bin eine Geringverdienerin die nichts für sich hat und dann kommen die 2 an und sagen, du musst nur Dies und Jenes tun und schon hast du genug Geld um zu Dr. Suporn nach Thailand zwecks GA-OP zu fliegen.

Ich tue auch alles was möglich ist und habe trotzdem kein Geld auf der Seite, weil die Kosten immer mehr steigen und die Löhne immer mehr sinken und vorallem weil mein Auto streikt und ich mir kein neues, nicht einmal auf Rate, leisten kann.

Ich persönlich darf froh sein, wenn ich das nächste Jahr lebend erreiche, was aber immer unwahrscheinlicher wird.

Offline Haribo

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #17 am: 14.Sep 2013, 19:00 »
Hallo,

Was mich daran aufregt ist, dass die beiden so tun, als ob das Geld auf der Straße liegt, was aber nicht stimmt.
Das hat Mihi doch auch schon so gesehen. Ihre Aussage war aber, dass du genauso über diesen Trans-Mann urteilst.

Liebe Grüße,

Hannah

Offline JulianNoah

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #18 am: 14.Sep 2013, 20:06 »
Zitat
Ich persönlich bin gegen gebärdende Männer und spermaschleudernde Frauen, da diese für mich nicht wirklich TS sind.
dann sind sie halt nicht ts. es gibt nicht nur ts oder cis, aber es gibt nur die worte "Mann" und "frau" in der allgemeinverträglichen umgangssprache.
und mihi und hannah haben im übrigen aus meiner sicht recht.

Offline Aurora85

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #19 am: 14.Sep 2013, 22:47 »
Habe lange überlegt, was ich dazu schreiben soll, da das meiner Meinung nach ein ziemlich zweischneidiges Schwert ist. Die Ablehnung eines solchen, von der Geschlechtsnorm abweichenden Verhaltens ist in Transforen ja gerne mal gern der Anlass für Diskussionen, bei denen es am Ende Verletzte gibt. Dafür war die Diskussion hier bisher ja sehr zivil ;).

Rein praktisch betrachtet habt Gollum Recht: Im Zweifelsfall ist ein solches Verhalten ungünstig, da es von der Gesellschaft im Schnitt eher negativ aufgenommen wird. Der strikte Wechsel von einem Geschlecht zum anderen (konform mit der klassischen bipolaren Betrachtung von Geschlecht) ist auch heutzutage noch nicht unproblematisch. Mit dem geschlechtlichen Graubereich kann der Otto-Normalbürger aber definitiv noch nicht umgehen (geschweige denn verstehen), so dass Kinder gebärende Männer definitiv Ressentiments schüren können. Und wir leben nun mal in dieser Gesellschaft, das können wir nicht ändern.

Das strikte Festhalten am bipolaren Geschlechterbild ist unter TS ja relativ verbreitet. Meines Erachtens erst einmal weniger aufgrund von konservativen Einstellungen, sondern vielmehr als pragmatische Reaktion auf diese gesellschaftliche Situation. Frau/Mann ist froh, dass sie ins Schema F(64.0) passt und definiert sich als normal, da man ja nur im falschen Körper geboren wurde und nach Transition eine ganz normale Frau / ein ganz normaler Mann mit einem so weit wie möglich korrigiertem Geburtsdefekt ist. Dass F64.X immer noch eine psychische Störung definiert (der per Definition nur durch Ausleben dieser Störung abgeholfen werden kann), wird zur Erhaltung des Status Quo der ärztlichen Versorgung hingenommen. Auch das ist vollkommen nachvollziehbar, denn die Übernahme zumindest eines Teils der Transitionskosten ist für viele TS überlebenswichtig. Tatsächlich konservative TS haben natürlich zusätzlich das Dilemma, dass Transition auch heute noch eine absolut progressive Handlung ist. Sich als normal zu sehen und von Non-F64.0 abzugrenzen, eignet sich da perfekt zur Relativierung der eigenen Handlung und damit der eigenen moralischen Erdung.

Moralisch betrachtet wird’s jetzt problematisch: Was gibt uns das Recht, F64.0 als normal (= der Norm entsprechend) einzustufen, nur weil das Transitions-Komplettprogramm der bipolaren Geschlechtsdefinition am Nächsten kommt? Weil wir nach aktuellem Forschungsstand eine körperliche Störung haben und somit eigentlich ganz normale Frauen/Männer sind? Normen werden durch das Gemeinwesen definiert und da werden wir definitiv nicht als normal gesehen. Und mit natürlich kommen wir erst recht nicht weiter, denn Transsexualität als natürlich zu bezeichnen und einen gebärenden Mann als unnatürlich, ist eine rein willkürliche Entscheidung. Eigentlich ist sogar TS unnatürlich: In die Entwicklung/den Bau des Körpers durch chemische Verbindungen und Chirurgen einzugreifen, kann definitiv als unnatürlich angesehen werden. Im Gegensatz beispielsweise zu TV: Gender ist eine rein nichtmaterielle Konstruktion menschlichen Zusammenlebens. Das soziale Geschlecht zu wechseln, widerspricht damit nicht den Gesetzen der Natur. Mit normal und natürlich zu argumentieren, bringt hier also gar nichts.

