Es geht doch nicht um Brenda, sondern um Formulierungen in der Berichterstattung über ihren Tod. Sie ist übrigens wohl die zweite Frau, die in dieser Sache unter durchaus dubiosen Umständen ums Leben kommt.
Allerdings würde ich als Motiv keine Transphobie vermuten - Transphobe kaufen wohl eher selten Sex bei Transfrauen ein. Hier scheint es wohl eher um skrupelloses Vertuschen von Situationen zu gehen, die die Karriere beeinträchtigen - und dann hätte das wohl genauso jede andere Prostituierte treffen können, wenn ein Treffen mit ihr ruchbar geworden wäre.
Also - läßlich ist es m.E. vor allem deshalb nur, weil eine Berichterstattung aus Italien augenscheinlich nur unreflektiert übernommen worden ist, bei der ein halbwegs mitdenkender Journalist zumindest offen dafür sein müßte, dass die Berichterstattung aus den oben genannten Motiven gezielt versuchen könnte, das Opfer zu diskreditieren, und dazu eben Prostitution und Trans als Vehikel verwendet.
Und damit ergibt sich, dass Hirnlosigkeit in der Boulevardpresse für *mich* noch kein Grund für eine formelle Beschwerde bem Presserat ist - besonders, weil ja auch die eigentlichen Verursacher außerhalb der Zuständigkeit des Presserats sind. Wenn der Bericht in der FAZ, der FR oder einer anderen ansprchsvollen Tageszeitung stünde, wäre das allerdings wohl ein Anlass für einen nachdenklichen Brief an die Redaktion - Gegenüber der FAZ nicht mein erster. Wir tun uns einen großen Gefallen, wenn wir diffenziert, abgestuft und mit Augenmaß reagieren.
Anders sähe das dann wohl schon aus, wenn eine derartige Berichterstattung von einer Presseagentur herausgegeben worden wäre; denn die ist ja per Selbstverständnis zur Seriosität verpflichtet.
@Kim: hast Du eigentlich Zugang zu den Meldungen der Presseagenturen? Weisst Du, ob und wie die über Brendas Tod berichtet hatten? Immerhin gibt ja zumindest FOCUS die DPA als Quelle an, und die scheint ja traditionell trans-unfreundlich zu sein.