Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Transsexualität, ja nein? Vll?  (Gelesen 2093 mal)

StefanB

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Transsexualität, ja nein? Vll?
« am: 18.Dez 2012, 23:46 »
Hallo alle zusammen,

Ich möchte hier kurz meine Geschichte erzählen (ihr seid die ersten Personen mit denen ich überhaupt je darüber "geredet" habe...). Aber fangen wir von vorn an....

Mein Name ist stefan ich bin 20 Jahre alt und komme aus Bayern.

Ich wollte euch fragen wie ihr mein momentanes verhalten im Bezug auf Transsexualität "bewertet".

Ich habe im Sommer mein Abitur bestanden (auf Umwegen) und habe leider keinen Studienplatz für dieses Semester bekommen. Deshalb helfe ich momentan (voraussichtlich bis Februar) meinem Vater beim renovieren unseres neuen Hauses.
Seid ca. 3 Wochen bekomme ich den Gedanken vom Mädchen sein nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe mir im Internet dann einfach mal Lippenstift bestellt, um zu testen (wenn man das so nennen kann) und habe auch gefallen daran gefunden. Darauf haben ich mir dann noch mehr makeup und eine Perücke bestellt. Und es ist jedes mal ein Highlight, wenn ich einmal in der Woche, zur Frau werden (allerdings nur für mich wenn ich allein daheim bin).
So habe ich das schon einige Mahle gemacht ... Und es ist jedesmal regelrecht befreiend wenn ich mich so im spiegel sehe, so hübsch.
Leider bin ich in den letzten 2 Wochen nicht mehr dazu gekommen, ich habe mir nur meinen neu bestellenden BH, leider ohne Inhalt ;(, kurz angelegt.
Und ich kann momentan wie gesagt an nichts mehr anderes denken... Ich werde fast wahnsinnig, mir raucht der Schädel, etc.

Dieser Effekt wird durch die Tatsache das auf der Baustelle auch nicht gerade alles glatt läuft und die Stimmung sehr angespannt ist zusätzlich verstärkt.

In meiner Kindheit kann ich mich einige Mahle daran erinnern, den Drang gehabt zu haben Mädchen Sachen tragen zu wollen, lange Haare zu wollen, mich zu Schminken, einfach sein wie die anderen Mädchen....
Leider war dies nicht wirklich möglich da ich 3 Brüder haben die alle jünger sind wie ich, nur meine Cousine die ich einmal im Jahr sehe, hat mir soweit ich mich erinnern kann einmal die Möglichkeit gegeben und das nur weil ich mich schmutzig gemacht hatte.

Aber der extrem starke Drang eine Frau sein Zu wollen ist erst in den letzten Wochen entstanden. ich habe durch das arbeiten einiges an muskelmasse zugelegt, musste den ganzen tag im dreck arbeiten, konnte bzw. kann mit niemandem darüber reden.

ich bin nicht der typische mann, ich haben allerdings schwierigkeiten es in worte zu fassen..

letztendlich habe ich viel im Internet gesurft um Antworten, Gleichgesinnte oder ähnliches zu finden und bin Jetzt bei euch gelandet ;)

Dennoch bin ich sehr unsicher.... Ob ich wirklich eine Frau sein möchte, die Entscheidung ist ja sehr schwerwiegend. Mein bauchgefühl sagt ja, mein Kopf sagt ja und nein....

Ich danke euch erst einmal fürs lesen, hoffe ich habe alles richtig vermitteln können.
Es ist eigentlich traurig das ich mit eigentlich "fremden" menschen darüber rede anstatt mit meinem besten Freund oder meinen Eltern, aber dafür bin Ich mir einfach zu unsicher... (Ob ich es will und ob sie es verstehen)

Ich freue mich auf eure Antworten, Anregungen oder Tipps

Es tut gut das alles endlich einmal los zu werden, in sich hinein fressen kann ja auf dauer keine Lösung sein....

