Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Vorstellung Susanne : Meine Tochter glaubt sie ist TS  (Gelesen 1825 mal)

Offline Susanne Mutter

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Hallo , ich bin Susanne und habe eine 22jährige Tochter. Etwa vor 8 Monaten hat sie sich geoutet. Wir sind aus allen Wolken gefallen, das hätten wir nie geglaubt. Ok sie ist anders als Andere , aber eigentlich nicht in dieses Richtung. Sie ist adoptiert , ihr Ursprung ist Sri-Lanka, also Tamilin, und wir haben 17 Jahre ( also ihre ganze Kindheit) in Frankreich gelebt . Wir sind erst seit Ende 2011 wieder hier. Sie studiert Lehramt und hatte an der Uni einen Text zu bearbeiten über TS und sie meinte sich darin zu erkennen. Seit 6 Monaten geht sie in die psychologische Beratung. mein Problem ist , dass wir nicht miteinander reden können. Sie fühlt sich dann immer gleich angeklagt und nicht ernstgenommen und es endet in Tränen.Ich möchte ihr gerne helfen , aber da ist noch ein Problem dass sie meiner Meinung nach vernachlässigt und das meiner medizinisch geprägten Einstellung wiederstrebt. Bei den ersten Bluttests ist ein viel zu hoher Testosteronwert herausgekommen, der ja eine Ursache haben muss und der meines Erachtens auch ihr Gefühl sich wie ein Mann zu fühlen verursacht , verstärkt?Ich habe eher Angst dass sie sich verennt in Etwas, was vielleicht nicht reversibel ist.
Sie war ein Kind das zwar vielleicht jungenhafter als andere war, aber nicht nur. Sie hatte auch "richtige Mädchenfreundinnen". Ausserdem denke ich das das mit dem zu hohen Testosteronwert schon sehr lange so ist , im nachhinein betrachtet. Ich brauche einfach Hilfe zum reden und Tipps wie ich mit ihr umgehen soll und vielleicht Ratschläge von anderen Eltern. Liebe Grüsse Susanne

Offline Elsker

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Re: Vorstellung Susanne : Meine Tochter glaubt sie ist TS
« Antwort #1 am: 25.Jun 2015, 12:44 »
Einmal Willkommen hier  :winke:

Zu den hohen Testowerten. Als ich dann beim Endokrinologen mein Hormonstatus getestet habe, hatte ich auch einen zu hohen Wert. Er lag außerhalb des weiblichen normal bereich und bei mir wurde dann ein Test durchgeführt, ob der Wert nicht wegen eines Tumors gekommen ist, danach hatte ich die Freigabe für Testo.
Meine Erfahrung mit zu hohen Testowerten ist folgende. Ich kenne einige Transmänner mit zu hohem Testowert vor der Hormongabe, aber das sind durchaus nicht alle. Es gibt aber mindest genauso viele Frauen, die einen zu hohen Testowert haben, aber nicht im geringsten Trans sind. Vom Testowert lässt sich also weder Trans sein ableiten, noch das Frau sein, noch das falsch liegen bzgl des Gefühls mit dem eigenen Geschlecht.
Ansonsten kann ich mich da nur Gollum anschließen. Das dein Kind schon in Behandlung ist, zeigt zumindest dass es nicht unbedingt unüberlegt an die Sache rangeht. Dennoch sollte eine Kommunikation zwischen Eltern und Kind stattfinden (meiner Meinung nach) und zwar auf einer angenehmen Basis für beide Seiten.

Elsker
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Juni 2013: Psycho
März 2014: Testo
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September 2017: Klitpen, Hysto und Kolpek
Oktober 2018: Aufbau

Offline Susanne35

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Re: Vorstellung Susanne : Meine Tochter glaubt sie ist TS
« Antwort #2 am: 25.Jun 2015, 16:18 »
Hallo und willkommen auch von mir Susanne. ;)
ich schließe mich der Gollum Meinung an.
als Mutter kannst du deiner Tochter / Sohn nur
Helfen in dem Du ihm glaubhaft Zeigst das egal wie oder wer er/Sie ist,
dieser dein Kind ist und Du zu ihm stehst und unterstützen möchtest.
Das alleine ist schon mehr als die meisten von uns von Ihren Eltern bekommen.
seinen weg wird Sie / Er schon selber finden müssen.
Viel Erfolg Euch.
LG Susanne :)

Offline Nicole0601

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Re: Vorstellung Susanne : Meine Tochter glaubt sie ist TS
« Antwort #3 am: 29.Jun 2015, 11:54 »
Hallo Susanne,

als ich mit meinem Kind beim Endokrinologen war hat er uns gesagt das man schauen muss wie die Hormone sind denn wenn ein zu hoher Wert in die ein oder andere Richtung auffällig sei z.b wie bei Deinem Kind der zu hohe Testowert das man da gegensteuern kann also medizinisch.
Bei meinem Kind war es zum " Glück" nicht so denn sie lebt nun schon über 1 Jahr als Mädchen.
Kann man gegensteuern und den Hormonhaushalt wieder regulieren wie eventuell in dem Fall Deines Kindes fühlt sie sich auch eventuell wieder besser.

So hat er es uns erklärt.
Ich würde es vielleicht auch erst einmal Medizinisch abklären lassen und versuchen den Testowert runter zu bekommen.

Versucht doch mal draussen zu reden bei einem leckeren Eis oder so.
Draussen im freien finde ich, das Gespräche eine viel bessere Qualität haben als wenn man sie zuhause führt.

Ich wünsche euch viel Glück  :daumenhoch:
Glücklich ist, wer sein Schicksal nie als Schlag empfindet,
sondern als Chance, sein Leben zu gestalten.
So manches im Leben zwang mich
auf die Knie und riss mich zu boden.
So manches im Leben vergesse ich wohl nie.
Doch eines lehrte mich das Leben immer wieder neu,
es ist nicht wichtig, ob Dich etwas zu Boden drückt.
Wichtig ist, dass Du immer wieder neu das Aufstehen lernst.
Aufrecht gehen werde ich, wenn mir auch Tränen übers Gesicht laufen,
denn Tränen sind kein Zeichen von Schwäche.
Im Gegenteil - Es ist ein Zeichen von Mut, den Anderen zu zeigen, was man fühlt...