Transsexualität-NIBD

Autor Thema: das ist mein kind  (Gelesen 5845 mal)

Black Despair

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das ist mein kind
« am: 11.Apr 2013, 11:57 »
Hallo,

ich bin eine mutter in der denkbar verzweifeltsten lage die man sich vorstellen kann, oder eben nicht vorstellen kann...
und genau diese verzweiflung treibt mich heute an.
ich möchte euch gerne von meinem sohn erzählen, er wird nächste woche 6 jahre alt.
kurz nachdem er mit 3 jahren zum ersten mal in den kindergarten ging, wurden wir mit zunehmender häufigkeit darauf
hingewiesen, dass er sich nicht so einfügt wie es sein sollte. er habe kein richtiges (seinem alter entsprechendes) körpergefühl,
seine soziale kompetenz ließe zu wünschen übrig, er könne sich nicht angemessen in die gruppe integrieren.
OMG mein armes kind was habe ich nur falsch gemacht... das kopfkarusell drehte sich sofort mit rasender geschwindigkeit
(ja, so bin ich eben) kaiserschnitt, einzelkind, verzogen, verhätschelt, verweichlicht...?! natülich habe ich sofort zugestimmt
ihm hilfe zu besorgen. also ging es ab zur frühförderung, d.h. psychiologische elterngespräche, psychiologisches gutachten,
ergotherapie, therapeutische betreuung in der kindergartengruppe usw. das alles ging etwa ein jahr lang. für mich stand danach
fest, ist er eben kein geborener wrestler oder fußballgott er ist sehr schlau kannte alle buchstaben mit 4 und fing an zu lesen mit
5 er muss nicht klettern wenn er lieber malt und er muss nicht bagger spielen wenn er lieber tanzen möchte.
die frage warum die kindergärtnerin auf diese art reagiert hatte ist ganz einfach beantwortet: dieses kind fügt sich nicht so leicht
in ein vorgefertigtes raster, die eltern sind nicht ü30 also stimmt doch da etwas nicht! keine zeit für ein kind zu zeigen was so alles
in ihm steckt, keine zeit sich die eltern etwas genauer an zu sehen, keine zeit, keine zeit...
heute fast drei jahre später, sieht die sache anders aus. mein sohn der anfangs besonders unangenehm war, ist nun besonders
besonders. er ist sehr freundlich, hilfsbereit, offen, sanft und sensibel. auch sehr klug und geschickt nur eben nicht typisch.
er malt und bastelt, putzt und kocht in der puppenecke, er bügelt und wäscht und er verkleidet sich gern. als flamenco-tänzerin
zum beispiel, oder als prinzessin, hexe und marienkäfer. am allerliebsten wäre er allerdings eine fee, so eine wie tinkerbell.
und wenn er groß ist, dann wird er eine frau.
tja, was soll ich sagen. warum schreibe ich hier in dieses forum, was geht in meinem kopf gerade vor... im moment weiß ich
ehrlich gesagt auch nicht genau was ich denken soll, es ist als gäbe es zwei welten die eine in der alles ganz normal ist so
wie es ist, unsere welt. und die andere in der mein sohn immer irgendwie anderes war, von dem moment seiner geburt an,
so scheint es mir fand jeder ihn atypisch, die welt aller anderen. was ist jetzt richtig, wie reagiere ich richtig, was ist das richtige
für meinen sohn? kann ich meinem sohn helfen, seine bedürfnisse in verständliche worte zu kleiden ohne ihn in eine richtung
zu drängen? wie helfe ich ihm seinen weg zu finden?
ich weiß auch nicht genau, was ich mir erhoffe, doch ich bin im moment so unwissend und völlig unbeholfen und ich habe
schreckliche angst einen fehler zu machen. genau, ich bin verzweifelt und brauche dringend hilfe!
vielen dank an alle die sich meinen verbalen erguss angetan haben. und noch größeren dank an jeden noch so winzigen
funken info der sich hier auftun mag.

Black Despair

Offline mihi

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Re: das ist mein kind
« Antwort #1 am: 11.Apr 2013, 17:25 »
Hallo!

kurz nachdem er mit 3 jahren zum ersten mal in den kindergarten ging, wurden wir mit zunehmender häufigkeit darauf hingewiesen, dass er sich nicht so einfügt wie es sein sollte. er habe kein richtiges (seinem alter entsprechendes) körpergefühl, seine soziale kompetenz ließe zu wünschen übrig, er könne sich nicht angemessen in die gruppe integrieren.