Offline bea

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #1 am: 19.Dez 2012, 15:21 »
Hi, erstmal herzlich willkommen hier.

Aus meiner Sicht ist die Frage, ob Du transsexuell bist oder nur irgendeine der schwächeren Trans-Ausprägungen, momentan eher sekundär. Weil Du mit einer übereilten und zu weitreichenden Entscheidung Dein Leben ein für allemal verpfuschen kannst, würde ich Dir dringend anraten, die Sache behutsam anzugehen. Ganz besonders, weil Du momentan ja auch anderweitig am Beginn eines neuen Lebensabschnitts stehst und sich das sogar verzögert.

Und selbst wenn Du transsexuell sein solltest: es gibt nach wie vor gute Gründe, nach Alternativen zur Transition zu suchen. Die Transition ist in meinen Augen nach wie vor der letzte, radikaleAusweg aus dem Dilemma. Denn geht man, wenn es anders nicht mehr geht. Nicht mal eben so.

Genau deshalb würde ich mir hier auch wieder die größere Offenheit gegenüber anderen Optionen zum Leben mit Trans wünschen, die es hier früher mal gab.


Zurück:

Was weißt Du von Dir? Fassen wir es mal zusammen: auf alle Fälle scheinst Du das Bedürfnis zu haben, zumindest zeitweise Frau zu sein. Das weißt Du. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

Wie weit bist Du denn schon damit, das erst mal auszuleben und einfach zu erspüren, als Frau in der Gesellschaft zu sein? Hast Du schon "Outdoor"-Erfahrungen als Frau? Einkaufen? Theater? Disco? Konzert? In Trans-Umfeldern (in Nürnberg findet zweimal im Jahr das "Schlampenfest" statt)? Im normalen Leben?

Wenn nein, dann solltest Du Dir erstmal in aller Ruhe das erarbeiten - bis Du sicher und einigermaßen angstfrei in Alltagssituationen als Frau auftreten kannst. Dabei wirst Du schon ganz von selbst und auf jeden Fall rechtzeitig erkennen, ob Dir das reicht, ob Du Dich damit arrangieren kannst oder aber ob Du "mehr" brauchst. Oder ob da Lebensumstände sind, deretwegen Du Kompromisse schließen solltest. Das geht im Zweifelsfall ganz schön lang. Die Transition läuft Dir nicht weg.

Als ich 12 war, gab es bei mir eine sehr intensive Phase des Crossdressings. Das war 1969. Mein Vater machte mir damals klar, was es bedeuten würde, das in jener Zeit wirklich auszuleben. In der Folge ist es mir über weite Strecken meines Lebens ganz gut gelungen, das Trans-sein zu unterdrücken, aber es drängte immer wieder durch und immer stärker. Mit ganz deutlichen Signalen, die ich nur als Transsexualität deuten konnte. Mit Mitte 30 war ich dann in einer Situation, in der eine Transition unverantwortlich gewesen wäre. Und mit Mitte 40 kam es dann wieder - mit aller Macht.
Damals machte ich ziemlich genau das, was ich Dir weiter oben geraten habe: ich habe erstmal als Transvestit geübt und nach und nach gelernt, mich als Frau in der Gesellschaft zu bewegen und einfach den Spaß daran zu genießen. Ok, nach und nach war etwa 1/2 Jahr... Deshalb sagte ich ja auch, dass Du es auf jeden Fall in der Zeit erkennen wirst.
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi

Offline Gollum

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #2 am: 19.Dez 2012, 21:05 »
So, wie du es beschreibst, sind Symptome von Transsexualität durchaus erkennbar. Aber wie schon oft gesagt wurde, Ferndiagnose auf Grundlage eines Posts ist nicht so der Brenner, und wie Bea schon sagte... selbst wenn, das heißt noch nicht viel dazu, was nun wird.

