Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Forderungskatalog von VTSM  (Gelesen 2909 mal)

Lennilein

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Forderungskatalog von VTSM
« am: 27.Jul 2016, 16:12 »
VTSM hat einen neuen Forderungskatalog heraus gebracht. Ich selbst weis nicht wie ich diesen Forderungskatalog einstufen soll.

Medical Guide

Forderungen zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit Transsexualität

Ein Forderungskatalog, in dem es um Gesundheit, um Recht, um Hintergründe und medizinische Versorgung geht. Beginnend mit einem kurzem Abriss, was ist Transsexualität, geht er kurz auf die Geschichte der Transsexualität ein und behandelt das Recht auf Gesundheit, auch unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Menschenrechte.

Welche Behandlungsstandards sind erforderlich und wie ist mit transsexuellen Menschen umzugehen, ein respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Dann wird die Frage der Zuständigkeit beleuchtet, die Grundlage bildet die Selbstauskunft eines Menschen. Transsexuell ist, wer über sich erklärt Frau bzw. Mann zu sein, bei gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen. Das Geschlechtswissen ist nicht verhandelbar. Keine Außenstehende Person hat das Recht dieses Wissen in Frage zu stellen.

Auch Kinder und Jugendliche haben ein Geschlechtswissen. Sie haben ein Recht auf Anerkennung und Unverletzbarkeit ihrer Würde. Sie haben ein Anrecht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung, dazu gehört auch, dass ihr Geschlechtswissen anerkannt und berücksichtigt wird. Wenn ihr Geschlechtswissen geäußert wird, kann Transsexualität diagnostiziert werden.

Wir fordern:

•Rechtliche und medizinische Verlässlichkeit für Menschen mit Transsexualität jeglichen Alters.

•Ein demütigender Alltagstest hat zu entfallen.
•Standards müssen bestmögliche Versorgung sicher stellen.
•Psychotherapie darf keine Voraussetzung für somatische Maßnahmen sein.
•Eine Prüfung durch den MDK muss entfallen, eine Leistungsbewilligung durch den Versicherer hat schnellstmöglich und ohne Verzögerung zu erfolgen.
•Auf Antrag soll der Vorname und Geschlechtseintrag per einfachem Verwaltungsakt geändert werden.
•Ein funktionierender Offenbarungsschutz ist sicherzustellen.
•Dies alles gilt auch für Kinder und Jugendliche.

Pradigmen:

•Transsexualität ist keine psychische Erkrankung sondern eine Diskrepanz zwischen Geschlechtswissen und den übrigen geschlechtlichen Körpermerkmalen (Neurointersexuelle Körperdiskrepanz - NIBD)

•Eine maximale medizinische Angleichung des Körpers an das eigene Geschlecht ist ein Grundrecht.
•Transsexuell ist ein Mensch nach eigenem Bekunden.
•Psychotherapie wird gewährt, wenn sie gewünscht wird.
•Ein Anspruch auf medizinische Behandlung besteht aufgrund ärztlicher Anordnung, unabhängig einer Kostenbewilligung seitens des Kostenträgers.
•Das Geschlechtswissen für Kinder und Jugendliche muss Beachtung finden, auch in Kindergarten und Schule.
•Eine falsche Pubertät muss durch Pubertätsblocker verhindert werden.

Abschießend beleuchtet der Medical Guide die wissenschaftlichen Hintergründe aus Sicht der Neurologie, der Genetik-Epigenetik und Psychologie und bevor es zum Schlusswort kommt wird noch kurz auf die psychosoziale Beratung eingegangen. Was ist ihre Aufgabe, Was sind die Voraussetzungen und Ziele.

Medical Guide Download. PDF (1,2 MB)



http://transsexuellev.info/fileadmin/Dokumente_i.A/Medical_Guide_gueltige_Version_A4.pdf


Offline Tanya15

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Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #1 am: 28.Jul 2016, 17:45 »
Hi,


Meiner Meinung sollte es keine Maßnahme ,ohne Therapie geben.
Die Therapie ist das entscheidenden Fundament für eine positive Prognose sowie deren Verlauf.

Liebe Grüße
Tanya 

Offline Tilly Anna

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Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #2 am: 28.Jul 2016, 18:30 »
Hallo,

ich bin nicht der Meinung dass eine Begleittherapie zwingend notwendig sein muss!

