Transsexualität-NIBD

Autor Thema: USA: Video "Crossover Kids"  (Gelesen 1120 mal)

Offline triona

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USA: Video "Crossover Kids"
« am: 30.Jan 2014, 23:36 »

http://www.youtube.com/watch?v=xhFdl4r44RM

[youtube]xhFdl4r44RM[/youtube]

Das Englisch der Sprecherin ist sehr klar und verhältnismäßig leicht verständlich.
Trotzdem habe ich hier einige Sätze aus dem Video übersetzt, bzw möchte ich einzelne Sachen besonders hervorheben, die mir besonders bemerkenswert erschienen:
 
ab 1:16

Coy ist ein Transmädchen, das die Älteste von Drillingen ist, deren Geschwister beide Mädchen sind.

Ihrem Vater "ist es lieber, ein gutes Verhältnis zu einer Tochter zu haben, die er hat, als ein schlechtes Verhältnis zu einem Sohn, der nicht wirklich existiert."

ab 1:55

Coy: "Ich will nicht ein Mädchen sein. Ich bin ein Mädchen!"
 
ab 2:40

Coys "typisch mädchenhafte" Berufswünsche sind: "Arbeiter, Feuerwehr, Cowbo ... -girl"  :D

ab 8:08

Ely, Transmädchen, HT ab 15, gaOP mit 17 wurde gefragt, "ob es ihr seltsam erscheint, ohne etwas zu sein, mit dem sie 17 Jahre gelebt habe."
Ihre Antwort: "Seltsam? Nein. Ich habe das auch erwartet. Aber es fühlt sich einfach natürlich an."

ab 8:20

Kurzes Interview mit Marcy Bowers, einer gaOP-Ärztin, die selber Transfrau ist.

ab 9:20

Als "Gegenmeinung" der bekannte christlich-fundamentalistische Bereuer und Rückkehrer Walt Heyer, der die Ursachen für TS "rein psychisch" sieht, und sich "als Warnung für andere" versteht.

Interessant auch die Aussage seiner (2.) Frau, die ihn erst nach seiner Rückkehr ins Geburtsgeschlecht kennenlernte, beim Anblick von Fotos von ihm als Frau: Sie könne ihn sich nicht  "gekleidet als Frau" vorstellen.

ab 14:30

Ausschnitte aus einer Debatte über die Gesetzesvorlage SB 1045 (State Bill 1045, auch "Toiletten-Gesetz" genannt) in einem politischen Gremium in Arizona.
Die Benutzung einer "falschen Toilette" (d.h. hier: anders als entsprechend dem Genitalgeschlecht) sollte danach belegt werden mit Strafen bis zu 6 Monaten Gefängnis oder Geldstrafen bis zu 2.500,- $.

Der Antragsteller begründet so: "... das Problem (ist) die Benutzung von Toiletten, Schwimmbädern, Duschen, Umkleideräumen ... , wo sich (TG) völlig unbekleidet den Blicken anderer aussetzen, auch Frauen und sogar jungen Mädchen. ... TG sind eine extreme Minderheit ... mindestens 90% der Menschen sind verärgert / bestürzt / erregen sich (darüber)"

in dieser Debatte ab 15:25

Ein junger Transmann bittet um Ablehnung der Gesetzesvorlage "für meine Sicherheit, und die Sicherheit meiner Familie und Freunde."

Eine Transfrau: "Ich habe Angst, auf eine Männertoilette zu gehen. Bitte verabschieden Sie dieses Gesetz nicht."

Das Gesetz wurde übrigens nicht verabschiedet. Aber schon der Antrag ist empörend.

ab 15:50

Max, Transmann, HT mit 14, Brust-OP mit 16, hält es für eine "beängstigende Sache ...", wenn man ständig konfrontiert wird mit: "Du sollst nicht hier sein. Du siehst nicht aus, wie das Geschlecht, das du sagst, daß du seiest."

Die Toilettenfrage scheint etwas zu sein, das Konservative, Reaktionäre und religiöse Fundamentalisten in USA besonders erregt. Es zieht sich durch alle gezeigten Fallschilderungen mit Ausnahme der von Walt Heyer. Wobei sich diese Frage besonders für Kinder und Jugendliche natürlich auch verschärft darstellt.


Schlußsatz:

Coys Mutter Catherine: "Ich will es nicht anders haben. Wir wollen lieber ein glückliches Kind, das nicht so ist, wie wir es erwartet haben, als ein niedergeschlagenes und unglückliches Kind. ... (Transsexualität) ist keine Schande."
Und man müßte dem Kind sagen: "Du bist nur ein wenig anders. ... Es ist OK, wie du bist, auch wenn du nicht dem Ideal entsprichst."



liebe grüße
triona


NB:

Das in dem Video erwähnte Kinderbuch "Be Who You are" ("Sei wer du bist") habe ich bestellt. Es ist gedacht für Kinder von 4 bis 8. Wenn es was taugt, werde ich um die Übersetzungsrechte nachfragen.