Du solltest dir einen Psychologen suchen, der dir bei der Entscheidungsfindung hilft. Klingt schlimmer, als es ist. Der Weg besteht nun, selbst bei Transition als Langzeitziel, erst einmal in deiner Selbstfindung. Und angenommen, der bestätigt irgendwann Transsexualität nach ihrer offiziellen Definition F64.0 ICD10, so heißt das noch nicht, wie es weitergeht. Ein Psychologe kann das mit dir erkunden. Er kann dir helfen, als Mann klar zu kommen, zumindest, wenn es eine der "schwächeren Trans-Ausprägungen" ist, wie Bea es nannte  (genderqueer, drag queen, Transvestit, transgender). Und willst du den Körper ändern, kommst du sowieso um psychische Betreuung nicht rum, diagnostisch nicht, seelisch auch nicht.

Ist es aber keine "schwächere Ausprägung" sondern Transsexualität, so, wie sie im engen Sinne definiert ist, dann würde ich Bea als Betroffene in dem Punkt widersprechen wollen, dann ist "in der alten Rolle weitermachen" nicht die Option. Warum haben wir denn geändert? Weil man es eben bei dem Schicksal früher oder später NICHT mehr aushält. Die Frage dann ist nur wann, wie viel pubertärer Schaden, wie viel vom neuen Leben ist schon verpasst. Wer transsexuell im Sinn der Definition ist, der ändert. Oder geht daran kaputt.

Der konkrete Unterschied, als Anleitung, um für dich alleine zu suchen, was von allem da oben du bist, ist etwa so: Wenn zeitweises Frau spielen (so wie jetzt) reicht, bist du Transvestit. Willst du mal Mann mal Frau sein, abwechselnd, mal so mal so, und beide Rollen ausleben über die Zeit, wäre es Richtung "genderqueer". Willst du als Frau leben, aber Name, so rausgehen und erkannt werden reichen dir, und der alte Körper ist ohne Selbsthass und Selbstekel ertragbar unter der Hülle, geht es Richtung "transgender". Transgender spielen aber nicht, sie und Transsexuelle haben die Rolle intus OHNE zu spielen. Ist der alte Körper aber falsch, mit Ekel belegt, und du SPÜRST längst einen weiblichen Körper, samt Brüsten und einem weiblichen Genital, als wäre es real und man kann den Finger reinstecken, dann bist du "transsexuell" im Kern des Wortes. Transsexualität ist ein real gespürter Bezug zum anderen Körper *bevor* man ihn hat.

Vorsicht bei der Suche insofern: Alle Transfrauen, auch ich, haben am Anfang als Transvestit angefangen. Aber dann eben nicht, weil einer drinsteckt, sondern NUR aus der Not des körperlichen Defizits heraus, um schon dem inneren Spiegelbild zu entsprechen, soweit, dass man sich raus traut. Irgendwann lebst du so, zumindest überwiegend, während Hormone und Chirurgie noch warten. Dann bist du quasi "transgender", steckt aber auch keiner drin. Das alles wiederum muss aber nichts über Genitaloperationen sagen. Anfangs war ich wegen dem körperlichen Defizit Transvestit (Perücke, gefüllter BH). Irgendwann ist man "Shemale", also fertige Frau bis auf "da unten", so aussehend, so lebend, juristisch, mit Operationen wenn nötig. Einige können Shemale bleiben. Andere wollen auch das Genital.

Und nochmal Vorsicht: Was von alledem du bist, hat NICHTS damit zu tun, ob du als Partner auf Männer oder Frauen stehst. Du kannst Transfrau sein, samt Genital, und trotzdem Lesbe sein. Zudem kann sich die Partnerpräferenz mit der Hormontherapie ändern, muss sie aber nicht. Also lasse den Punkt GANZ raus.