Oh, wie ich das kenne. Nein, ich bin nicht Mutter, ich war es selber, genau so ist es mir im Kindergarten ergangen (soweit ich mich erinnern kann, aber ich bin auch erst 1 Jahr vor der Schule dorthin gekommen). Dein Kind ist nicht allein. Das gibt es. Das ist gar nicht so selten.

Und heute gibt es wenigstens Hilfe für die Kinder. Damals haben alle nur verunsichert herumgestanden.

OMG mein armes kind was habe ich nur falsch gemacht... das kopfkarusell drehte sich sofort mit rasender geschwindigkeit

Ich wiederhole es einfach nochmal, weil es so wichtig ist: nichts hast Du falschgemacht. Du kannst es nicht ändern. Was Du tun kannst, ist, Deinem Kind zeigen, daß Du es akzeptierst, daß Du es liebst, wie es ist. Ohne Bedingungen.

er ist sehr freundlich, hilfsbereit, offen, sanft und sensibel. auch sehr klug und geschickt nur eben nicht typisch. er malt und bastelt, putzt und kocht in der puppenecke, er bügelt und wäscht und er verkleidet sich gern. als flamenco-tänzerin zum beispiel, oder als prinzessin, hexe und marienkäfer. am allerliebsten wäre er allerdings eine fee, so eine wie tinkerbell.
und wenn er groß ist, dann wird er eine frau.

Und er (?) mußte es selbst herausfinden, weil das Umfeld da nicht gerade von passenden Vorbildern wimmelt. Das ist eine Leistung. Und er traut sich offenbar, es auch zu sagen, nicht wie ich damals. So kannst Du etwas für Dein Kind tun und sitzt nicht in 39 Jahren erschüttert Deinem Kind gegenüber, was es erzählt, so wie es meiner Mutter erging. Du machst es richtig.

[...] doch ich bin im moment so unwissend und völlig unbeholfen und ich habe schreckliche angst einen fehler zu machen. genau, ich bin verzweifelt und brauche dringend hilfe!

Klar hast Du Angst, aber so viel kannst Du gar nicht falsch machen, wenn Du einfühlsam auf Dein Kind schaust und ihm zuhörst. Nur es selbst kann am Ende sagen, wo es hingeht, denn nur es kann wirklich in seinen Kopf sehen. Das wird dauern. Das geht vielleicht auch hin und her.

Sieh mal hier: tkn/. Da gibt es im schlimmsten Fall auch ein Erste-Hilfe-Telefon. Aber lies Dich erst einmal durch dieses Forum. Hier findest Du schon eine Menge Informationen. Und dann kannst Du hier allen Löcher in den Bauch fragen, wir sind es gewöhnt.

vielen dank an alle die sich meinen verbalen erguss angetan haben. und noch größeren dank an jeden noch so winzigen
funken info der sich hier auftun mag.

Die Welt ist bunt und es gibt nicht nur Mädchen und Jungs bzw. Männer und Frauen. Es gibt auch noch eine ganze Menge dazwischen. Und die Welt zu entdecken, ihre Welt, macht auch Transkindern Spaß, wenn sie sie selbst sein dürfen.

Mihi

Offline mihi

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Re: das ist mein kind
« Antwort #2 am: 11.Apr 2013, 18:48 »
Mir fällt gerade noch etwas ein. Gut finde ich auch dieses Buch:

Stephanie Brill, Rachel Pepper: Wenn Kinder anders fühlen - Identität im anderen Geschlecht. Ein Ratgeber für Eltern. Ernst Reinhardt Verlag München Basel 2011. ISBN 978-3-497-02216-8.

Mihi

Offline Black Despair

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Re: das ist mein kind
« Antwort #3 am: 11.Apr 2013, 19:29 »
hi,
vanessas rat befolgend habe ich mich registriert. ich möchte mich auch gleich nochmal bedanken, so schnell habe ich nicht mit antworten gerechnet. alles in allem fühle ich mich schon ein bisschen ruhiger.
offensichtlich neige ich zur panik und da hilft es zu erfahren dass es jemanden gibt, dem nicht völlig unbekannt ist wovon man spricht. also vielen dank euch allen.
ich möchte nur nochmal erwähnen, dass ich meinen sohn liebe und in allem zu 100% hinter ihm stehe.
bd

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #4 am: 11.Apr 2013, 20:30 »
"Schlimm an Transsexualität gerade im Kindesalter ist, dass die in Phasen kommt und geht, und all das heißt nicht viel. Oft kommt eine sehr frühe Phase mit etwa 6..."