Ich persönlich wollte und werde in diesem Leben nie Kinder zeugen. Das war mir ironischer Weise schon klar, als ich meine TS noch gar nicht realisiert habe. Ich kann daher die Gefühle dieses Mannes nicht nachfühlen. Ich kann sie nur erahnen. Es ist vollkommen natürlich, dass sich bei den meisten Menschen mit zunehmendem Alter ein intensiver Kinderwunsch entwickelt. Und warum sollte es nicht möglich sein, dass ein Transmann (dessen Ekel vor dem Geburtsgeschlecht vielleicht eben nicht ganz so groß war/ist) diesen Kinderwunsch für eine Zeit lang als übergeordneten Wunsch empfindet? Ein Transmann hat eben nur die Möglichkeit, sein Kind selbst auszutragen. Ich kann das -als Einzelfall- absolut nachvollziehen. Wer weiß, was dieser Transmann in den letzten Jahren so erlebt hat. Einzelschicksale werden in solchen Grundsatzdiskussionen ja gerne ausgeblendet.

Ich finde es übrigens auch nicht toll, wie manchmal alles in den großen Transgender-Topf (Transgender in seiner Bedeutung als Überbegriff) geschmissen und kräftig umgerührt wird. Nicht, weil ich es schlecht finde, wie beispielsweise Drag Queens oder „Partytransen“ leben, sondern weil dies einen falschen Blick auf das Leben und die Seelenwelt von TS wirft. Verständnis ist die Grundlage für Akzeptanz. Dinge, die von Ottonormalbürger nicht verstanden werden, werden abgelehnt. Die Lösung dieses Problems kann es aber nicht sein, eine ablehnende Haltung gegenüber anderen, von der Geschlechtsnorm abweichenden Lebensweisen einzunehmen.

Liebe Grüße
Isa

Offline Haribo

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #20 am: 15.Sep 2013, 11:33 »
Hallo,

Rein praktisch betrachtet habt Gollum Recht: Im Zweifelsfall ist ein solches Verhalten ungünstig, da es von der Gesellschaft im Schnitt eher negativ aufgenommen wird.
ich denke, rein praktisch betrachtet, macht es keinen Unterschied. Diejenigen, die sich nicht mit dem Thema Trans* auseinander setzen wollen, verstehen doch schon "normale" (in dem Sinne, wie von Mia und Gollum propagierte) Trans-Menschen nicht. Die nutzen dann ihre "Vorbildung" durch Olivia Jones & Co. dazu, Alle in einen Topf zu werfen und den "die Verrückten"-Stempel drauf zu drücken. Ein Grund, warum ich Veranstaltungen, wie den CSD durchaus zwiespältig betrachte, da nur das schrille und bunte bei den Leuten hängen bleibt. Und da macht ein solcher Artikel nun auch nicht mehr viel aus.

Meiner Meinung nach kann die Lösung nur sein, der Gesellschaft klar zu machen, dass gewisse Menschen zum Glücklich sein eine etwas andere Biographie mit sich bringen. Und dass diese Menschen sich diesen Weg nicht ausgesucht haben. Und da sollte man sich sehr zurück halten, bevor man wild über andere Menschen urteilt. Insbesondere halte ich den Punkt Normalität für sehr gefährlich.

Was will man den Trans-Menschen denn alles verbieten? Eigene Kinder haben? "Ist ja unnormal, wie die zur Welt kommen. Gehört verboten." Lesbische Trans-Frauen? "Frauen stehen doch auf Männer, das ist doch pervers." Trans-Frauen, die Hosen anziehen? "Frauen tragen Röcke, das gehört sich so." Trans-Männer die Kochen? "Das sind doch keine richtigen Männer. Die können sich von ihrer Frauenrolle nicht lösen."

Es wird einfach wahnsinnig gefährlich, sobald man sich auf dieses Klischee-Niveau begibt. Es hat schon Trans-Frauen gegeben, die ein negatives Gutachten bekommen haben, eben weil sie eine Hose statt einen Rock an hatten. Wollen wir das wirklich? Wo soll da die Grenze gezogen werden?

Liebe Grüße,

Hannah

P.S.: Isa, ich fand die Beobachtung die du gemacht hast, sehr gut beschrieben.

Offline Gollum

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #21 am: 15.Sep 2013, 13:12 »
werde nicht alle Quotes einbauen können bei soviel Text seit meinem letzten Post,
finde ich alles beim schreiben nicht wieder, daher

Haha
bevor ich es vergesse, die "Definition": Wer "cis" ist, ist körperlich und innerlich ein Geschlecht, dasselbe wohlbemerkt, und das passt und stimmt. Demnach ist ein cis-Mann körperlich männlich, psychisch männlich, und identifiziert sich mit der männlichen Rolle, gesellschaftlich wie körperlich. Und demnach wird er nicht schwanger und will es auch nicht. Jeder, der davon (s.o.) abweicht, ist nicht rein cis, sondern zeigt mehr oder weniger Spuren von "trans", die nicht bis zum anderen Extrem Körper falsch, Name falsch, Rolle falsch gehen müssen.
Eine Studie hat mal nahegelegt, dass inklusive Dunkelziffer und fehlender Selbsterkenntnis bis 0,5% der Bevölkerung mehr oder weniger latent bis aktiv trans sind. Das wären für Deutschland >4 Mio Menschen. Nur ein Bruchteil davon tritt jemals psychologisch oder gar medizinisch in Erscheinung. Nur, weil man latent spurenweise "trans" ist, muss man nicht ändern, man muss das noch nicht einmal so sehen oder verstehen.

dazu auch, zu Julian
so, so, im Bio-Unterricht :) Schuldigung, wie naiv bist du denn eigentlich? Als ob ein Bio Lehrer Ahnung von Transsexualität und ihren Erscheinungsformen hätte... Weißt du, was ich damals im Bio Unterricht gelernt habe? Männer haben Penisse und Frauen nicht. Und selbst im Bio Studium bis einschließlich Diplomarbeit kam das Wort Transsexualität oder Geschlechtsidentität nicht einmal vor. Stattdessen wurden mir Sachen, die ich in der Schule gelernt habe, dort als falsch angestrichen, wie z.B. die biologische Artdefinition. Also vergiss mal alles, was du in der Schule so hörst.

