Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Erfahrungsaustausch!  (Gelesen 4924 mal)

Offline andra

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #15 am: 12.Jan 2011, 14:13 »
Bad Hair schrieb...
Zitat
gerade hier in der Schweiz oft Katastrophale. Übrigens meinte eine Betroffene gerade zu mir, der Endo vom Kompetenzcenter hätte zu ihr gesagt, Laborberichte machen sie keine, die seien eh nutzlos...

Wenn ich mir dann so manche Laborberichte in D. anschaue :Minimalistisch!
Auch sind mir Fälle bekannt wo solche "Spezialisten"ihre Probanden monatelang mit bis zu 300mg Androcur  täglich malträtierten,selbstverständlich ohne Östrogene.

Offline Johanna

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #16 am: 12.Jan 2011, 15:04 »
@BadHairDays
Nein, ich habe dich nicht missverstanden.

Die Fortführung der HRT durch Indikation des Behandlers nach Selbstmedikation ist durch die internationalen Richtlinien gedeckt (unter speziellen Umständen), mit dem Gedanken, dass eine offiziell verordnete HRT weniger schädlich sei als eine weitere Selbstmedikation.

Aber die erstmalige Einnahme der Hormone, also der Beginn der Selbstmedikation ohne einen Behandler konsultiert zu haben, ist natürlich nicht durch die Richtlinien gedeckt.

Daher ist das in meinen Augen keine weitere "legale" Methode, mit der HRT zu beginnen.

Offline BadHairDays

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #17 am: 12.Jan 2011, 15:29 »
Auch sind mir Fälle bekannt wo solche "Spezialisten"ihre Probanden monatelang mit bis zu 300mg Androcur  täglich malträtierten,selbstverständlich ohne Östrogene.
In Frankreich gibt es keinen anderen Weg. Das ist ganz extrem dort.

Offline andra

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #18 am: 12.Jan 2011, 16:11 »
Zitat Johanna:
Zitat
Daher ist das in meinen Augen keine weitere "legale" Methode, mit der HRT zu beginnen.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen das das besorgen von Hormonen,die zudem in vielen Ländern der EG frei verkäuflich sind,noch die Einnahme derselben illegal ist!
mfg.andra

Offline Michela

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #19 am: 16.Jan 2011, 21:56 »
Hallo Andra,

ich hatte selber eigenmächtig mit der HRT begonnen. Von Anfang an wurden die Laborwerte durch die Frauenklinik überwacht, die also folglich genau im Bilde war. Dort bekam ich dann 3 Monate später das erste Rezept. Dem Psychologen hatte ich gleich am Telefon gesagt, dass ich die HRT unabhängig von seiner Meinung starte. Wenn er damit ein Problem hätte, bräuchten wir das Transitions-Coaching und Gutachterverfahren gar nicht beginnen.

Im Nachhinein bin ich sehr froh drüber, weil ich damit die Gatekeeper-Funktion und diverse Schikanen ausgehebelt hatte. Erhöhte medizinische Risiken gab es ja dank der ärztlichen Überwachung auch kaum, eigentlich nur das Risiko eine Medikamentenfälschung zu kaufen.

Illegal ist aber die eigenmächtige Beschaffung von Hormonen schon, nämlich ein Zollvergehen! Ob die Hormone im Ausland gekauft und im Reisegepäck selbst importiert werden, oder gleich per Post bestellt werden, macht dabei keinen Unterschied. Außerdem gibt es Stimmen in den Foren, wonach der MDK bei eigenmächtigem Therapiebeginn die Bezahlung aller Behandlungen (auch OPs) verweigern können soll. Dazu kann ich aber nichts sachkundiges schreiben.

Liebe Grüße,
Michi

Offline andra

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #20 am: 16.Jan 2011, 23:17 »
Hi Michi
In der Tat ,das Mds-Papier versucht die Selbstmedikation von weiteren Behandlungen auszuschließen ! Ob das allerdings vor einem Sozialgericht  bestand hätte müsst man klären.
mfg.andra

Offline bea

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #21 am: 17.Jan 2011, 00:48 »
Ja, das steht tatsächlich so im MDS-Papier. Und weil man dort augenscheinlich genau weiß, dass das eigentlich keinen Bestand haben kann, droht man mit einem Regress gegen die Ärzte, die trotzdem verschreiben. Klar, wenn man die nur hinreichend einschüchtert, erreicht man sein Ziel auf bequeme Weise.