Das kann ich, als Mutter eines 7jährigen Transmädchens und Begleiterin von nunmehr 47 Familien minderjähriger Transkinder, so nicht bestätigen. Die ersten Zeichen treten bei den meisten Kindern mit 3/4 Jahren auf, mit der Sprachentwicklung. Der Leidensdruck kann schon mit 5/6 Jahren sehr hoch sein, bis hin zu Sebstverletzung/Verstümmelung, Suizidäußerungen und sozialem Rückzug. Ein deutlich eingeforderter Rollenwechsel der Kinder bringt oftmals etwas Ruhe. Der Leidensdruck steigt dann wieder zur Pubertät hin.
Bei 2/3 der Kinder, die mir bekannt sind, fand der -aufgrund Leidensdruck notwendige- Rollenwechsel bis zum Grundschulende statt.

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #5 am: 11.Apr 2013, 20:38 »
 das Letzte soll zwei Drittel bedeuten, die Zahlen davor 3-4Jahre usw.

Offline Haribo

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Re: das ist mein kind
« Antwort #6 am: 11.Apr 2013, 23:42 »
Hallo,

@Kati (und auch Gollum): Ich fände es gut, wenn du mit Aussagen, was typisch für Menschen mit TS ist und was nicht, etwas vorsichtiger wärst. Sowas wird einfach zu schnell als Diagnosemöglichkeit missbraucht. So nach dem Motto "du passt ins Schema, also bist du TS..." und anders herum. Du hast schon sehr viele Kinder gesehen, bei denen das so gelaufen ist. Aber sei dir im klaren, dass du auch gerade nur dir Kinder zu Gesicht bekommst, bei denen das Problem schon sehr früh sehr heftig auftritt. Die, bei denen es anders läuft, siehst du ja nicht.

@Black Despair: Ich glaube, du kannst wirklich nicht sehr viel mehr machen, als abwarten. Gib deinem Kind das Gefühl, dass du es liebst und dass es dir vertrauen kann. Das ist wichtig.

Ich kann verstehen, dass du dich sicher wahnsinnig hilflos fühlst. Und ich stelle gerade fest, dass ich auch einfach nicht wüsste, was ich an deiner Stelle tun würde. Evtl. hilft ein TS erfahrener Kinderpsychologe. Aber da aufpassen. Da kann man schnell an die falschen geraten.

Liebe Grüße,

Hannah

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #7 am: 12.Apr 2013, 06:52 »
Bei allen Kindern, die ich kenne, begann es mit 3-4 Jahren. Die Kinder, bei denen es anders ist, kenne ich nicht. ;)
Für alle gilt...wir wissen erst ob sie transsexuell sind, wenn sie über Jahre hinweg diese Auskunft machen(Dauerhaftigkeit).
Bei den Kindern, die in frühen Jahren keinen Leidensdruck haben, sehen die Eltern sicher auch keine Notwendigkeit sich irgendwo zu melden.

Offline Black Despair

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Re: das ist mein kind
« Antwort #8 am: 12.Apr 2013, 08:46 »
@vanessa: ich muss sagen, phasen habe ich nicht wirklich wahrgenommen eher eine kontinuierliche veränderung. hm, naja nicht im sinne von er verändert sich sondern eher er entwickelt sich gut aber nicht erwartungsgemäß. schwer für mich das in worte zu fassen sry.

@kati: dieser prozess begann etwa ein bis zwei monate bevor mein sohn in den kiga kam also etwa mit drei einviertel. zumindest wurde mir in dieser zeit bewusst, das etwas nicht so läuft wie ich mir das vorgestellt hätte. aber ich dachte mir, er ist einfach aufgeregt weil er in den kiga kommt. und genau da fing ja dann erst alles so richtig an. (glaub aber nicht, das mir irgendjemand hätte sagen können oder wollen was denn genau so falsch an meinem sohn sein sollte) *kopfschüttel*
heute ist er 6 jahre alt und wie mir erst gestern mitgeteilt wurde aus 'unerfindlichen' gründen macht er zunehmend den eindruck als fühle er sich nicht wohl. er ist so zu sagen unzufrieden und man kann selbst in einer konkreten situation nicht sagen was oder wer dafür verantwortlich ist. soll wohl heißen einfügen kann er sich nach wie vor nicht aber alle vermuten jetzt etwas und bedauern ihn aber iwie ist er ja auch sooooo süß. *brech* soll mein kind denn jetzt ein experiment werden???

also ich glaub ich dreh schon total durch, seh schon geister wo gar keine sind. aber ich fürchte eben dass andere in übermäßiger tolleranz ihn ein wenig unter druck setzten könnten. oder spinn ich?