zu Aurora
Die Idee von "normale F64.0" und "unnormale TS" ist auch so eine Sache. Einerseits ist es GENAU das, andererseits bringt es nicht viel. Fakt ist, Transsexualität an sich ist *nicht* normal. Weswegen es auch eine verpflichtende Diagnose ist, wird sie festgestellt. Die Diskussion dabei, ob es unter F oder einen anderen Buchstaben gehört, ändert nichts am Diagnose-Charakter einer als solches anerkannten Krankheit. Daher hat die Diskussion für mich nur einen sehr großen Heul-Faktor, aber keinen Inhalt. Ich finde nicht, dass was wie schwangere Männer "unnormal F64.0" sind, sie sind schlicht gar nicht F64.0, sondern TG F64.9, genau so, wie man sehr wohl Krebs haben kann, oder trans sein kann, aber zwischen Darmkrebs und Brustkrebs genauso einfach unterscheiden kann wie zwischen "TransitionsENDziel quasi-gebürtige Frau" oder "poppender Kerl mit Brüsten" (ich sagte ENDziel, bitte beachten !!)

zu Mia, Teil I
genau der Punkt, hätte ich vor 4 Jahren in der Phase der Selbsterkenntnis von spermaschleudernden Frauen, schwangeren Männern, und allem sonst, was sich "so nennt, wie ich jetzt bin" und sonstigen komischen Wesen gehört, hätte ich auch gesagt "igitt das bin ich nicht" und hätte mich wohl umgebracht. Und damit sage ich NICHTS gegen die Leute persönlich, sondern stelle nur fest, wie unterschiedlich konsequent die und ich die Transition betreiben.
Als ich mich meiner Mutter gegenüber geoutet habe, war ihr erster sehr entsetzter Kommentar "du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass du sowas wie der Lorenzo bist?!??!". Nicht "Lorielle", sondern Lorenzo! Weil Lorielle auch so ein TG-Waldfrosch ist, der nur rum-show-effektet und noch mit dem alten Namen Werbung betreibt, statt ganz normal Frau zu sein (was aber freilich weder für RTL noch Lorielle quotenintensiv genug wäre). Fragt mal meinen Freund, der kann euch erzählen, wie er mich neulich wegen diesem Verwechselt-werden noch 4 Jahre später weinend trösten musste, so schlimm war das für mein (wohlbemert damals noch vor-Transition)-Inneres schon. Und wäre ich nicht stark genug gewesen, gegen den mütterlichen Irrtum 4 Jahre anzutransitionieren, hätte es mir mein Leben gekostet. Ihr Freund meinte beim Outing ihm gegenüber "och, macht doch nichts, sowas wie dich habe ich vor 20 Jahren schon in der Kneipe an der Stange tanzen sehen". Auch dafür kamen neulich noch Tränen raus. Und auch die Verwandschaft ist nur Medien-TG-verblödet und hat mich verstoßen, ohne mich als Frau nur anzusehen, wegen Lorielle, Olivia und wie all die Knallfrösche heißen und TS verblödeln oder gar parodieren. SO und nicht anders wurde Gollum von dieser Welt empfangen. Ich war damals nicht so, vor 20 Jahren auch schon nicht, und jetzt erst recht nicht. Und will auch nicht mit sowas verwechselt werden. Zumal man das trotz Spuren einer falschen Pubertät auch gar nicht mehr kann, denn seit über 8 Monaten hat mich keiner der 82,5 Mio TS-Verspotter da draußen mehr "erkannt".

zu Mia, Teil II
Was kannst du tun. Lage ist sicher schwer, streitet gar niemand ab. Aber nochmal der Hinweis, er war bis vor kurzem selber in so einer Lage, und hat nun dank gutem Management Umzug und Renovierung gestemmt gekriegt. Wie, soll er lieber sagen. Aber auch er fährt mit einem Mööp rum, wo die Bremse im Eimer ist etc, ist also nicht so, dass der sich nicht reindenken kann, wenn er sagt das geht. Mich lasse da meinetwegen als verwöhnte Kuh außen vor, denn wie ich sagte, was Geld angeht (aber auch nur da) hatte ich Glück.
Was kannst du tun? Die Antwort gibst du eigentlich selbst. Viele Unkosten bei dir sind die Transportfrage und der Wohnort. Zumal du sagst, dir passt das Spießertum da auf dem Land sowieso nicht. Also wäre mein erster Rat, auch wenn auch das natürlich fürs erste Kosten wird, dass du in die nächstbeste Großstadt deiner Wahl umziehst. Da du ja scheinbar eh nicht viel besitzt, müsste das mit einmal Umzugswagen und Sprit zu stemmen gehen. Dann hast du Einkauf, Ärzte und Freizeit viel näher (auch kostenlose Freizeit), du bist anonymer, hier liegt auch zu Geld machbarer Dreck rum und da kriegst du auch Kontakt, denn da gibt es sicher auch andere Betroffene. Und bei entsprechend Passing und totalem Neuanfang ist auch allgemeiner Kontakt zu Normalos drin.
Zweiter Rat, direkt damit verbunden. Baue dir einen Bekanntenkreis auf. Auch wenn der zunächst nur aus Betroffenen bestehen sollte. Wie hat er gestern den Umzug gestemmt? Einen Tag Möbelwagen, er selbst, zwei TM am Anfang, ein vor-OP TM, ein Normalo, eine TF am Anfang und eine fertige TF-Freundin. Das war alles, Kostenfaktor sehr überschaubar.
Dritter Rat, und ich gebe zu, für eine "verwöhnte Göre" wie mich schwer vorstellbares Opfer, aber machbar, würde ich, sobald ich in der Stadt angekommen bin und Busse und Bahnen gefunden habe, das Auto verkaufen. Es geht ohne, auch, wenn ich mir das nicht vorstellen mag, denn individuelle Mobilität ist toll. Aber es geht bei vielen, also geht es wohl. Auto kostet, und deins scheint ein Kostengrab ohne Gleichen zu sein. Ja, so kannst du darauf jetzt nicht verzichten, aber es geht mehr kaputt, als du anschleppen kannst, und sowas wird nicht besser. Also direkt an die Supermarkt,-Arbeit,-undTS Qulle ziehen und weg mit dem Ding.