;)

Offline Elektri

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #3 am: 20.Dez 2012, 00:00 »
Haben mich jetzt mal Angemeldet ;)

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Danke euch für eure schnellen antworten, ihr habt mir schon sehr geholfen, schon allein akzeptiert zu werden hilft ungemein ;)

Ich werde (wie ich es auch in meiner Vorstellung geschrieben habe) jetzt versuchen möglichst viele Erfahrung zu sammeln, mal in der Öffentlichkeit testen wie Menschen reagiern wenn sie mich sehen, oder am besten auch gar nicht reagiern, weil ich einfach in der "Masse untergehe".

Zudem habe ich vorhin mal geschaut wo der nächste Psychologe auf dem Gebiet TS ist - hatte sogar Glück gerade einmal 30 KM weit weg ;) (ULM/Neu-ULM - BAYERN/BW)

Hätte da aber noch zwei Fragen:

1. Bezüglich Bekleidung: Den ich habe heute meine Bestellten Silikonbrüste bekommen, die sich auch sehr angenehm tragen lassen (wobei ich sagen muss das es im ersten Moment schon etwas kommisch war ;)) sie nehmen zudem relativ schnell Körpertemperatur an.
NUR das PROBLEM ist das ich nur Männerkleidung habe und deshalb frage ich euch ob ihr vll nen Tipp habt bezüglich Größen und wo am besten Kaufen. Denn in Männerkleidung in der Damenabteilung einkaufen ist mir dann doch ein bissel zu heiß für den Anfang^^ (mit Frauenkleidung würde es an sich nicht so das problem sein)
Auch Schuhe gehörten da mit dazu, den Turnschuhe machen sich da nicht so gut ;)

Größen:
Kleidung -> Männer S-M, je nach dem wie es ausfählt (ist da eigentlich ein unterschied zu Frauengrößen?)
Schuhe -> 42 (zählt glaube ich bei Frauen schon als Übergröße, oder?^^)

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Um mal ganz kurz abzuschweifen, Normalerweiße wenn ich schuhe als Man kaufe dauert das max 5-10 min. Doch als ich letztens mit meiner Mutter einkaufen war und sie ewig gebraucht hat, wäre in glaub ich locker 2 Stunden in dem Laden gestanden und hätte warsch. jeden einzelnen Schuh anprobiert ;) xD

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Die 2. Frage:

Habt ihr evtl. ein paar MakeUp tipps, soll ja an sich nicht übertrieben sein, aber mit Makeup lässt sich das Weibliche einfach besser unterstreichen. (bitte nicht zu schwere Sachen, ich bin noch Anfänger im Schminken, ich glaube das jedes 10 Jährige Mädchen das besser kann als ich^^)


Danke euch nochmal für die Antworten bisher, bis demnächst ;)

Offline bea

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #4 am: 20.Dez 2012, 00:29 »
Bei den ersten Schritten in die Öffentichkeit hat mir Agnes Crossdressing Guide geholfen: http://crossdress.transgender.at/ Ist aber nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Konfektionsgrößen unterscheiden sich bei beiden Geschlechtern, außer bei den Schuhgrößen. Maß nehmen ist unerläßlich. Bei Damen ist die Abweichung vom Soll tendentiell größer als bei Herren.

http://jumk.de/konfektionsgroessen/bekleidung-damen.shtml

Anfangs habe ich bei Ebay bestellt. Viele Fehlkäufe einkalkulieren -> Lehrgeld. Vielleicht sicherer sind die Versender. Otto, Quelle, Baur und Co. Auch auf deren Webseiten sollten Konfektionsgrößentabellen zu finden sein.

Auch lange vor meinem Wechsel habe ich gelegentlich für meine Frau Klamotten gekauft, einschließlich Wäsche und BHs. War nie ein Problem.

Wegen des Bartschattens ist Camouflage fast unerläßich. Am besten bewährt sich der "TV-Stick" von Kryolan. Wenn der Bartschatten nicht so stark ist,  geht z.B. auch Maximum Cover von Estee Lauder (teuer, aber ergiebig). Was Douglas angeht: den Verkäuferinnen rollen die Dollars in den Augen, wenn Du Dich in diese Richtung beraten läßt. Da kannst Du fast schon erzählen, was Du willst...