Alleine schon die Tatsache dass manche Psychologen nicht unbedingt dazu geeignet sind macht das Fragwürdig. Zudem sind die besseren chronisch überlastet und Wartezeiten von über einem 1/2 Jahr sind absolut unzumutbar.
Aber auch aus Sicht der Menschenwürde ist der Zwang sehr Zweifelhaft, da wir keine Gefahr für andere Menschen sind.

Aus meiner eigenen Sicht hat es mir nichts gebracht, ich habe meine 18 Monate + 6 Monate
bis zum Termin brav abgesessen, damit die Krankenkasse zahlen muss.

Und ich bezweifle auch die trügerische Sicherheit die entsteht wenn ein Weißkittel die Diagnose F 64-0 stellt. 
Letztendlich ist man immer selbst für sich verantwortlich!

Doch nun will ich nicht bezweifeln dass eine gute Begleitung für viele Sinnvoll sein kann,
deshalb muss es allen möglich sein das Angebot zu nutzen, eben so lange wie es nötig ist.
Der Quatsch mit 18 Monaten muss entfallen, genauso wie ein Alltagstest, und 12 Monate bis zur Epilation.

LG   Tilly Anna

2013 Ein schweres Jahr, mit der Erkenntnis: Ich bin eine Frau

12. 2013  Outing in der Familie
 1. 2014  Erste Schritte in die Öffentlichkeit
 3. 2014  Laserepi  Laserzentrum Dr. Raulin Karlsruhe
 5. 2014  Hormone
 7. 2014  Begleitende Therapie  Dr. Nezold Reutlingen
 4. 2015  Rechtlich Frau  Amtsgericht Stuttgart
12. 2015 Nadelepi  Katharina Wolff Bretten
22. 1. 2016  GaOp  Dr. Amend Tübingen
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Offline Anonym02

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #3 am: 28.Jul 2016, 20:21 »
Ich halte es auch nicht für schlau eine begleitende Thrapie komplett abzuschaffen, es sollten natürlich geschulte Therapeuten sein die sich mit der Thematik ein wenig auskennen. Komorbiditäten die man mitbehandeln sollte haben doch die meisten von uns wie in meinem Falle die Medikamentensucht, Folge von TS, Entzug 2013. Und bestimmte Dinge wie die Arbeit z.b. ändern sich nicht, entweder man hat die Begabung oder man hat sie nicht. Die einen brauchen mehr Begleitung, die anderen weniger, ist ja verschieden.

LG Anonym02

Lennilein

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #4 am: 28.Jul 2016, 20:36 »
Was sollte ich über folgenden Satz denken, interpretieren, draus machen:

Der VTSM setzt sich konsequent für die Interessen dieser besonders kleinen Gruppe von Menschen mit NIBD ein.

oder diese Forderung

•Auf Antrag soll der Vorname und Geschlechtseintrag per einfachem Verwaltungsakt geändert werden.

Offline SvenjaBerlin

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #5 am: 28.Jul 2016, 22:24 »
 Auch ich halte eine psychologische Betreuung für sinnvoll, natürlich nur durch kompetente Therapeuten. Damit eine Art "Trend zum Trans" (was ich neulich i-wo in einer Tageszeitung las) nicht entsteht, nur weil man(n) plötzlich "in" sein möchte. Sowas wird einigen, welche sich gerade im gefühlsleeren Raum befinden, durch die Medien derzeit regelrecht in die Köpfe getrichtert.
 Weiß jetzt nicht, wielange man dafür vorarbeiten muß, um an das Gutachten und die HRT zu kommen, aber es könnte vereinfacht werden, wenn jemand beim Therapeuten in Behandlung ist und dieser, wie erwähnt, kompetent genug ist, seinen "Segen" zu geben, um Fehlentscheidungen auszuschließen, egal wie oft/lange man da schon in Behandlung ist.
 Der Alltagstest sollte freiwillig und eine VÄ/PÄ selbstverständlich sein. Folgeleistungen sollten nicht zeitabhängig gemacht werden, sondern situationsbedingt.
 Vieleicht sollte man Transsexuelle vor den Krankenkassen und deren Auflagen schützen ! So sehe ich es jdf derzeit aus meinen Augen.

Offline Tilly Anna

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #6 am: 28.Jul 2016, 23:02 »
Nun, ich sehe das etwas anders.