Sobald das soweit geschafft ist und ich da angekommen bin für 2 3 Monate, neue Bilanz ziehen.


zu Mia, Teil III
meine Krankenkasse hat Suporn bezaht
(aber ja, wenn nicht, hätte ich jeden Cent gerne selbst bezahlt)
[Krege halte ich persönlich für eine der unfähigeren Ärzte hier im Land, aber ist anderes Thema]

Offline JulianNoah

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #22 am: 15.Sep 2013, 15:27 »
Zitat
o, so, im Bio-Unterricht Smiley Schuldigung, wie naiv bist du denn eigentlich? Als ob ein Bio Lehrer Ahnung von Transsexualität und ihren Erscheinungsformen hätte...
es ging nicht um trans*, sondern um bauchhölenschwangerschaften. und dass wenn man das gebären dieser kinder irgendwann mal hinkriegen würde, dass dann auch männer nach embyoeinpflanzung kinder austragen könnten.
und dass es dafür bedarf oder zumindest interesse gäbe.

Zitat
der 82,5 Mio TS-Verspotter da draußen
die welt besteht nicht nur aus feinden, nur weil du schlechte erfahrungen gemacht hast.

Offline Gollum

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #23 am: 15.Sep 2013, 16:29 »
bauchhölenschwangerschaften. und dass wenn man das gebären dieser kinder irgendwann mal hinkriegen würde, dass dann auch männer nach embyoeinpflanzung kinder austragen könnten.
ja nee ist klar  :kichern: war an dem Unterichtstag 1. April?

Denk doch einmal nach. :( Erstens fehlen dann noch immer Nabelschnur, Plazenta, Vagina für den Ausgang und richtige Beckenknochenstellung, und und und. Zweitens wäre ein angezüchteter Fremdembryo ein Fall für die Immunabwehr, oder alternativ, für derart heftige Immunsupressiva, die dafür nicht zu rechtfertigen sind oder den Embryo eh sofort abtreiben würden. Dann ist dieses Land sowieso zu Ethik-Memme, um sowas zu erlauben. Sind nur einige Punkte, die mir hier so spontan beim Schreiben einfallen, an denen JEDER sofort sehen kann, dass die Story totaler Bullshit ist, da muss man nicht für Bio studiert haben. Angeblich sind ja in Labors schon ausgestorbene Rüsselkäfer rumgelaufen (à la Jurassic Park mit Fremd-DNA repariert) aber eher hat jeder mittelklassige Zoo einen T-Rex, als dass bauchhölenschwangere Männer gemacht würden. Was, nächster Grund, übrigens gegen den hippokratischen Eid ist und und und ;) Es gibt da an der Uni im Bio-Gebäude eine Fakultät für "theoretische Biologie", aber selbst von denen habe ich dieses Märchen noch nicht gehört. ::)

Offline Haribo

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #24 am: 15.Sep 2013, 21:13 »
Hallo,

bevor du aus
bevor ich es vergesse, die "Definition": Wer "cis" ist, ist körperlich und innerlich ein Geschlecht, dasselbe wohlbemerkt, und das passt und stimmt.
die Schlussfolgerung
Und demnach wird [ein Cis-Mann] nicht schwanger und will es auch nicht.
ziehen kannst, müsstest du erst definieren, was denn das "innerliche Geschlecht" ist. Also?

Die Idee von "normale F64.0" und "unnormale TS" ist auch so eine Sache. [Es ist] GENAU das. [...]
Die Frage ist, wer entscheidet, was normal ist und was nicht. Und sich an zu maßen, diese Frage beantworten zu können, halte ich für moralisch absolut fragwürdig. Erst recht, wenn das Thema an sich schon zu den eher ungewöhnlichen gehört.

Als ich mich meiner Mutter gegenüber geoutet habe, war ihr erster sehr entsetzter Kommentar "du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass du sowas wie der Lorenzo bist?!??!". [...] Fragt mal meinen Freund, der kann euch erzählen, wie er mich neulich wegen diesem Verwechselt-werden noch 4 Jahre später weinend trösten musste, so schlimm war das für mein (wohlbemerkt damals noch vor-Transition)-Inneres schon.
Ich kann mir vorstellen, dass du dich in dieser Situation von deiner Mutter nicht als der Mensch wahrgenommen gefühlt hast, der du bist. Ich kann mir vorstellen, dass das ganze dann auch noch von deiner Mutter abwertend gemeint gewesen ist. Das tut weh. Ich schaue so gut, wie kein Fernsehen, darum kann ich dazu jetzt nicht viel sagen. Laut Wikipedia hat Lorielle schon einige OPs machen lassen und nimmt Hormone. Jetzt wären das für dich genau die Punkte erfüllt, die sie zu einer echten TS machen würden. Aber darum geht es nicht, nicht wahr?

