Gut, ich hätte mich wohl etwas konkreter ausdrücken sollen; dann hol ich das mal nach.
Was du da beschrieben hast, Gollum, das trifft alles auf mich zu.
Ich lehne es grundsätzlich ab, wenn mich jemand als Mädchen bezeichnet oder meinen Geburtsnamen verwendet. Es löst in mir dann immer so ein Gefühl aus, dass mich dann an mein biologisches Geschlecht erinnert, dass ich gedanklich schon vollkommen beiseite geschoben habe, an das ich dann aber trotzdem, "dank" der Gesellschaft wieder erinnert werde ... (oh, sehr langer, komplizierter Satz ...)
Das was mir einfach am meisten zu schaffen macht ist wohl die Gesellschaft, und der mir leider rollenbehaftete, vorbestimmte Weg. Den versuche ich aber zu umgehen, da ich die Rolle als Mädchen/Frau eben nicht für mich akzeptieren kann/will, weil ich einfach innerlich kein Mädchen bin, nur leider verstehen das die meisten nicht, oder sie verstehen es falsch. Sie wollen mir dann irgendwie helfen mich so zu akzeptieren wie ich bin, aber dabei gehen sie eben vom äußerlich Erkennbaren aus, was das Ganze dann eher verschlimmert.
Ein weiteres Problem ist dann auch, dass ich mich nicht gerne im Spiegel anschaue, außer ich trage Kleidung, die die mädchenhafte Anatomie versteckt (ich bin unendlich froh, dass ich wirklich kleine Brüste habe, aber es ist schon unglücklich genug, dass ich überhaupt welche habe. Zudem versuche ich mit etwas weiteren Jeans meine Hüften zu retuschieren, die leider sehr weiblich aussehen), aber selbst dann weiß ich, das da im Spiegel bin eigentlich nicht ich. Deshalb habe ich eigentlich auch kein zu großes Selbstvertrauen und nur ein geringes Selbstwertgefühl, man wird eben immer wieder daran erinnert. Aus diesem Grund war ich auch lange magersüchtig und habe versucht möglichst viel abzunehmen und erhoffte mir dann, meinen weiblichen Körper irgendwie weniger weiblich aussehen zu lassen. Wenn ich sehr verzweifelt bin, kann es auch passieren, dass ich mich selbst verletze, der Hass auf einen selbst (vor allen Dingen eben auf den Körper) wird dann einfach zu groß. Ich spreche nicht gerne, nur sehr wenig, denn meine Stimme ist mir ziemlich unangenehm, einfach viel zu hoch ...
Was die Sexualität angeht, da stehe ich wohl noch vor einem Pfad mit mehreren Abzweigungen, mag vielleicht an der Pubertät liegen. Bei mir war es auch schon immer so, dass ich mit meinem biologischen Geschlecht nie eine Partnerschaft wollte, weil sich das für mich falsch anfühlt, bzw. ich unglücklich wäre und meinen Gegenüber nur enttäuschen würde.