Erst einmal, beim VTSM handelt es sich mit Sicherheit nicht um TG Labertaschen.
Ich bin da mit meinem guten halben Jahr post-OP quasi das Nesthäckchen, denn es gibt Mitglieder die ihre Angleichung schon vor dem TSG hatten, einige Jahrzehnte Erfahrung ist vorhanden.
Und garantiert niemand will Menschen in das geschärfte Skalpell schicken.
Doch wie sieht es heutzutage aus?
Ich bezweifle es dass das heutige System Menschen vor sich selbst schützt, aus eigener Erfahrung weis ich wie unterschiedlich Psychologen die Diagnose transsexuell stellen.
Mein erster war der Meinung, ab dem ersten Termin bedarf es 1Jahr, also Alltagstest bis ich Hormone bekäme. Mein zweiter diagnostizierte nach der ersten Sitzung F 64-0....

Auch die Gutachten für das Amtsgericht bieten keinerlei Sicherheit, jeweils eine gute Stunde leicht verdientes Geld, ich wusste was ich sagen muss, zahlen und glücklich sein!

Wir sollten doch viel mehr sehen, dass man Menschen kaum vor sich selbst schützen kann.
Sei es das Motorradfahren, Rauchen, bei mir das Fliegen, wie auch immer.....
Letztendlich zählt die eigene Verantwortung.

LG  Tilly Anna

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Offline Tilly Anna

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #7 am: 28.Jul 2016, 23:58 »
Ach ja, noch etwas,

das so hochgelobte Deutsche Sicherheitssystem lässt sich leicht aushebeln.
Man suche einen Psycho, der es mit entsprechender Gegenleistung nicht so eng sieht,
nehme den Referal Letter, und fliege nach Thailand.  (sorry, nichts gegen Thailand)

Aber auch ein allseits bekannter Forentroll, der sich in Windeln befindet, konnte hier nicht vor seinem Irrtum bewahrt werden.

Also, ich bin nicht gegen eine psychologisch Begleitung , aber der Zwang dazu wie bei Sexualstraftätern ist falsch.

LG   Tilly Anna
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Offline Tanya15

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #8 am: 29.Jul 2016, 02:53 »
Transsexulität bedeutet in erster Linie die Auseinandersetzung mit sich Selbst und das erforschen seiner Gefühle und Denkens. Grad bei Kinder und Jugendlichen ist eine Therapie wichtig.Sie benötigen dies um eine klare Linie zu haben. Ich weis von meiner Ärtzin das sie im Jahr ,20 Kinder in ihrer Sprechstunde trifft .Von den 20 Kindern sind dann gerademal 1-2 wirklich Transsexuell . Dazu muss ich nichts hinzufügen.

Bei Erwachsen ist es ebenso wichtig ,denn die Situation vom Gestehen und Op ist sehr lang ,und bedarf einer Begleitung.Selbstverständlich ist Transexulität keine Krankheit ,dennoch nur so bekommen wir alles bezahlt (Die Hand die einen Füttert ,die beißt man nicht )

Liebe Grüße


Offline Anonym02

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #9 am: 29.Jul 2016, 03:33 »
Reichlich überlegen ist ein gutes Stichwort. Ich hab vorher lange und gut überlegt bevor ich angefangen hab mit Transition. Sowas wie den Alltagstest machte ich ja schon mal, lebte über 2 Jahre als Mädchen an der Seite meiner damaligen Freundin die mir auch diesen Namen gab. Bei uns in Österreich gibt es den nicht mehr aber mach ja genaugenommen trotzdem so eine Art Test, lebe ja schon als Frau. Die neuen Bekannten kennen mich alle nur noch mit weiblichem Vornamen. Ich halte es auch für unklug vorschnell etwas zu machen, die Selbsterkenntnis ist schmerzhaft. Die Tatsache sich nicht einfach rauslavieren zu können, von der TS das wusste ich bereits. Dann die hormonellen Probleme, bin ja IS und mir fehlen die körpereigenen sprich Testo. Und das IS es leichter haben stimmt so nicht wie manche behaupten. Eine HRT brauch ich ohnehin nur Testo bringt mir nix weil ich eine Vermännlichung nicht will. Psychisch bin ich vergleichsweise stabil im Gegensatz zu früher. Nur Begleitung und auch gute Freunde sind wichtig denn jeder hat Phasen wo es einem nicht gut geht. Mehr und mehr stabilisiere ich mich aber leicht ists nicht immer aber mit der nötigen Konsequenz geht's.