meine Krankenkasse hat Suporn bezaht
AFAIK bist du aber auch privat versichert, oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Liebe Grüße,

Hannah

Offline Gollum

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #25 am: 15.Sep 2013, 22:39 »
müsstest du erst definieren, was denn das "innerliche Geschlecht" ist. Also?
Sorry, aber auf einer Seite, wo alle mit "mein Körper ist so und so und ich empfinde anders" ankommen, ist mir das nun wirklich zu doof. Weißt auch sehr genau, was ich meine und wie. ;)

Die Frage ist, wer entscheidet, was normal ist und was nicht. Und sich an zu maßen, diese Frage beantworten zu können, halte ich für moralisch absolut fragwürdig.
Momentan maßt sich das das ICD10 an, und "moralisch" wird da nicht argumentiert.

Laut Wikipedia hat Lorielle schon einige OPs machen lassen und nimmt Hormone. Jetzt wären das für dich genau die Punkte erfüllt, die sie zu einer echten TS machen würden. Aber darum geht es nicht, nicht wahr?
Hä?  ::) Lorielle ist aber mal sowas von TG, macht die Transition halbherzig, geht mit dem alten Namen hausieren, hat außer "ich bin trans" keinen Inhalt und von normal Frau kann da keine Rede sein, egal, wie weit man das dehnt.

meine Krankenkasse hat Suporn bezaht
AFAIK bist du aber auch privat versichert, oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Ja, bin ich. Aber erstens habe ich die Drohung "ich habe aber freie Arztwahl, remember yourself oder Anwalt?" nicht einmal gebraucht. Und zweitens war ich bei weitem nicht die erste Patientin aus Deutschland dort, nicht einmal während meinen 28 Tagen Aufenthalt.

Offline Haribo

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #26 am: 16.Sep 2013, 00:22 »
Hallo,

Sorry, aber auf einer Seite, wo alle mit "mein Körper ist so und so und ich empfinde anders" ankommen, ist mir das nun wirklich zu doof. Weißt auch sehr genau, was ich meine und wie. ;)
genau es geht um "Ich empfinde mich als...", aber woher willst du wissen, wie sich dieser Mann, um den es ursprünglich geht, fühlt? Wenn du meinst, dass du das von außen beurteilen kannst, dann gib doch bitte eine von außen bewertbare Definition. Ich bin weiterhin gespannt.

Momentan maßt sich das das ICD10 an, und "moralisch" wird da nicht argumentiert.
Und du meinst, dass man diese Verhalten pathologisierenden Katalog als Grundlage für Gesellschaftliche Diskussion nutzen sollte? Es geht hier darum, wie wir miteinander umgehen wollen.

Hä?  ::) Lorielle ist aber mal sowas von TG, macht die Transition halbherzig, geht mit dem alten Namen hausieren, hat außer "ich bin trans" keinen Inhalt und von normal Frau kann da keine Rede sein, egal, wie weit man das dehnt.
Wie gesagt. Ich habe das nicht verfolgt. Außerdem, darum geht es dir doch gar nicht. Das was du willst, ist als die Person behandelt zu werden, die du bist. Du willst als Gollum gesehen werden. Und du willst, dass das die Normalität ist. Es geht um den Respekt vor deiner Person, den man dir verwehrt hat. Diese respektvolle Behandlung deiner Person hast du dir damit erarbeitet, dass du wohl nicht mehr auffällst. Aber ich halte es für extrem fragwürdig, allen Personen, die nicht deinen Standards genügen, diesen Respekt zu verweigern. Du sprichst diesem Trans-Mann ab, Mann zu sein und verhältst dich damit ihm gegenüber, genauso, wie deine Mutter dir gegenüber.

Ja, bin ich. Aber erstens habe ich die Drohung "ich habe aber freie Arztwahl, remember yourself oder Anwalt?" nicht einmal gebraucht. Und zweitens war ich bei weitem nicht die erste Patientin aus Deutschland dort, nicht einmal während meinen 28 Tagen Aufenthalt.
So wie ich das gehört habe, ist das mit der gesetzlichen KV schwieriger. Die freie Arztwahl bezieht sich nur auf Ärzte in Deutschland, die eine Kassenzulassung haben. Kennst du einen Fall, der gesetzlich versichert war, wo die KV die OP im Ausland bezahlt hat? Weißt du, was der/die dafür machen musste?