Ansonsten gilt es, die Farben zu finden, die zu einem passen. Ist nicht einfach - aber gut Ding will Weile haben.
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Offline Patrick Atréju

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #5 am: 20.Dez 2012, 14:03 »
Hallo. Willkommen bei uns.  :winke:

Da hier schon viel geschrieben wurde, werde ich mich kurz fassen. Das fällt mir sowieso nicht schwer.  ;D

Hast du vielleicht eine gute Freundin, die mit dir zusammen Klamotten kaufen geht, bzw. als Übe-Mädchen (o.k. den Begriff hab ich von Gollum geklaut  ;)) nach draußen geht, als Unterstützung? Mit den Klamotten musst du einfach ausprobieren, was dir passt. Frauenkleidung ist ja in der Regel etwas figurbetonter geschnitten.

Die Farbpalette der Kleidung muss nicht verändert werden, da vom Hauttyp abhängig ist, ob es gut aussieht oder nicht. Also erstmal gucken, welche Farbe die Kleidung hat in deinem Schrank und vielleicht danach einkaufen.

Mit Schminken kenn ich mich nicht aus, hab ich nie gelernt, weil es mich nie interessierte.
Als ich meinen Schatzi kennengelernt habe (Mann), habe ich gestaunt, was er so alles hatte.
Lippenstifte, Nagellack, Lidschatten usw. in großen Mengen.  :cool2:

Das einzige wo ich mich mit auskenne, ist Camouflage-Make Up von Art Deco. Das sind so kleine 4eckige Döschen, gibt es in verschiedenen Farbtönen, die man auch miteinander mischen kann. Und braucht so n kleinen Plastik-Spatel dazu, um das aus der Dose rauszuholen. Dann muss sich das erst auf dem Handrücken erwärmen, dass man das gut auftragen kann.
Das Zeug hält wie Sau, auch ohne Fixierpuder. Und es glänzt auch nicht. Muss man mit richtig viel Wasser und Seife runterwaschen.

Oder eben der von Bea empfohlene TV-Stick. Da ich das nicht kannte, musste ich doch mal googeln. Das soll ein Make Up-Stick sein für Bühne, Film und Fernsehen.
Ich dachte erst, das könnte auch Transvestiten-Stick heißen.  :kichern:

Viel Erfolg und LG,

Patrick






22.05.2012 Beginn therapeutischer Begleitung wegen TS
22.08.2012 Testo-Start AndroTop Gel 50 mg

Offline mihi

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Re: Transsexualität, ja nein? Vll?
« Antwort #6 am: 20.Dez 2012, 19:21 »
Da will ich mal auch noch meinen Senf dazugeben.

1. Bezüglich Bekleidung: Den ich habe heute meine Bestellten Silikonbrüste bekommen, die sich auch sehr angenehm tragen lassen (wobei ich sagen muss das es im ersten Moment schon etwas kommisch war ;)) sie nehmen zudem relativ schnell Körpertemperatur an.

Das z.B. habe ich am Anfang nun gar nicht gemacht, und es ist auch nicht weiter aufgefallen. Wenn Du Dich damit besser/sicherer fühlst, ist es in Ordnung, für das Passing ist es egal.

NUR das PROBLEM ist das ich nur Männerkleidung habe und deshalb frage ich euch ob ihr vll nen Tipp habt bezüglich Größen und wo am besten Kaufen. Denn in Männerkleidung in der Damenabteilung einkaufen ist mir dann doch ein bissel zu heiß für den Anfang^^ (mit Frauenkleidung würde es an sich nicht so das problem sein)

Ich versuche mal, ein beruhigendes Beispiel zu geben: Ich bin in Männerkleidung Frauenkleidung einkaufen gegangen. So stand ich an der Kasse.