LG Anonym02

Offline Steffi86

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #10 am: 29.Jul 2016, 08:50 »
Ich weiß nicht, ich seh's ziemlich zweischneidig.
Wenn ich an das Mädl bei unserer SHG denke, das seit sie 15 ist als Mädchen auftritt, so in die Schule geht und von allen gerufen wird... Die dann, als sie psychologische Betreuung in Anspruch nehmen darf, an einen geistigen Tiefflieger wie Korte gerät und nur ausgebremst wird, weil sie vor sich selber beschützt werden muss?
Mittlerweile ist sie 17 und es heißt von Korte "Ja, also im Januar dürfen sie von mir aus Hormone bekommen". Da könnt ich platzen. :motz:
Leider scheint da, aus Unwissenheit vermutlich, einiges schief gelaufen zu sein und wenn ich das früher gewusst hätte... Naja, jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen...

Aber genau hier stören mich diese Regelungen und die Denkweise mancher Psychiater/Psychologen/Gutachter von Vorvorgestern unglaublich. Auch bei anderen, die ich kenne (und bei mir selbst damals auch), denen es unnötig schwer gemacht wird.

Natürlich gibt es dann wiederum auch das andere Extrem, wo eigentlich ganz andere Gründe vorliegen und die sich täuschen. Bei denen ist das gegenwärtige System aber auch kein Garant, dass erkannt wird, dass ein ganz anderes psychisches Problem vorliegt. Da helfen die besten Psychologen/Psychiater nichts, denn die können nicht in uns rein schauen, sondern müssen das Bewerten was die Person ihnen sagt und was sie von außen Beobachten können.

Wegen der Maßnahmen widersprechen sich meine Gedanken und Gefühle ziemlich selbst und ich finde, irgendwo müssen Grenzen gezogen werden, die Frage ist nur wo...

Die psychologische Begleitung fand ich persönlich eigentlich nicht schlecht; mein Therapeut war sehr angenehm und die Kasse zahlts. Ärgerlich wird es dann für die, die nicht in einem Ballungsraum leben, und deshalb entweder 100km zu einem Therapeuten fahren dürfen, der Transpatienten aufnimmt. Oder die wenigen Therapeuten, die es gibt haben dann eine ellenlange Warteliste.
Ich finde den erzwungenen Alltagstest von einem Jahr als Voraussetzung für Hormone bzw. Kostenübernahme der Epi nicht gut.

Die Op sollte aber weiterhin an einen zeitlichen Rahmen/Genehmigung gebunden bleiben; einfach weil das unwiederbringliche Veränderungen darstellt.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man die Menschen an dieser Stelle nicht (so sehr) bevormunden sollte. Man kann sich auf so viele Arten legal selbst schädigen und kaputt machen (Alkohol, Zigaretten, was-weiß-ich), aber bei der Geschlechtsidentität wird die Linie gezogen? *Kopfschüttel*
Vorstandsmitglied Trans-Ident Regensburg eV

10 - 2013: inoffizieller Alltagstest
02 - 2014: Outing
05 - 2014: Therapiebeginn
12 - 2014: Hormontherapie (Gynokadin)
04 - 2015: Beginn Laserepilation
08 - 2015: Vornamens-/Personenstandsänderung
09 - 2015: Logopädie
29. September 2016: SRS Dr. Suporn

Lennilein

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #11 am: 29.Jul 2016, 10:07 »
Unter Facebook habe ich es gebracht, weil ich nicht wusste an welche Stelle und darauf gebaut, dass man es an die richtige Stelle bringen wird.

Alltagstest, einen Alltagstest hatte ich nie. Wurde auch nicht verlangt.  Ich hab einfach mein Leben gelebt mit den mir zusagenden Klamotten. Eine andere Person bin ich nicht geworden.
Einen Ausweis mit anderen Namen brauchte ich auch nicht sofort.  Ein anderer Name, die rechtliche Anerkennung als Frau macht mich nicht mehr und nicht weniger zur Frau. Bei mir bin ich es selbst, welche dafür sorgt, als Frau bzw. Mann wahrgenommen zu werden.

So lebe ich im richtigen Geschlecht, weil ich nicht anders kann und nicht weil der Psychiater, Psychologe und der MDK es so haben will.

Druck nun so richtig toll in Damensachen und geschminkt auszusehen verspürte ich auch. Druck vom Psychologen/Gutachter, weil ich nicht gleich wie ein Farbtopf rumgelaufen bin. Druck, weil ich nicht an jeder Stelle anbrachte, mich überall als Frau zu outen.

Noch keine gebürtige Frau gesehen, welche sich als Frau Outet.

Für mich etwas Paradox. Da wird behauptet, transsexuelle Frauen sind einfach Frauen.

Warum sollte ich mich den da anderes verhalten als Frauen?