Liebe Grüße,

Hannah

Offline Gollum

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #27 am: 16.Sep 2013, 11:13 »
Sorry, aber auf einer Seite, wo alle mit "mein Körper ist so und so und ich empfinde anders" ankommen, ist mir das nun wirklich zu doof. Weißt auch sehr genau, was ich meine und wie. ;)
genau es geht um "Ich empfinde mich als...", aber woher willst du wissen, wie sich dieser Mann, um den es ursprünglich geht, fühlt? Wenn du meinst, dass du das von außen beurteilen kannst, dann gib doch bitte eine von außen bewertbare Definition. Ich bin weiterhin gespannt.
Boah Herrje, wenn du es so nicht kapieren willst, dann anders herum:
*Ich* empfinde als ganz normale Frau, als wäre ich so geboren, egal, wie verkorkst meine körperliche Vergangenheit war. Damit sehe ich so aus, heiße so, verhalte mich so, denke so (paar mikrobische Artefakte mögen die Vergangenheit und Pubertät hinterlassen haben). Damit verteile ich als Frau kein Sperma. Wer in die andere Richtung genauso denkt (und mit denen darf man mich gerne verwechseln), der wird nicht schwanger. [alles wie gesagt gerechnet ab der Selbsterkenntnis] Wer anders denkt, egal welche Richtung, tickt anders (und damit will ich demnach nicht verwechselt werden).
Oder noch einfacher erklärt: Ich habe nicht einmal was einfrieren lassen, denn wenn, könnte ich damit eh nur eine gebürtige Frau besamen lassen, was mich *für mich* zum Vater machen würde und was *ich* megapervers finden würde. Zumal ich nicht mit DNA im Reagenzglas rumsauen lassen möchte. Zumal ich nicht mit meinem TS-Gendefekt den Genpool verseuchen muss. Das darf jeder anders sehen und handhaben, aber damit will ich nicht verwechselt werden.
Oder noch einfacher: Könnte die Medizin mir Eierstöcke, Gebärmutter und Blutungen geben, würde ich das annehmen, obwohl ich nicht zwingend schwanger werden will (weiß ich nicht, ob, kommt aber eh auf andere Faktoren an). Mit der ersten Blutung würde ich genauso wie alle gebürtigen Frauen wahrscheinlich genauso über doofe Unterleibsschmerzen klagen, aber ich würde sie nehmen, weil mich das als Frau normal macht. Gegenüber den TGs geht es mir nämlich darum, normal Frau zu sein und nicht, nur die Rosinen rauszupicken à la "Brüste will ich, aber Blutungen macht ihr doofen Biofrauen mal alleine".
Oder noch deutlicher: Angenommen, der perverse Humbugunfug, mit dem Julian da noch ankommt, ginge und man könnte Männer bauchhöhlenschwanger machen. Dann sollte man ja meinen, dass das nun DIE Lösung für mich wäre, denn mit einer ex-männlichen Bauchhöhle könnte ich nun als normale Frau auch normal Kinder austragen. Nur mal ehrlich, sieht doch ein Blinder, dass daran gar nichts normal ist. Normal ist, wenn ich nicht gebärmutterschwanger sein kann, sondern nur bauchhöhlenschwanger, dann bleibe ich lieber gar nicht schwanger. Jetzt klar?

Momentan maßt sich das das ICD10 an, und "moralisch" wird da nicht argumentiert.
Und du meinst, dass man diese Verhalten pathologisierenden Katalog als Grundlage für Gesellschaftliche Diskussion nutzen sollte? Es geht hier darum, wie wir miteinander umgehen wollen.
Genau darum geht es im Strafgesetzbuch und in der Straßenverkehrsordnung auch: Wie wir miteinander umgehen. Warum regst du dich dann über diese Regelwerke nicht auf? Zumal da auch über die Hälfte depperter Unfug drin steht und historischer Ballast ist, genau wie die angebliche F-Pathologisierung... Wenn es danach geht, dann lass uns doch mal bei der Vorfahrtsregelung ganz schleunigst von "rechts vor links" auf "links vor rechts" wechseln, denn Deutschland ist ja nicht mehr "rechts".  ::)

Wie gesagt. Ich habe das nicht verfolgt. Außerdem, darum geht es dir doch gar nicht. Das was du willst, ist als die Person behandelt zu werden, die du bist. Du willst als Gollum gesehen werden. Und du willst, dass das die Normalität ist. Es geht um den Respekt vor deiner Person, den man dir verwehrt hat. Diese respektvolle Behandlung deiner Person hast du dir damit erarbeitet, dass du wohl nicht mehr auffällst. Aber ich halte es für extrem fragwürdig, allen Personen, die nicht deinen Standards genügen, diesen Respekt zu verweigern. Du sprichst diesem Trans-Mann ab, Mann zu sein und verhältst dich damit ihm gegenüber, genauso, wie deine Mutter dir gegenüber.
Ich spreche dem Mann weder den Respekt ab, noch den Mann. Lest mal alle, was ich schreibe, statt mir (mal wieder) irgendeinen "oh Gott Gollum ist gefährlich"-Unfug in den Mund legen zu wollen. Ich sage nur, dass ich soweit eben machbar (medizinisch UND von mir aus) einer gebürtigen Frau nahe komme, und dieser Mann nicht gleichermaßen einem gebürtigen Mann. Und, dass ich deshalb damit nicht verwechselt werden will (weder per Medien noch diagnostisch). Gleiches gilt für besagte Lorielle. Sie hat mir mit ihrem Verhalten ganz massiv geschadet, tut sie bei jeder fertigen TF, die soweit machbar "normal" lebt. Hasse ich sie deshalb? Nein. Ich will nur nicht mit verwechselt werden, ganz entschieden nicht, denn ich hampel nicht "Implantate rein Implantate wieder raus" mit der Transition rum und laufe nicht rum und posaune "ich war aber mal der..." raus, weil ich sonst nichts zu bieten habe. Weshalb ich mit ihr nicht verwechselt werden will. Davon ab, ist sie ein trauriger Fall für mich, denn sie ist genauso betroffen wie ich (nur anderer Betroffenheitsgrad) und kriegt es nicht gepeilt, was ganz massiv an falschem Umfeld und medialer Ausnutzung liegt... NUR: Wer TS wäre und in so viel Jahren nicht weiter, ist selber Schuld (erst recht bei Brüste wieder raus, ist ja nicht so, dass demnach kein Geld für OPs da wäre). Und wäre sie TG-Endziel wie sie ist, auch fein, aber wenn sie so nicht in Ruhe gelassen wird, weil sie weiter rumtönt und mit "Lorenzo" Werbekampagne betreibt, auch selber Schuld.