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #9 am: 12.Apr 2013, 09:01 »
Hallo Black Despair was für ein Name ;))
mein Kind, damals noch in der Annahme, dass es es Sohn sei, war schon immer so wie es war, aber eben anders als die Menschen es erwartet hätten, eben nicht geschlechtskonform(Spielzeugvorlieben, Spielen in der gegengeschlechtlichen Rolle, Wahl der Spielfreunde, Ich-Zeichnungen im Gegengeschlecht) aber so wie es war, war alles in Ordnung...klug, fröhlich, kreativ, sensibel, einfühlsam usw. Bis es dann traurig wurde, ängstlich, sich zurück zog. Dann kamen selbstverletzende Handlungen gegen den Körper (Genital) und Suizidäußerungen. Es war todunglücklich mit seinem Körper und der Geschlechtszugehörigkeit und ja, auch mit der sozialen Rolle (aber Letzteres war nicht das entscheidende für mich und die Gutachter)...wenn es sich nur verkleidet hätte, wäre es zwar auch aus der Rolle gefallen, aber ich hätte mir niemals Sorgen machen müssen. Mein anderer Sohn ist, seitdem er 2 ist, ein "richtiger Kerl"..das hab ich ebenfalls nicht gemacht...SO hätte ich das nie gemacht und es stand nicht in meiner Macht ihn sensibel, kreativ und weniger rüpelhaft werden zu lassen. Damit möchte ich verdeutlichen, dass in den Kindern irgendetwas drin stecken MUSS. Viel (soziale Rollenerwartung) kommt von außen, gar keine Frage, und das ist auch fragwürdig in der Form wie es aktuell gehandhabt wird. Aber die Kinder ordnen sich eben zu, da wo sie hingehören oder sie hängen dazwischen (gendervariant). Ab dem Moment wo Leidensdruck besteht, sich das Kind nicht mehr gesund weiterentwickelt sehe ich handlungsbedarf. Da benötigt dass Kind Ubterstützung und zwar eine andere als bisher. Was das Kind braucht, muss es selbst sagen und wir müssen ganz genau zuhören. Das Kind ist das einzige, welches SEINEN Weg kennt, wir laufen hinterher und packen ein paar (!)-zu große- Steine aus dem Weg, gehen muss es allein.

Offline Black Despair

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Re: das ist mein kind
« Antwort #10 am: 12.Apr 2013, 09:14 »
danke kati,
ja im moment ist bei mir der name programm wie man so treffend sagt.

mein Kind, damals noch in der Annahme, dass es es Sohn sei, war schon immer so wie es war, aber eben anders als die Menschen es erwartet hätten, eben nicht geschlechtskonform(Spielzeugvorlieben, Spielen in der gegengeschlechtlichen Rolle, Wahl der Spielfreunde, Ich-Zeichnungen im Gegengeschlecht) aber so wie es war, war alles in Ordnung...klug, fröhlich, kreativ, sensibel, einfühlsam usw. Bis es dann traurig wurde, ängstlich, sich zurück zog. Dann kamen selbstverletzende Handlungen gegen den Körper (Genital) und Suizidäußerungen.
das macht mir wircklich angst, denn bis 'dann kamen' ist das eine sehr gute beschreibung von meinem sohn. und alles danach ist genau das was meine verzweiflung verursacht. das und alles was noch kommen mag.

gibt es einen zeitpunkt, ab dem du sicher und eindeutig gewusst hast was deine tochter umtreibt? wie oft sagt ein junge das er lieber ein mädchen wäre, wie viele monate oder jahre gibt man ihm bis man sich selbst sicher ist. wie lange bis man anerkennen kann mein sohn ist kein sohn?