Kassiererin: "Haben Sie eine Kundenkarte?"
Ich: "Nein."
Kassiererin: "Wollen Sie eine?"
Ich: "Nein."
Kassiererin: "Wir können das auch nachträglich noch auf der Karte Ihrer Frau eintragen lassen."

Damit wissen wir, was die Kassiererin gedacht hat. Nichts als schnöde Normalität hat sie vermutet.

Auch Schuhe gehörten da mit dazu, den Turnschuhe machen sich da nicht so gut ;)

Laufen nicht die jungen Leute öfter mit Turnschuhen herum? Es gibt übrigens auch in der Herrenabteilung Schuhe, bei denen hinterher allenfalls ein Spezialist sagen könnte, für welches Geschlecht sie verkauft wurden. Man kann mit so etwas anfangen. In Wirklichkeit ist es aber eine Frage des Sich-Trauens. Es gibt da draußen jede Menge Transvestiten, die als Männer Damenschuhe kaufen. Die Verkäuferinnen kannst Du damit jedenfalls nicht schocken.

Größen:
Kleidung -> Männer S-M, je nach dem wie es ausfählt (ist da eigentlich ein unterschied zu Frauengrößen?)

Ein Unterschied ist schon. Man kann es nur probieren. Als Mann hatte ich M. Vor der Hormonbehandlung brauchte ich als Frau L, später dann auch M oder manchmal gar S.

Schuhe -> 42 (zählt glaube ich bei Frauen schon als Übergröße, oder?^^)

Ich habe die Größe auch. Bei Deichmann ist das Angebot noch ganz vernünftig.

Um mal ganz kurz abzuschweifen, Normalerweiße wenn ich schuhe als Man kaufe dauert das max 5-10 min. Doch als ich letztens mit meiner Mutter einkaufen war und sie ewig gebraucht hat, wäre in glaub ich locker 2 Stunden in dem Laden gestanden und hätte warsch. jeden einzelnen Schuh anprobiert ;) xD

Diese Ausdauer wirst Du noch lernen müssen.  ;)

Der Grund ist, daß es bei den Frauen echte Auswahl gibt und man viel länger braucht, etwas zu finden, das einem auch gefällt. Es gibt nämlich auch viel mehr häßliche Sachen.

Habt ihr evtl. ein paar MakeUp tipps, soll ja an sich nicht übertrieben sein, aber mit Makeup lässt sich das Weibliche einfach besser unterstreichen. (bitte nicht zu schwere Sachen, ich bin noch Anfänger im Schminken, ich glaube das jedes 10 Jährige Mädchen das besser kann als ich^^)

Ich habe damals einen Schminkkurs für Transvestiten besucht (z.B. in Sontheim, ist das Bayern?). Wenn man es sich traut, kann man aber auch einfach zur nächsten Kosmetikerin gehen.

Nach meiner Erfahrung sind die Augen das wichtigste und schwierigste. Dort ist weniger mehr, aber man lernt es nicht im Alleingang. Ich benutze für den Lidstrich so eine Art Bleistift (KHOL). Einfacher ist Gel mit Pinsel, sieht aber weniger natürlich aus. Danach kommt Wimperntusche (Mascara). Das Oberlid einzufärben, kannst Du für den Anfang lassen, aber es kann nicht schaden, die Haut unterhalb der Augenbrauen etwas aufzuhellen.

Außerdem muß der Bartschatten weg. Der Aufwand ist individuell sehr unterschiedlich. Bei hellen Haaren reicht Grundierung, bei dunklen braucht man Camouflage oder richtige Theaterschminke.

Anstelle von Lippenstift nehme ich hauptsächlich nur einen Lippenkonturenstift und male die Lippen damit komplett aus. Dezente, naturähnliche Farben sind für den Anfang besser. Auffälliges sollte man sich aufheben, wenn man es dann beherrscht.

Mihi