So wie ich das gehört habe, ist das mit der gesetzlichen KV schwieriger. Die freie Arztwahl bezieht sich nur auf Ärzte in Deutschland, die eine Kassenzulassung haben.
Privat ist definitiv einfacher. Nur wie gesagt, der "privat"-Faktor war nicht der Punkt, sondern, dass ich meiner Kasse eine definitive Kostenhöchstgrenze von 535000 Thai Baht "vertraglich" (also unterschrieben) zugesichert habe, und, dass sich das für die höchst massiv rechnet. Bei 2 Narkosen, 2 Krankenausaufenthalten von ca 7 Tagen und Lohngefälle hier bei Peniler Inversion kriegst man hier kein weibliches Genital für 12500€. Das wird hier locker doppelt so teuer gegenüber Suporn in einer OP bei cosmetic touch-up und eventuellen Korrekturen umsonst, nur einer Narkose, 7 Tagen Krankenhaus, alle andere Kosten inklusive. Und vergleiche das mal mit Ivy's Pottek-Desaster: 5 Wochen Krankenhaus (hierzulande alleine Zimmer 800€+ pro Tag!), 10 Vollnarkosen, 2 Nahtod-NotOPs, jedes Mal jeder Tupfer aufgelistet... Meine Krankenkasse hat auch so gerechnet (scheißegal, es ist die Debeka) und mit Kusshand eingewilligt. Zumal ich sie zudem vom Qualitätsunterschied der Ergebnisse hier zu Suporn überzeugen konnte.
Es gibt KEINEN Grund, warum sich dieselbe Rechnung bei anderem Kassennamen anders darstellen sollte. AUSSER natürlich, dass sie erst einmal darauf hoffen, dass sie sich mit doof stellen bis wer selber zahlt ganz drücken können. Womit sie sich bei jeder verzocken, die sich hier umpudeln lässt und wo es glaube ich nur Eine bräuchte, die in Karlsruhe einen Präzedenzfall macht, dass man nicht wegen Landesgrenzen zur Genitalverstümmelung gezwungen werden kann (Grundgesetz: körperliche Unversehrtheit, Recht auf Selbstbestimmung, gesunder Einklang zwischen Körper und Geist, etc, siehe TSG-Fall)

Kennst du einen Fall, der gesetzlich versichert war, wo die KV die OP im Ausland bezahlt hat? Weißt du, was der/die dafür machen musste?
Ich weiß nicht sicher, wo die Anderen waren (geht mich ja auch nichts). Aber von den knapp 3000 waren so viele aus Deutschland (nach den USA eines der häufigsten Herkunftsländer seiner Patientinnen), dass ich nicht glaube, dass die alle bei der Debeka waren oder alle selber bezahlt haben.
Von der Dame, die beim Koffer packen war, als ich da ankam, weiß ich nicht, wie sie es geregelt hat. Ansonsten bin ich nur eine von mindestens VIER Suporn Patientinnen hier im Forum. Wenn nicht so viele seiner Patientinnen mit Neidattacken à la "scheiß Jüngerinnen" und Unsinn wie "ich weiß aber besser als du, wo du OP-Narben zu haben hast" etc hier vergrault würden... wüsstet ihr alle mehr ["ihr alle", betrifft jetzt nicht dich, Hannah!]. Von Nyara weiß ich Hintergründe nichts. Von Tanjuscha weiß ich, wie sie es gemacht hat. Geht aber niemanden hier was an, also formuliere ich das Zwischending zwischen "selbst bezahlen Arsch lecken" und "Kasse übernimmt die Kosten" mal als fiktiven allgemeinen Denkanreiz  :whistle: man kann auch selber zahlen und es sich über die Steuern als außergewöhnliche Belastungen wieder reinholen ;)

Apropo...
Es wurde in der Suporn-Kategorie mal ein Thema gestartet mit Überlegungen, wie man Krankenkassen dazu bringen kann, Suporn zu übernehmen. WARUM nimmt an dem Brainstorming niemand teil außer mir sonst kaum wem, obwohl ich meine Kleine Dame schon habe?!? ::)


Offline JulianNoah

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #28 am: 16.Sep 2013, 16:39 »
Zitat
Oder noch deutlicher: Angenommen, der perverse Humbugunfug, mit dem Julian da noch ankommt, ginge und man könnte Männer bauchhöhlenschwanger machen. Dann sollte man ja meinen, dass das nun DIE Lösung für mich wäre, denn mit einer ex-männlichen Bauchhöhle könnte ich nun als normale Frau auch normal Kinder austragen. Nur mal ehrlich, sieht doch ein Blinder, dass daran gar nichts normal ist. Normal ist, wenn ich nicht gebärmutterschwanger sein kann, sondern nur bauchhöhlenschwanger, dann bleibe ich lieber gar nicht schwanger. Jetzt klar?
mag sein, dass männliche bauchhölenschwangerschaften unmöglich sind, du bist die biologin. aber warum sollten sie pervers sein?
klar ist mir nur geworden, dass du aufs "normal" sein fixiert bist und mit "unnormalen" nicht verwechselt werden willst.
but: definition von "normal" ändert sich mit der zeit und es ist dein recht, das richtige verständnis für dich zu fordern. aber daraus ist nicht abzuleiten, dass sich alle anderen "normal" verhalten müssen, damit du mit einer engstirnigen gesellschaft weniger probleme hast.

zur allgemeinen information eine presseerklärung zum ausgangsthema:
http://www.transinterqueer.org/aktuell/presseerklaerung-13-9-2013/

Zitat
Stop mit „Väterin“, „Mama-Mann“, „Gebärvater“ in den Medien – Keine Berichterstattung ohne Einwilligung des trans* Vaters
Seit Erscheinen des Artikels „Der Gebärvater“ im Spiegel vom 9.9. (37/2013, S. 60/61) beobachten wir besorgt die mediale Berichterstattung zum Fall eines transgeschlechtlichen Vaters aus Berlin, der in diesem Jahr einen Sohn zur Welt gebracht hat. Zahlreiche deutsche wie internationale Medien (u. a. The Sun, Daily Mail, Le Monde, Huffington Post) haben über den Fall berichtet.