Einfach wie jede andere Frau mein eigenes Frau leben.
Es liegt ganz allein an mir wie ich mir was und wieviel geschminkt ich herum laufe oder nicht.
Mein Ziel war es nicht und zu keiner Zeit zu beweisen, wieviel Frau in mir steckt.

Bei der Wartezeit körperliche Veränderungen machen zu lassen geht es ja nicht in erster Linie darum, medizinische Leistungen zu verweigern, sondern festzustellen ob die Lebbarkeit gegeben ist.

Der VTSM schimpft gewaltig über Trittbrettfahrer. Personen, welche  vorgeben transsexuell zu sein um medizinische Leistungen zu erhalten.

Gleichzeitig  wird die Forderung gestellt:

!Auf Antrag soll der Vorname und Geschlechtseintrag per einfachem Verwaltungsakt geändert werden."

Praktisch jeder Person zum Recht zu verhelfen, mal zum Standesamt zu gehen und Vornamen und Personenstand zu ändern. 

Und darauf hin jegliche angeforderte medizinische Maßnahme zu bekommen.

"Der VTSM setzt sich konsequent für die Interessen dieser besonders kleinen Gruppe von Menschen mit NIBD ein."

Auch so eine Forderung welche mir paradox erscheint.

Mich wundert es ein bisschen, dass die Frage, was ist denn NIBD nicht gestellt wurde.

VTSM sagt dazu, ganz leicht und jeder versteht es sofort ohne darüber sprechen zu müssen.

Transsexualität =  NIBD


Warum ich überhaupt was geschrieben habe, mittlerweile gibt es unzählige Forderungskataloge durch Gruppen und Vereine, welche für Transsexualität eintreten.

Die Forderungskataloge werden an die Bundesregierung gesendet - massenhaft.

Da stelle ich mir mal vor, ich wäre eine Behörde der Bundesbehörde und hätte die Aufgabe die ganze Sache in Ordnung zu bringen.
Es würde mir nicht gelingen. Zu groß, zu
verschieden, zu widersprüchlich die Inhalte der Forderungen von Transsexuellengemeinschaften.

Es ist für mich kein Wunder, wenn's nicht besser wird und Psychiater/Psychologen weiterhin Macht über transsexuelle Personen haben.





Offline Tilly Anna

  • Frau nach NIBD
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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #12 am: 29.Jul 2016, 12:41 »
Nun,

ändern tut ein neuer Begriff erst ein mal nichts, aber am Stigma der Sexualität könnte er helfen.

NIBD steht für Neuro-Genitales-Syndrom. Also einfach formuliert Neuro = das neuronale System mit Gehirn und Nerven und die Genitalien passen nicht zueinander.
Zudem ist ein Syndrom einfach eine Tatsache die nicht negativ besetzt ist, so wie etwa eine Gender Dysphorie.

Warum aber schon wieder ein neuer Begriff?
Aus meiner Sicht wurden aus der trans* Ecke schon viele Wortschöpfungen geboren, wir ließen uns immer in die Contra Ecke drängen und verteidigten einen im Grunde bescheuerten Begriff.
So der Versuch des VTSM neben Transsexualität NIBD zu etablieren.

LG   Tilly Anna
2013 Ein schweres Jahr, mit der Erkenntnis: Ich bin eine Frau

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21. 3. 2017  Korrektur Dr. Heß Essen

Lennilein

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Re: Forderungskatalog von VTSM
« Antwort #13 am: 29.Jul 2016, 14:57 »
Nun,

ändern tut ein neuer Begriff erst ein mal nichts, aber am Stigma der Sexualität könnte er helfen.

LG   Tilly Anna

Gelesen Tilly. Mir sind die Begründungen der Umbenennung von transsexuell sehr wohl bekannt.

Praktisch die gleichen und selbigen Gründe aus welche transgeschlechtlich, Transidentität, Trans* draus gemacht wurde.

Besser ist es dadurch nicht geworden.

In sehr vielen Selbsthilfegruppen im Internet und waren Leben wird genau diese Begründung der Silbe sexuell angewendet.

Dabei hat die Silbe Sexuell überhaupt nichts mit irgendeiner Sexualität zu tun und steht nicht im Zusammenhang mit irgendwelcher Sexualität.

Was mir Fragen aufwirft, der VTSM geht eindeutig darauf Transsexualität nicht umzubenennen - auch in Medienberichten.  

Und nun wieder ein neuer Begriff.

für mich kein wunder wenn dann  so was draus wird:

https://www.youtube.com/watch?v=HMzzuJ08PwM

https://www.facebook.com/afdfraktion/videos/1724864134462797/