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #11 am: 12.Apr 2013, 09:27 »
Mein Kind hat es ab 4,5 Jahre täglich gesagt. Zuvor hat es sich (ab 3) täglich "verkleidet" und Mädchen (Fee, Rotkäppchen, Ritterschwester, Schwester, Mausmädchen, Mädchen mit Namen x) "gespielt", so meine Annahme. Heute weiß ich, dass es kein Spiel war, es war es selbst. Andere Kinder tun es ebenso, sagen aber vielleicht, statt "ich bin ein Mädchen, innen drin usw.", "ich möchte ein Mädchen sein" oder "wenn ich groß bin ist mir die Scheide gewachsen und ich werde eine Frau. Sie verrmitteln einem, dass es ihnen zusteht und es geht irgendwie nur um das eine, der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht. Oftmals betonen sie wie schön sie das eine finden und wie sehr sie es lieben, dabei strahlen sie. Wenn sie über das andere -das was sie zu sein scheinen und zu mögen haben- sprechen, sind sie gleichgültig oder ablehnend.
Wann hab ich es gewusst? Geahnt schon länger, es war ein Puzzle, als es täglich "Programm" war, wie du schreibst, ahnte ich, dass es in die Richtung geht. Das Tempo war enorm und ich vermochte es nicht zu bremsen oder gar zu stoppen, ohne mein Kind zu quälen. Gewusst habe ich es, als mein Kind sich den Penis abschneiden wollte, nicht mehr leben wollte und mir sagt, wo es hingehörte "Mama ich bin in echt ein Mädchen, die Scheide ist unter dem Puller, ich habe ein Mädchenherz usw."
Mein Kind war schon immer kommunikativ sehr weit und ist es auch heute noch, das war unser Glück. Andere Kinder können es nicht (so früh) so genau sagen, sie sagen und zeigen es auf eine andere Weise, daraum muss man genau hinschauen und zuhören.
Geübt/gelernt, dasss mein Kind kein Sohn ist, habe ich ein dreiviertel Jahr (nach Outing mit ggü., Versuch zu bremsen, Verschlimmerung/Steigerung, vielen Gesprächen, kompletter Rollenwechsel) dann war es erledigt, was nicht heißt, dass es mir nicht zu schaffen macht. Ich habe es dann meinem Kind einfach geglaubt, es hat mich überzeugt...so kann man es vielleicht sagen.

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #12 am: 12.Apr 2013, 09:31 »
lies mal:
tkn/erfahrungsberichte.html

Offline Kati

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Re: das ist mein kind
« Antwort #13 am: 12.Apr 2013, 09:37 »
" er ist sehr schlau kannte alle buchstaben mit 4 und fing an zu lesen mit..."

schon mal auf Hochbegabung getestet? Mein Kind fiel auch in der Kita schon dadurch auf. Und ich habe es nun, nachdem es sich in der ersten Klasse langweilte und anfing zu stören -was gar nicht zu ihm passte, da es immer sehr brav war- testen lassen, sie ist überdurchschnittlich begabt und braucht eine andere Förderung.
Daurch auch die frühe Kommunikationsfähigkeit. Schwierigkeiten sich zu integrieren tauchen bei hochbegabten Kindern häufig auf. Und Trans, wenn sie es merken, kann natürlich aus so durcheinander machen...sie merken, dass sie nach links sollen, wollen aber nach rechts, da werden sie wohlmöglich nicht angenommen oder trauen sich nicht, wo bleiben sie dann...allein in der Ecke. 

Offline Black Despair

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Re: das ist mein kind
« Antwort #14 am: 12.Apr 2013, 10:43 »
ja, das habe ich schon alles gelesen und unter favoriten gespeichert. als ich "Bericht der Mutter eines 6jährigen Transmädchens" gelesen habe ist mir fast das herz stehen geblieben und dann habe ich mich in einem anflug von panik mit diesem beitrag hier verewigt. ich brauchte einfach hilfe.
mein sohn sagt seit etwa einem jahr immer wieder "ich wäre gern ein mädchen", "wenn ich groß bin, dann werde ich eine frau" usw. ganz nett war auch, "mami was hast du gemach damit du eine frau geworden bist als du erwachsen warst". naja, offensichtlich kennst du das. ich weiß nur leider keine antwort für ihn. ich habe angst wenn ich zustimme bestärke ich ihn irgendwie aber ich bringe es auch nicht übers herz zu sagen "aber du bist doch ein junge" denn evtl. ist er das ja nicht. keine antwort zu geben ist allerdings genau so als würde ich ihn zurück weisen. ich weiß nicht was ich machen soll und das ist die wahrheit.