Der Mann ist nie an die Medien herangetreten und war dennoch über Tage einer Verfolgung v. a. durch Bild und B.Z. ausgesetzt. In Abstimmung mit der Berliner Anwältin Inken Stern, die ihn vertritt, möchten wir Ihnen folgende Informationen geben:

Aus Gründen des Kindeswohls und des Schutzes der Persönlichkeitsrechte hatte (und hat) der betreffende Vater zu keinem Zeitpunkt das Interesse oder den Wunsch, von den Medien verfolgt zu werden bzw. seine Geschichte veröffentlicht zu wissen.

Durch eine undichte Stelle in einer Berliner Behörde wurde Der Spiegel auf den Fall aufmerksam, auch Auszüge aus der Korrespondenz zwischen Berliner Behörden wurden in Medien abgedruckt. Ohne Anlass veröffentlichten Bild und B.Z. am 10.9. „Details” zur Person aus zweiter Hand – einzig motiviert durch den scheinbaren Coup, den Vater zu enttarnen. Auch Schlagzeilen wie „Wollte der Trans-Vater erst mit Lesben üben?“ (Bild, Berlin, 11.9., S.9) und „Wer hilft mir bei der Geburt?“ (B.Z., 11.9., S.6) und die Vergabe eines „Alibi”-Vornamens waren überflüssige Bestandteile einer medialen Hetzjagd. Außerdem wurden ihm Aussagen in den Mund gelegt (z.B. „Ich will keine Mutter sein“, B.Z., 10.9., S.1), die niemals geäußert worden waren.

Durch den Beschluss des BVerfG vom 11.1.2011¹ , der trans* Menschen von einer Sterilisation als Voraussetzung für die rechtliche Änderung ihres Personenstandes befreite, hat sich eine Gesetzeslücke aufgetan, die trans* Eltern nicht angelastet werden kann. Gebärende Männer verlangen zu Recht, als Vater in der Geburtsurkunde eingetragen zu werden – was noch nicht geregelt ist. Die Schwangerschaft eines Mannes ist weder Skandal noch Sensation. Skandal ist, dass z. Zt. jeder Mann als Vater des Kindes in die Geburtsurkunde eingetragen werden könnte, auch jeder trans* Mann mit Personenstandsänderung – außer der Mann, der das Kind geboren hat.

Der unhaltbaren Spekulation, „[m]öglicherweise sei der Junge in Wahrheit ein Mädchen”, stehen jährlich mehr als 10.000 außerklinische Geburten in Deutschland gegenüber (Quelle: Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e. V.). Ausgerechnet in diesem Fall die Angaben zum Geschlecht des Kindes anzuzweifeln, ist transphobe Pathologisierung und ignoriert, dass bei Hausgeburten dieselben Pflichten zur Dokumentation des Geschlechts gelten wie bei Klinikgeburten.

Die Berichterstattung legt außerdem Verstöße gegen den Pressekodex nahe: z. B. Verstoß gegen die Sorgfalt (Ziffer 2, u. a. „Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen.“), Verstoß gegen den Schutz der Persönlichkeit (Ziffer 8, u. a. „bloße Sensationsinteressen rechtfertigen keine identifizierende Berichterstattung“).

Auch Transgender Europe (TGEU), europäisches Menschenrechtsnetzwerk, kritisiert das Versagen der Behörden und Politik. Richard Köhler, Politischer Referent bei TGEU: „Die Indiskretion aus dem Behördenumfeld heraus kann zu einer erheblichen Gefährdung für Vater und Kind werden. Noch viel mehr ist aber die Politik in der Pflicht, eine im Koalitionsvertrag versprochene Reform des Transsexuellengesetzes endlich auf den Weg zu bringen. Identität und Privatsphäre von trans* Menschen müssen endlich besser geschützt werden.“
Wir fordern Journalist_innen und Informationsträger_innen auf:

    dem Schutz und Wohl des Kindes Vorrang vor Schlagzeilen zu geben;
    die Privatsphäre der Familie zu respektieren;
    die Identität des Mannes nicht gegen seinen Willen zu veröffentlichen und gemäß der journalistischen Sorgfaltspflicht auf Details und Mutmaßungen über sein Privatleben zu verzichten;
    Transgeschlechtlichkeit und trans* Menschen nicht für Sensationsberichterstattung zu missbrauchen;
    transphobe Praktiken in z. B. Behörden zu erkennen und zu benennen und über trans* relevante Themen mittels der Expertise von trans* Expert_innen in den betreffenden Fachgebieten zu berichten;
    die Broschüre „Trans* in den Medien – Informationen für Journalist_innen” zur Vorbereitung der Berichterstattung zu trans* Themen zu nutzen, hier zum Herunterladen:

„Trans* in den Medien – Informationen für Journalist_innen”

Für Fragen stehen wir Ihnen unter presse@transinterqueer.org zur Verfügung.

L.Y. Wild und J.C. Robinet

Offline JulianNoah

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Re: Artikel im Hamburger Abendblatt
« Antwort #29 am: 16.Sep 2013, 18:13 »
und noch zur bauchhälenschwangerschaft:
http://ooev1.orf.at/stories/113602