Ein Problem ist das vor allem für die vielen Betroffenen in präkärer sozialer Situation. Die können sich nämlich eine privat finanzierte ärztlich kontrollierte HRT nicht leisten.
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi

Offline BadHairDays

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #22 am: 17.Jan 2011, 12:09 »
Ein Problem ist das vor allem für die vielen Betroffenen in präkärer sozialer Situation. Die können sich nämlich eine privat finanzierte ärztlich kontrollierte HRT nicht leisten.
Und das trifft gerade die Jüngsten, für die ein schneller Beginn am wichtigsten wäre :-(

Offline Johanna

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #23 am: 17.Jan 2011, 14:07 »
Und das trifft gerade die Jüngsten, für die ein schneller Beginn am wichtigsten wäre :-(
Oder am fatalsten ....

Ich bin für eine vernünftige Diagnose vor Beginn der HRT. (Diagnose muss nicht Alltagstest sein.)

Ohne die Diagnose - die bei mir übrigens 10 Monate gedauert hat - hätte ich mich nicht getraut, die Hormone zu nehmen. Dazu hatte ich zu viel zu verlieren.

Offline BadHairDays

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #24 am: 17.Jan 2011, 14:54 »
Hm... Nein.

Erstens, bei Kindern und Jugendliche wird ja eher auf abschalten der Hormonproduktion gesetzt. Das bietet schon ein gewisses Sicherheitsnetz. Zweitens sehe ich keinen Immensen schaden von beispielsweise einem halben Jahr Östrogentherapie (bei Testosteron sieht es allerdings anders aus).

Offline BadHairDays

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #25 am: 17.Jan 2011, 14:57 »
PS: Du weist schon, dass es so was wie eine Diagnose eigentlich gar nicht gibt? Man versucht nur, falsche (und temporäre) Motivationen auszuschliessen.

Offline Johanna

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #26 am: 17.Jan 2011, 17:00 »
Mir ist schon klar, dass das, was ich als Diagnose bezeichne, im medizinischen Sinne keine solche ist, sondern eine Ausschlussdiagnose plus tiefgehende Analyse - oder wie sollte man das nennen?

Ein halbes Jahr Ostrogentherapie dürfte in deinem Alter eher harmlos sein. Bei Jugendlichen ist sie aber nicht so ganz ohne (nicht ohne Grund wird da erst einmal mit Blockern gearbeitet - aber auch die verlangen vorher eine gewisse Diagnose - oder wie sollen wir das jetzt nennen?). Das Problem dürfte aber sein, dass mit der HRT aufhören noch schwieriger ist als nicht damit anfangen, und dann bleibt es nicht bei dem halben Jahr. Die Frage ist, wann irreversible Folgen eintreten, und hier ist in erster Linie die Unfruchtbarkeit gemeint, aber die Frage kann wohl kein Fachmann wirklich beantworten.

Offline BadHairDays

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #27 am: 17.Jan 2011, 17:15 »
Die Frage ist, wann irreversible Folgen eintreten, und hier ist in erster Linie die Unfruchtbarkeit gemeint, aber die Frage kann wohl kein Fachmann wirklich beantworten.
Ammenmärchen um Angst vor Hormonen zu machen. Es sollte kein grosses Geheimnis sein, dass man in dem ganzen Thema um eines nicht drumrum kommt; Selbst schlau machen.

Offline andra

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Re: Erfahrungsaustausch!
« Antwort #28 am: 17.Jan 2011, 20:33 »
Selbst bei Karzinomen der Prostata und der Hoden ,die mit Östrogenen behandelt werden ,kein Wort von dauerhafter Unfruchtbarkeit.(Nur ein Hinweis das bei einer Hodenentfernung und bestehendem Kinderwunsch rechtzeitig über das einfrieren von Samenzellen gesprochen werden sollte)So wild kann das also nicht sein !
mfg.andra